Die Wahrheit verkündigen,
den Glauben verteidigen

Predigten des H.H. Prof. Dr. Georg May

Glaubenswahrheit.org  
Exegese
14. Februar 2016

Die Glaubwürdigkeit der Evangelien

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Geliebte im Herrn!

Da kam ein 18-jähriger junger Mann mit allen Zeichen der Aufregung von der Arbeit nach Hause und sagte seinen Eltern: „Denkt mal, wir haben in unserem Betrieb einen Theologiestudenten als Ferienarbeiter. Und der hat uns gesagt: ‚Was ihr im Katechismus gelernt habt, das stimmt alles nicht. Jesus ist gar nicht der Sohn Gottes; dazu haben ihn seine Anhänger gemacht. Er ist gar nicht auferstanden von den Toten; das hat man ihm angedichtet.‘“ Viele wissen es und viele beklagen es. Es ist heute so weit gekommen, meine lieben Freunde, dass das Studium der Theologie vielerorts eine Gefahr für den Glauben ist. „Als die Fülle der Zeit kam, sandte Gott seinen Sohn, geboren aus der Frau, gestellt unter das Gesetz. Er sollte die unter dem Gesetz Stehenden loskaufen, damit wir an Kindesstatt angenommen würden.“ So stellt der Apostel Paulus in seinem Brief an die Gemeinde in Galatien das Werk, den Auftrag, die Sendung Jesu dar – als die Fülle der Zeit kam, sandte Gott seinen Sohn, geboren aus der Frau!, unterstellt dem Gesetze. Der Apostel Johannes schildert seine Erfahrungen mit Jesus von Nazareth wie folgt: „Wir tun euch kund, was wir gesehen und gehört und mit eigenen Augen geschaut haben, was wir betastet haben.“ Mit Hören, Sehen und Betasten wird die Wirklichkeit des Menschen Jesus von Nazareth bezeugt. Aber Sie werden es nicht für möglich halten: Es gibt Theologen, angeblich gelehrte Theologen, die bestreiten die Existenz Jesu Christi. Sie sagen: Er hat nicht gelebt; er ist eine erdichtete Figur. Ich nenne Ihnen drei evangelische Theologen mit Namen, die das vertreten, nämlich David Friedrich Strauss, Bruno Bauer und Albert Kalthoff. Sie erklären Jesus für eine mythische, also eine erdachte, eine erfundene Gestalt. Sie ist, nach ihnen, hervorgegangen aus den in Vorderasien verbreiteten Ideen von dem sterbenden und aufstehenden Gottheiland, verbunden mit der jüdischen Messiaserwartung. Was haben wir auf diese Leugnung zu erwidern? Wir haben darauf zu antworten, dass sowohl Heiden wie Juden unabhängig von den Christen die Existenz Jesu bezeugen. Der wichtigste römische Geschichtsschreiber heißt Tacitus. Er war ein hoher Beamter in Rom, er war sogar zeitweilig Konsul, und er hat ein Buch hinterlassen: die „Annales“, also die Jahresberichte. Und er schreibt nun in einem dieser „Annales“, Kaiser Nero habe an dem Brand von Rom den Christen die Schuld gegeben. Und dann kommt er auf Christus zu sprechen: „Der Name leitet sich her von Christus, der unter der Regierung des Tiberius durch den Statthalter Pontius Pilatus hingerichtet worden ist.“ Also der hohe römische Beamte weiß sehr genau, dass Christus eine geschichtliche Gestalt ist. Neben ihm steht Sueton. Sueton ist der Biograph der römischen Kaiser des 1. Jahrhunderts. Und zum Kaiser Claudius, der von 41-54 regierte, bemerkt er an, er habe die Juden aus Rom vertreiben lassen, weil es unter ihnen wegen eines gewissen Christus ständig zu Unruhen kam. Diese Unruhen werden auch von einer christlichen Quelle bezeugt, nämlich von der Apostelgeschichte. Im 18. Kapitel heißt es da: „Claudius vertrieb die Juden aus Rom.“ In Bithynien – das ist eine Landschaft in der heutigen Türkei – war Plinius der Jüngere Statthalter. Er schrieb im Jahre 112 einen Brief an den Kaiser Trajan in Rom. In diesem Briefe führt er aus, dass die Christen bei ihrem Gottesdienst Christus als Gott einen Hymnus zu singen pflegen. Das sind die heidnischen Zeugnisse für die Existenz Christi. Es gibt auch jüdische Zeugnisse. Der babylonische Talmud kommt immer wieder auf Christus zu sprechen. Er bezweifelt nicht im Geringsten seine Geschichtlichkeit, sagt nur, er war ein Scharlatan, er hat die Kinder Israels verführt. Seine Wunder werden auch nicht bestritten im Talmud; die Wunder Christi werden von den jüdischen Berichterstattern anerkannt, aber sie werden auf den Teufel zurückgeführt. Das sind die heidnischen und jüdischen Quellen der Existenz Jesu.

Wir sind darauf nicht angewiesen, wir haben die christlichen Quellen. Wir haben die vier Evangelien, zwei von ihnen stammen von einem Apostel (Matthäus und Johannes), zwei stammen von Apostelschülern (Markus und Lukas). Diese vier Evangelien sind von der Kirche geprüft und anerkannt worden. Sie sind in den Kanon, also in das Verzeichnis der Heiligen Schriften aufgenommen worden. Es gab viele andere Schriften von Jesus, aber die alle sind von der Kirche abgewiesen worden, die haben ihrer Prüfung nicht standgehalten; nur die vier echten Evangelien wurden von ihr aufgenommen kraft apostolischer Autorität. Die Evangelien stellen eine neue Literaturgattung dar. Sie sind aus der ursprünglichen, urchristlichen Missionspredigt hervorgewachsen, und sie haben den Zweck, die Leser zum Glauben an Jesus zu führen. So schreibt Lukas im Anfang seines Evangeliums, er habe es verfasst, damit sein Empfänger – Theophilus genannt – sich von der Zuverlässigkeit der Lehren, über die er unterwiesen worden ist, überzeugen kann. Und Johannes bemerkt in im Ausklang seines Evangeliums, dies sei aufgeschrieben, damit die Leser glauben, dass „Jesus der Messias ist und damit ihr durch den Glauben das Leben habt“. Die Evangelien verdanken ihren Ursprung dem Bestreben, den Inhalt von Leben und Lehre Jesu, auch über die Generation der unmittelbaren Hörer und Augenzeugen hinaus, festzuhalten. Dabei wurde auf die Darstellung und die Stoffauswahl besondere Rücksicht genommen, denn man richtete sich nach den Bedürfnissen und nach dem Verständnis der verschiedenen Leserkreise. Die Evangelien sind keine literarischen Kunstwerke, sie sind nicht einer schriftstellerischen Persönlichkeit zu verdanken. Sie sind Sammelwerke, die aus einer großen Zahl von Einzelstücken (Erzählungen, Worten Jesu) zusammengesetzt sind. Die Verfasser der Evangelien haben die Einzelstücke schon geformt vorgefunden und sie nach stilistischen, sachlichen und lehrhaften Gesichtspunkten bearbeitet.

Für uns, die wir hier versammelt sind, ist die entscheidende Frage: Sind die Evangelien glaubwürdig? Dazu will ich drei Bemerkungen machen. Erstens: Die Evangelien sind der Niederschlag der urchristlichen Verkündigung. Die Verkündigung Jesu begann nicht erst nach vielen Jahren, sie begann nicht in einer Gemeinschaft und vor Leuten, die nicht mehr wussten, was Jesus gesagt und getan hatte, sie fing sofort an, schon zu Jesu Lebzeiten, und dann mit Kraft am ersten Pfingstfest. Die Jünger, welche die Verkündigung leiteten und ihren Inhalt maßgeblich bestimmten, waren Augen- und Ohrenzeugen. Sie schrieben nieder, was sie gehört und gesehen hatten, was sie mit ihren Händen betastet hatten. Jesus selbst hatte sie für die Verkündigung auserwählt, ausgebildet und beauftragt. Und sie fingen die Verkündigung an zu einer Zeit, als viele Worte und Vorkommnisse aus dem Leben Jesu noch frisch in ihrem Gedächtnis waren, als sie noch voll von diesen großen Dinge waren, die sie erlebt hatten, als noch kein Grund bestehen konnte, Worte und Taten Jesu zu erfinden. Wie sie selbst ihre Aufgabe verstanden haben, das geht aus ihrer Antwort an den Hohen Rat in Jerusalem hervor: „Ob es vor Gott recht ist, euch mehr zu gehorchen als Gott, das möget ihr entscheiden. Wir können unmöglich von dem schweigen, was wir gesehen und gehört haben.“ Die Verfassung der Evangelien geschah aller Wahrscheinlichkeit nach nur 15 oder 20 Jahre nach der Himmelfahrt Jesu. Das erste Evangelium lag höchstwahrscheinlich schon im Jahre 50 n. Chr. vor. Damals lebten noch viele Hörer Jesu und Augenzeugen seiner Geschichte. Es war unmöglich, ihnen eine Schrift vorzulegen, die nicht historisch einwandfrei gewesen wäre. Die Verfasser der Evangelien wären gar nicht imstande gewesen, in so kurzer Zeit ihren Inhalt zu erdichten. In dem kurzen Abstand vom Tode Jesu bis zur Abfassung der Evangelien ist eine Mythenbildung undenkbar. Und siehe, 19 Jahrhunderte später stehen sog. Bibelgelehrte auf, die behaupten – ohne zu beweisen –, dass in dieser Verkündigung in wenigen Jahren zu Lebzeiten der Hauptzeugen ein großer Bruch eingetreten sei, dass die Verkünder aufgehört hätten, von den ihnen wohlbekannten, oft besprochenen und liebgewonnenen Worten und Taten Jesu zu reden, dass sie in Untreue zu ihrem Auftrag durch eigene Erfindungen die wahren Begebnisse und Reden ersetzt hätten. Wie kommen diese sog. Gelehrten zu ihrer geschichtswidrigen Ansicht? Nur deswegen, weil sie ohne Beweis annehmen, dass Gott keine Wunder wirken kann. Die Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Evangelien haben ihren Grund in einem weltanschaulichen Vorurteil, nämlich in dem Vorurteil, Gott könne nicht in die Geschichte eingreifen.

Zweitens: Der Glaube und die Bedürfnisse der Verkündigung erhielten die Erinnerungen an Leben und Lehre Jesu in der Gemeinde lebendig. Ihretwegen wurde der Wunsch immer stärker, eine Niederschrift der Worte und der Geschichte Jesu zu haben, bevor sie verlorengehen konnte. In diesem Sinne kann man sagen, dass die Evangelien ein Erzeugnis des Glaubens und der Verkündigung sind – ein Erzeugnis des Glaubens und der Verkündigung. Die Evangelien drücken den Glauben der Verfasser und der Urgemeinde aus. Diese Tatsache ist kein Grund, an ihren Berichten zu zweifeln, sie ist vielmehr die erste Voraussetzung ihrer Zuverlässigkeit. Es ist doch eine normale Bedingung der Glaubwürdigkeit, dass der Berichterstatter selbst an das glaubt, was er niederschreibt. Je fester er daran glaubt, desto ernster muss man ihn nehmen. Gerade der Glaube als die Willigkeit auf Gott zu hören, gerade der Glaube öffnet die Augen für die Wirklichkeit der Gestalt Jesu Christi. Der Glaube, meine lieben Freunde, hat es immer und nur mit der Wirklichkeit zu tun, mit der Wirklichkeit seines Gegenstandes. Wo Unwirkliches, Phantastisches, Erfundenes vorliegt, handelt es sich nicht um Glauben, sondern um Aberglauben oder Unglauben. Als Bericht dessen, was sich um Jesus wirklich ereignet hat, waren die Evangelien wirksame Verkündigung, erklären sie zugleich den Glauben der Jünger. Wenn sie erfundene Erzählungen wären, dann bedeuten sie gar nichts. Die Berichte der Evangelien wurden den Lesern präsentiert als Zeugnis dessen, was Jesus getan und gesagt hatte, als Beweis seiner göttlichen Macht und Herrlichkeit. Die Evangelisten haben gewiss kein bloß biografisches oder historisches Interesse, sie wollen das in Jesus Christus verkündete Heil verkündigen. Aber selbstverständlich will das, was sie bieten, als wirklich geschehen verstanden werden. Sie reden von dem, was Jesus nach dem Zeugnis der Augen- und Ohrenzeugen wirklich getan und gesprochen hat. Die Evangelisten wollen gewiss die Heilsbedeutung des Lebens und Wirkens und Redens Jesu schildern, aber sie schildern es als geschichtlich vollzogen. Der Glaube, der keine Bindung an die Geschichte hat, hängt in der Luft. Sie binden sich streng an die Überlieferung der ursprünglichen Augenzeugen. Als ein Ersatzmann für den Judas gewählt wurde, da musste es einer sein, der von Anfang an mit Jesus gegangen ist und der alles gehört und gesehen hat, was er getan und gesprochen hat.

Drittens: Die Evangelien haben alle Merkmale einer guten Quelle. Für ihre Glaubwürdigkeit sprechen die schlichte Erzählungsart, die aufrichtige Darlegung der eigenen Schwächen, die genaue Kenntnis der Orts- und Zeitverhältnisse. Charakteristisch für die Evangelien ist die größtmögliche Knappheit der Form. Hier wird nichts romanhaft ausgemalt, sondern hier kommt es allein auf den religiös-lehrhaften Zweck der Einzelstücke an. Nur das Wesentliche wird berichtet; gerade dadurch tritt die religiöse Bedeutung des Erzählten deutlich hervor. Romanhafte Erzählungen finden sich in den unechten Evangelien, die von der Kirche abgewiesen wurden. Der Inhalt der Evangelien enthält viele Züge, die als untrügliche Kennzeichen der Geschichtlichkeit gelten müssen. Der unverfälschte Erdgeruch Palästinas ist auf Schritt und Tritt zu spüren. Die sachliche Richtigkeit der geschilderten geschichtlichen Tatsachen lässt sich auch aus anderen Quellen beweisen. Die Jünger Jesu werden nicht idealisiert. Sie werden in ihrer Beschränktheit, in ihrer Langsamkeit des Verstehens dargestellt. Unbefangen und schonungslos wird berichtet, dass sie gegenüber dem Anspruch Jesu versagt haben. Denken wir etwa an die schmähliche Verleugnung Jesu durch Petrus, den ersten der Apostel. Sie wird in allen Evangelien wahrheitsgetreu berichtet. Oder denken wir an die Szene vom Seelenkampf Jesu im Garten Gethsemane, wo er zitternd und zagend eine Hinwegnahme des Leidensbechers erbat. Das ist doch keine Erfindung der Phantasie, das ist doch keine Verherrlichung, die nachträglich geschaffen wurde! Das ist der Bericht von einer Tatsache. Auch das jüdische Volk, seine soziale und religiöse Schichtung, seine Lebensgewohnheiten, seine Wünsche und Hoffnungen und sein daraus sich ergebendes Verhalten gegenüber Jesus sind ganz lebensecht gezeichnet. Die theologischen Anschauungen und die religiöse Praxis der Schriftgelehrten und Pharisäer, die Sadduzäer und Persönlichkeiten wie Herodes der Große, Herodes Antipas, Pilatus sind geschichtlich richtig dargestellt. Die Form der Worte Jesu in den Evangelien verrät durch ihre offenkundige Gleichartigkeit mit den Redeformen der rabbinischen Überlieferung ihre Bodenständigkeit und Echtheit. Auch in der griechischen Sprachgestalt ist der ursprünglich semitische Wortlaut noch bei vielen Worten Jesu deutlich zu erkennen. Das Bild von Jesus ist bei allen Evangelisten das gleiche. Es sind nicht etwa – wie die Ungläubigen behaupten – von einem Evangelium zu einem späteren Christus mehr göttliche Züge zugedichtet worden, nein, das Selbstbewusstsein, das Jesus bei allen dreien bekundet, ist das gleiche. Der Gesamteindruck des Christusbildes der Evangelien, seine Geschlossenheit und einmalige Größe, die Verbindung mit menschlichen Zügen (der Herr ist müde, er schläft im Schifflein ein) mit hoheitsvoll Göttlichem (er befiehlt dem See und dem Sturm), das alles spricht für die Glaubwürdigkeit der Evangelien. Darin liegt der Grund, warum die Evangelien nicht durch Legende und Mythos zusammen mit geschichtlichen Erinnerungen verbunden worden sind, nein, das Christusbild der Evangelien ist das des urchristlichen Glaubens, und das ist dasselbe wie das des geschichtlichen Jesu. Im Glauben, meine lieben Freunde, darf man nicht nachlässig sein, darf man nicht gleichgültig sein. Der Glaube muss stimmen. Zuviel hängt davon ab, was man glaubt. Vor allem bezieht sich das natürlich auf die Person Jesu. Entweder er ist der menschgewordene Gottessohn, dem wir unser Leben weihen, auf den wir trauen, auf den wir bauen, dem wir gehören und dem wir gehorchen, oder er ist eine der vielen religiösen Gestalten, wie wir sie aus der Geschichte der Religionen kennen, und dann ist er für uns unverbindlich. Bis zum Auftreten Luthers war sich die Christenheit einig, wer Jesus Christus ist, nämlich das ewige Wort des himmlischen Vaters, der menschgewordene Sohn Gottes, Gott von Gott, wahrer Gott vom wahren Gott. Seit der Glaubensspaltung besteht diese Einigkeit im Glauben an Jesus nicht mehr. Viele evangelische Theologen lehnen die Gottheit Jesu und seine Gleichwesentlichkeit mit dem Vater ab; und das sinkt natürlich auch ins Volk ab. Das hat grundstürzende Auswirkungen. Vor geraumer Zeit ging ein evangelischer Theologiestudent, der später Pastor geworden ist, Paul Scharpf – wir wissen sogar seinen Namen –, zu seinem berühmten Lehrer, dem evangelischen Theologieprofessor Wilhelm Herrmann in Marburg. Sie kamen auf das Gebet zu sprechen. Da sagte Herrmann, der berühmte evangelische Theologe wörtlich: „Wie, zu diesem Menschen Jesus beten, der vor neunzehnhundert Jahren gelebt hat, das wäre genauso, wie wenn ich zu meiner verstorbenen Großmutter beten würde. Das ist Ahnenkult.“ So wörtlich der evangelische Theologieprofessor, der Erzieher vieler Pfarrer und Theologen in seiner Aussage über unseren Herrn und Heiland Jesus Christus. Meine lieben Freunde, ich sage Ihnen das alles, um Sie im Glauben zu stärken, um Sie im Glauben zu festigen, um Sie im Glauben unerschütterlich zu machen. Denn die Welt ist voll von Keimen des Unglaubens, und leider Gottes auch in der Theologie. Es gibt nicht zwei Jesusse, den historischen, der ein harmloser Wanderprediger war, und den dogmatischen, der der Sohn Gottes sein soll. Es gibt nicht zwei Jesusse, von denen der eine wahr und der andere erdichtet ist. Der geglaubte und der historische Jesus sind eins, sind untrennbar. Es gab einmal eine Krise unter den Anhängern Jesu. Das war, als er seine Rede über die Eucharistie hielt. In dieser Krise „verließen viele“, so steht im Johannesevangelium, „Jesus und gingen nicht mehr mit ihm“. Hat Jesus etwas zurückgenommen von seinen Aussagen? Nichts. Er fragte sie nur: „Wollt nicht auch ihr gehen?“ Da antwortete Simon Petrus: „Herr, zu wem sollten wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. Wir haben geglaubt und erkannt, dass du der Heilige Gottes bist.“

Amen. 

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