Die Wahrheit verkündigen,
den Glauben verteidigen

Predigten des H.H. Prof. Dr. Georg May

Glaubenswahrheit.org  
30. November 2014

Der Herr ist nahe

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Geliebte im Herrn!

Auf der Bühne eines Stückes von Beckett stehen zwei Strolche. Zwei Strolche auf einer fast leeren Bühne, und sie warten unentwegt auf einen unbekannten Herrn Godot. Mit einigen Sprüchen und Späßen vertreiben sie sich die Zeit. Von Zeit zu Zeit geht eine andere Karikatur über die Bühne, oder es kommt ein Bursche, der ansagt, dass Godot heute nicht erscheint. So geht das über zwei Stunden lang. Dann ist es aus, ohne dass Godot erschienen ist. Ich spreche von einem Schauspiel des Samuel Beckett „Warten auf Godot“, das am 5. Januar 1953 zum ersten Mal in Paris aufgeführt wurde. Es ist eines der wichtigsten Werke des Absurden Theaters. Absurdes Theater: das sind Dramen, die durch absurde Dialoge und absurde Handlungen die Situation des Menschen in einer sinnentleerten Welt enthüllen wollen. Beckett stellt das menschliche Dasein als völlig absurd, sinnlos dar. Ein Leerlauf, ein sinnloses Warten als Enden-wollen und Nicht-enden-können. Zum Ausdruck kommt sein Protest, dagegen zu sein, und sein radikaler Pessimismus. Für dieses Stück hat Beckett den Nobelpreis für Literatur bekommen. Die Darstellung der Sinnlosigkeit bewegt auch den Zuschauer, denn er muss natürlich eingestehen, dass er selbst ein Wartender ist. Das Warten gehört zum Menschen. Jeder Mensch wartet, nicht bloß der Soldat, der bekanntlich die Hälfte seines Lebens vergebens wartet. Nein, jeder Mensch wartet: Das Kind wartet auf das Ende der Schule, auf das Ende der Lehrzeit und auf das Große, was dahintersteht. Der junge Mensch wartet auf seine Karriere, auf seinen Aufstieg, auf seine große Liebe, auf die Fülle des Lebens. Die Eltern warten auf die Kinder, auf ihr Wachstum, auf ihr Gedeihen, bis sie selbst längst grau und hinfällig geworden sind. Der Geschäftsmann und der Politiker warten auf den Erfolg; der Spieler wartet auf das große Los; der Forscher wartet auf seine Entdeckung, und der Zeitungsschreiber wartet auf seinen Einfall. Darüber hinaus, neben diesen persönlichen Erwartungen, gibt es auch eine gesamtmenschliche Erwartung. Die gesamtmenschliche Erwartung der Ungläubigen wird uns vom Marxismus geliefert. Der Marxist wartet auf den Fortschritt, auf den Fortschritt in der Technik, auf den Fortschritt in der Forschung, auf den Fortschritt in der Weltherrschaft und den Fortschritt in der Eroberung des Weltraums, auf das Paradies hienieden. Die westliche Welt freilich ist dieses Wartens müde geworden. Die Ungläubigen des Westens lassen sich nicht mehr betrügen. Sie wissen, dass hier Illusionen erweckt werden, die nicht in Erfüllung gehen können. Sie wissen, wie das Ende aussieht: der Krebs, ein Verkehrsunfall, Altersschwäche. So ist das Ende des Menschen. Und ein Ende wird es auch geben für die Welt, einen Untergang der Welt. Und darauf warten wir.

Auch der Christ wartet. Zunächst einmal haben die Menschen gewartet auf die erste Ankunft Christi in der Menschwerdung. Da ist Gott in die Welt eingebrochen, da hat er durch sein Leben das Schuldhafte der Menschen gesühnt. Und dennoch ist das Warten nicht zu Ende. Wir sind immer noch Wartende, denn ein neues, großes Ereignis steht uns bevor. Christus ist nicht nur der Herr des Gestern, sondern auch des Heute und des Morgen. Wir warten auf seine zweite Ankunft, auf seine Parusie. Parusie heißt: Ankunft, Anwesenheit. Es ist ein kurzer Ausdruck für gewisse Selbstaussagen Jesu über seine Wiederkunft. Jesus wird einst als der Herr mit großer Macht und mit Herrlichkeit zum Gericht kommen, um die Feinde zu verurteilen und die Freunde ewig zu beseligen. Der Apostel Paulus spricht davon, dass das unsere Erlösung sein wird, der Tag unseres Loskaufs. Diese Lehre von der zweiten Wiederkunft Christi gehört zu den Grundaussagen des Christentums, von Jesus selbst verkündet und von den Aposteln aufgenommen. Der Parusie gehen Vorzeichen voraus: die Verkündigung des Evangeliums bei allen Völkern, die Bekehrung der Juden, das Auftreten von Verführern, der große Abfall vom christlichen Glauben und Leben, das Wirken des Antichrists, Umwälzungen in der Menschheit und Katastrophen in der Natur. Das sind die Vorzeichen. Sie sind negativ zu bewerten, d.h. sie geben die Zeitgrenze an, vor der die Parusie nicht erfolgt. Aber wann sie nachher erfolgt, ist uns nicht gewiss. Wir wissen auch schwer, ob einige Zeichen schon erfüllt sind, teilerfüllt sind, ob sie sich gegenwärtig erfüllen. Das alles braucht sorgfältiges Studium und Hören auf die Zeichen der Zeit. Der Zeitpunkt der Parusie ist dagegen unbekannt. Jesus erklärt: „Jenen Tag und die Stunde weiß niemand, auch nicht die Engel des Himmels, auch nicht der Sohn, nur der Vater.“ Die Wiederkunft des Herrn wird plötzlich erfolgen, „wenn ihr es nicht erwartet“. „Der Tag des Herrn kommt wie der Dieb in der Nacht“, d.h. unangemeldet.

Da erhebt sich eine drängende Frage: Warten wir nicht vergebens, meine lieben Freunde? Seit dem Erscheinen Christi sind zweitausend Jahre vergangen. In dieser ganzen Zeit haben die Gläubigen auf die Wiederkunft des Herrn gewartet, aber sie traf nicht ein. Sind sie einer Illusion erlegen? Und teilen wir etwa diese Illusion? Die Christen der alten Kirche waren vor Anfechtung nicht sicher. Petrus schreibt in seinem zweiten Brief von Spöttern, die voll Hohn fragen: „Wo ist die Verheißung über seine Wiederkunft? Seitdem die Väter entschliefen, bleibt ja alles so, wie es seit Anfang der Schöpfung war!“ Es besteht kein Zweifel, dass die Christen der alten Kirche, aber auch in allen Jahrhunderten der Kirche, das baldige Kommen des Herrn zum Gericht und zur Aufrichtung seines Reiches erwartet haben. Wir Priester beten heute, am 1. Adventssonntag, im Brevier zwei Predigten von Papst Leo I. und Gregor I.. Leo I. regierte im 5.Jahrhundert, Gregor I. im 6. Jahrhundert. Beide schreiben in ihren Predigten: „Es scheinen sich Vorzeichen am Himmel zu bewegen, die uns die Ankunft des Herrn ankündigen.“ Beide rechneten damit, dass zu ihrer Zeit die Wiederkunft des Herrn eintreten könnte. Man nennt das eine Naherwartung. Und ich spreche deswegen davon, meine lieben Freunde, weil mit dieser Naherwartung von manchen Exegeten ein böses Spiel getrieben wird bei unseren Studenten. Eine Naherwartung findet sich im Neuen Testament in zweifacher Weise. Jesus verkündet, dass das Reich Gottes nahe gekommen ist: „Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes hat sich genaht.“ Darum erhebt er den dringlichen Ruf zur Umkehr, zur Wachsamkeit, zur Bereitschaft. In den Krisengleichnissen zeichnet er den Ernst der Entscheidungssituation. Ja, an einigen Stellen scheint er das Kommen des Menschensohnes mit einer Terminangabe zu versehen. Der Herr spricht von der Drangsal der letzten Tage: „Wenn sie euch in dieser Stadt verfolgen, dann flieht in eine andere. Wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet nicht zu Ende sein mit den Städten Israels, bis kommen wird der Menschensohn.“ An einer anderen Stelle erklärt er: „Es sind einige unter euch, die hier stehen, die nicht kosten werden den Tod, bis sie kommen sehen das Reich Gottes mit Kraft.“ Wieder an einer anderen Stelle: „Wahrlich, ich sage euch: Nicht wird vergehen dieses Geschlecht, bis dies alles geschieht.“ In der Urkirche ist die Naherwartung der Parusie, der Wiederkunft Jesu, lebendig von Paulus bis zu Apokalypse. An die Thessalonicher schreibt Paulus: „Dies sage ich euch mit einem Wort des Herrn: Wir, die wir noch leben, die wir zurückgelassen sind für die Ankunft des Herrn, werden nichts voraushaben vor den Entschlafenen.“ An die Korinther schreibt er: „Brüder, die Zeit ist kurz. Was im Alten Testament niedergeschrieben wurde, ist niedergeschrieben für uns zur Warnung, für die das Ende der Zeit gekommen ist.“ Und im Brief an die Römer, den wir ja heute in der Lesung vorgetragen bekommen haben, heißt es: „Ihr sollt am Stand der Zeit erkennen, dass schon die Stunde da ist für euch, vom Schlafe aufzustehen. Denn jetzt ist unser Heil näher als damals, wo wir zum Glauben kamen.“ Im Philipperbrief wiederholt Paulus noch einmal: „Der Herr ist nahe.“ Ähnliche Aussagen finden sich in der Apokalypse: „Selig, wer die prophetischen Worte liest und hört und sich an das hält, was darin geschrieben ist. Denn die Zeit ist nahe.“ Der Herr, den der Apokalyptiker ja hört, der Herr versichert: „Ich komme bald. Die Zeit ist nahe.“ Daraus erwächst die Frage: Hat sich Jesus mit der Ansage des baldigen Endes und seines Kommens getäuscht? Sind seine Jünger dem gleichen Irrtum verfallen und durch das Ausbleiben der Parusie in größte Schwierigkeiten geraten?

Hier setzt der Unglaube ein. Die meisten protestantischen Schrifterklärer – und leider Gottes auch manche katholische – neigen zu einer der beiden sogleich vorzustellenden Lösungen dieser Frage. Ich erwähne an erster Stelle Albert Schweitzer. Dass Sie sich nicht täuschen, meine lieben Freunde, Albert Schweitzer war kein Christ mehr. Albert Schweitzer erklärt die Voraussagen des Herrn wie folgt: Jesus hoffte auf das Hereinbrechen des Reiches Gottes zu seinen Lebzeiten, etwa beim Einzug in Jerusalem oder bei seinem Tode. Diese Hoffnung hat sich nicht erfüllt, d.h. Jesus hat sich geirrt, ist auf der ganzen Linie gescheitert. Jesu Lehre von den Letzten Dingen ist missraten; das Weltende kam nicht. So Albert Schweitzer und alle, die ihm folgen. Aus dieser Erklärung leiten die protestantischen Theologen gewichtige Folgerungen ab. Wegen seiner Erwartung des alsbaldigen Hereinbrechens des Reiches Gottes und seiner eigenen Erhöhung habe Jesus nicht an die Gründung einer Kirche denken können, geschweige denn, gedacht. Ebenso wenig habe er ein Erinnerungsmahl (die Eucharistie) stiften können. Kirche und Sakramente stammen nicht von Jesus, sondern von seinen Jüngern. Sie sehen an diesen Beispielen, welche unermesslichen Folgerungen ein geringes Abweichen von der Lehre der Kirche nach sich zieht.

Eine zweite Erklärung, die auch von protestantischen Theologen vorgetragen wird, geht dahin, sie sagen: Alle Letzten Dinge sind aus dem Glauben zu entfernen, haben keinen Sinn, sind lediglich bedeutsam für die Existenz des Menschen. Man muss diese Aussagen entmythologisieren, vom Mythos befreien. Mythos ist eine von Menschen erfundene, wahnhafte Vorstellung der Anwesenheit von Göttern auf der Erde. Die Letzen Dinge gehören gar nicht zum christlichen Glauben. Was damit gesagt sein soll, ist die Erhellung der menschlichen Existenz. Die existentiale Interpretation beseitigt alle mythologischen Elemente.

Diese beiden Erklärungen halten wir gläubigen, katholischen Christen für falsch. Aber wie erklären wir die genannten und andere Aussagen der Heiligen Schrift? Ich will eine zweifache Erklärung versuchen. Erstens: eine vom Menschen her – also von unserem Verstand und unserer Urteilskraft –, und zweitens: eine von Gott her. Vom Menschen her: Der fortlaufende Text der Evangelien gibt nicht den geschichtlichen Verlauf der Verkündigung Jesu wieder. Die Evangelisten sind Schriftsteller. Sie bearbeiten das Material, das sie vorfinden: also das Leben Jesu, sein Wirken, seine Verkündigung, seine Leiden. Dieses Material, das die Evangelisten mündlich tradiert oder auch schon zu Gruppen formuliert vorfinden, das bearbeiten sie und ordnen den Stoff nach sachlichen Gesichtspunkten. Sie haben z.B. die Wundertaten Jesu zusammengestellt, etwa im 4. Kapitel des Markusevangeliums. Damit ist nicht gesagt, dass diese Wundertaten hintereinander geschehen sind, so wie sie da in dem Bericht aufgeführt werden, sondern hier ist ein Sammelbericht formuliert worden. Und so ähnlich ist es mit den Sprüchen Jesu. Die Sprüche Jesu wurden zu verschiedenen Zeiten und bei unterschiedlichen Gelegenheiten gesprochen. Aber da sie in einem sachlichen Zusammenhang stehen, hat man sie zu Redegruppen vereinigt. Bei diesem Verfahren kamen Texteinheiten zusammen, die keineswegs chronologisch – also der Zeit nach – zusammen gehören, sondern die sich auf verschiedene Ereignisse beziehen: der Fall Jerusalems, Erschütterungen in der Natur, das Ende der Welt, die Wiederkunft Christi. Im 13. Kapitel des Markusevangeliums – das ich Sie bitte, einmal zu lesen – im 13. Kapitel des Markusevangeliums ist dieser Sachverhalt deutlich zu erkennen. Dort fasst der Evangelist die verschiedenen und zu unterschiedlichen Gelegenheiten gesprochenen Worte Jesu über den Untergang Jerusalems, über irdische Katastrophen, über die Verfolgung der Jünger, über die große Verführung und über die Wiederkunft Christi zusammen. Wer diese Aussprüche auf einer Ebene hintereinander zu verstehen suchte, würde sie missverstehen. Sie beziehen sich auf ganz verschiedene Ereignisse. Es leuchtet ja auch jedem ein, wenn Jesus sagt, die Zeitgenossen werden bestimmte Ereignisse erleben, dann kann er sich ja nur auf den Fall Jerusalems beziehen. Denn von der Wiederkunft sagt er, dass niemand davon weiß, auch er selbst nicht, nur der Vater. Also kann man doch nicht diese beiden Ereignisse zusammenwerfen und sagen, Jesus habe sich getäuscht. Man muss aber auch von Gott aus die Sache betrachten und die Verkündigung Jesu, die Eigenart seiner Verkündigung, bedenken. Jesu Verkündigung hat prophetischen Charakter, d.h. sie teilt mit der alttestamentlichen Prophetie das Anliegen, die Menschen aktuell anzusprechen und unmittelbar vor die Entscheidung zu stellen. Dabei wird das Kommende in zeitliche Nähe gerückt. Es entsteht eine sog. verkürzte Perspektive. Diese verkürzte Perspektive ist zu vergleichen mit der Sicht, die einer hat, der vor den Gipfeln der Alpen steht. Es hat den Anschein, als ob ein Gipfel hinter dem anderen aufragt. In Wirklichkeit befinden sich dazwischen weite Täler, große Abstände. Aber aus der Sicht des Betrachters scheinen die Gipfel sich zu berühren. So ähnlich – unähnlich ist es mit der verkürzten Perspektive. Vor Gott liegen unermessliche Zeiträume; vor ihm sind ja tausend Jahre wie ein Tag. Und deswegen zieht Jesus keine Trennungslinie zwischen dem in den Ablauf der Menschheitsgeschichte fallenden göttlichen Strafgericht (Fall Jerusalems) und dem Endgericht. In beiden Fällen spricht er von „jenem Tag“ und von seinem Kommen. Aber selbstverständlich sind das für ihn verschiedene Ereignisse. Die Verheißung gewinnt in Jesu Predigt ein anderes Gesicht als bei dem alttestamentlichen Propheten. Denn sie ist schon auf die Erfüllung, auf die Heilserfüllung gestellt. Jesus offenbart letztlich nur den Gotteswillen, der in Jesu Wirken sein Werk begonnen hat und es auch zu Ende führen wird. Ob das früher oder später nach menschlicher Zeitrechnung geschieht, ist dabei unwesentlich, denn es bleibt die Gewissheit der Vollendung. Insofern ist die Naherwartung eine Stetserwartung. Diesen glücklichen Ausdruck hat der mir bekannte und befreundete Exeget Schürmann geprägt: eine Stetserwartung. Oder wie mein weiser Bischof Piontek sagte: „Was jederzeit eintreten kann, ist immer nahe.“

Für die Urkirche lässt sich allgemein die Grundhaltung eines zuversichtlichen Hoffens auf die Wiederkunft Jesu aufgrund des schon erlangten Heils erkennen. Es trifft zu, dass die frühe Kirche auf das baldige Kommen des verklärten Jesus in Macht und Herrlichkeit hoffte. Dazu war sie berechtigt und verpflichtet, denn der Herr selbst hatte sie dazu angehalten. Die konkrete auf die nächste Zukunft gerichtete Naherwartung war aber keine absolute Überzeugung, sondern eine persönliche Hoffnung. Sie wurde nie ein Gegenstand der Lehre. Die Naherwartung war und ist berechtigt. Sie begreift das Kommende als stets auf uns zukommend. Wir haben ja vorhin in der Epistel gehört: „Jetzt ist unser Heil näher als damals, wo wir zum Glauben kamen.“ Ja natürlich, jeder Tag, der vergeht, bringt uns näher an die Wiederkunft Christi, uns anfordernd, uns aufrichtend, uns richtend. Solche wahre eschatologische Naherwartung, die Gott stets am Handeln weiß, ihm aber keine Termine vorschreibt, eine solche Naherwartung ist vom Christentum untrennbar. Unsere Erwartung auf den Herrn ist berechtigt. Der Tag Jesu, die Parusie, wird kommen. Wir haben keine andere Hoffnung als die Hoffnung auf unseren wiederkommenden Herrn. Wir warten auf Christus – nicht wie die Strolche im dem Drama von Beckett „Warten auf Godot“ – nicht wie die Strolche vergeblich, sondern in beseligender Hoffnung. Unser Warten darf freilich nicht die Leichtfertigkeit der „törichten Jungfrauen“ annehmen, die mit leeren Öllämpchen auf den Bräutigam warteten. Die Heilige Schrift warnt davor, sich unvorbereitet auf den Tag des Herrn zuzubewegen, sondern mahnt, bereit zu sein. Mit einer rührenden Ungeduld hat Paulus am Schluss des 1. Korintherbriefes in aramäischer Sprache das Wort angeführt: „Maranatha“ – Komm, Herr, komm, Herr Jesus! Wenn die Weltgeschichte zu Ende geht, dann wird der Herr kommen. Er wird nicht zögern und seine Verheißung wahrmachen. Maranatha – Komm, Herr Jesus Christus!

Amen.

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