Die Wahrheit verkündigen,
den Glauben verteidigen

Predigten des H.H. Prof. Dr. Georg May

Glaubenswahrheit.org  
5. März 2006

Die heilige Firmung

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Geliebte im Herrn!

Wenn das Kind noch unmündig ist, ist es zwar ein voller und ganzer Mensch, aber es hat noch eine Entwicklung vor sich, eine Entwicklung seines Körpers und seines Geistes. Es muss lernen und wachsen an Kraft und an Weisheit, bis es zum Vollalter des Menschen herangewachsen ist. Ähnlich ist es auch im geistlichen Leben. In der Taufe werden wir Kinder Gottes. Aber das geistliche Leben, das da in uns entzündet ist, muss noch zu heller Flamme emporwachsen. Wir bedürfen, um ins Vollalter Christi zu kommen, nicht nur der Taufe als des Anfangssakramentes, sondern auch der Firmung als des Vollendungssakramentes, als des Stärkungssakramentes. In der Taufe werden wir Bürger Gottes, Bürger des Gottesreiches, in der Firmung werden wir Bürgen des Gottesreiches. Und so wollen wir am heutigen Tage über dieses Sakrament der Firmung nachdenken. Wir wollen erstens nach der Spendung der Firmung fragen, zweitens nach der Gnade der Firmung und drittens nach dem Leben des Gefirmten.

Die Spendung der Firmung ist normalerweise vorbehalten dem Bischof. Der Bischof ist ja der Universalpriester, der Universalpfarrer seiner Diözese. Und so soll er auch die mündigen Christen durch die Spendung des Firmsakramentes heranbilden. Nur wenn er es persönlich nicht vermag, ist er gehalten, Priester an der Spendung der Firmung zu beteiligen. Aber der normale, der ordentliche Spender der Firmung ist der Bischof. Er zieht dann in eine Kirche ein, wo die Firmlinge bereitstehen, er feiert mit ihnen das heilige Opfer und geht dann daran, das Firmsakrament zu spenden. Die Spendung vollzieht sich in folgender Weise: Der Bischof legt auf den Scheitel eines jeden seine Hand und salbt die Stirn mit Chrisam, also mit heiligem Öl. Dabei spricht er: „Ich bezeichne dich mit dem Zeichen des Kreuzes, und ich salbe dich mit dem Chrisam des Heiles im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Dabei macht er das Kreuzzeichen auf die Stirn. Bei dieser heiligen Handlung kommt der Heilige Geist auf den Firmling herab.

Meine lieben Freunde, ich kann die Sehnsucht verstehen, dass die Wirkung des Firmsakramentes in dem Augenblick, in dem es gespendet wird, stimmhaft spürbar sein möchte. Wenn wir im Krankenhaus eine Infusion erhalten, dann merken wir, wie die Flüssigkeit in unseren Körper geträufelt wird. Wenn wir den Heiligen Geist im Firmsakrament empfangen, haben wir kein Gespür. Die Wirkung des Firmsakramentes ist überempirisch. Ich habe lange darüber nachgedacht, warum das so sein muss. Der Grund ist meines Erachtens darin gelegen: Das Geschehen der Firmung bleibt der Empirie, der Erfahrung, entzogen, damit der Mensch sich seiner nicht bemächtigen kann. Es ist wie immer bei allen Wirkungen Gottes, die uns nahe kommen – Eucharistie, Taufe, Ölung: Die Wirkung ist wirklich, aber sie ist nicht erfahrbar. Gott und seine Schätze dürfen nicht in die Verfügung, in die Macht, in die Gewalt des Menschen geraten. Also was äußerlich geschieht, wird innerlich bewirkt, aber es ist nicht erfahrbar.

Und noch ein Zweites muss gesagt werden. Die Sakramente wirken nach der Maßgabe der Disposition des Empfängers, entsprechend der Vorbereitung. Der empfängt mehr, der besser vorbereitet ist, und der empfängt gar nichts, der nicht vorbereitet ist. So müssen wir also das Firmsakrament als ein wunderbares Geschehen betrachten, nicht als eine nutzlose Zeremonie, wie die Neuerer des 16. Jahrhunderts sagten, sondern als eine wirkliche Gabe Gottes, die – und das ist unser zweiter Gegenstand – uns Gnade vermittelt. Wir müssen an zweiter Stelle von der Firmgnade sprechen.

Der Prophet Joël im Alten Bunde hatte die Ausgießung des Heiligen Geistes angekündigt: „Ich werde meinen Geist ausgießen über alles Fleisch.“ Fleisch, nun, das sind die Menschen wegen ihrer Hinfälligkeit. „Ich werde meinen Geist ausgießen über alles Fleisch.“ Diese Prophezeiung ging in Erfüllung am Pfingsttage. Da kam der Geist auf die Apostel herab. Der Herr hatte ihnen ja gesagt, sie sollten in Jerusalem bleiben, „denn ihr werdet mit dem Heiligen Geist getauft werden. Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen und werdet meine Zeugen sein bis an die Grenzen der Erde.“ Der Geist kam damals am Anfang mit gewaltigen äußeren Zeichen verbunden. Die äußeren Zeichen waren nicht der Heilige Geist, sie waren nur ein Hinweis auf den Heiligen Geist, also die Feuerzungen, die sich niederließen auf jeden, das Sturmbrausen, welches das Haus erfüllte. Die Begabung mit dem Heiligen Geist geschah innerlich. Gott kommt immer auf Taubenfüßen, nicht mit äußerem Gemächte und mit äußerem Getue. Und so ist dieses Sakrament eingesetzt worden, und die Kirche hat es gehütet und wendet es noch heute einem jeden zu, um die Menschen zu stärken, denn Firmung heißt Stärkung oder Befestigung. Das, was in der Taufe geschenkt wurde, soll bewahrt werden, nein, es soll wachsen, es soll gefestigt werden und unser Leben durchtragen.

Die Firmung ist Stärkung, und diese Stärkung benötigen wir, meine lieben Freunde, denn wir stehen ein Leben lang im Kampfe. Es sind drei Feinde, die wir zu bekämpfen haben, einmal die böse Begierlichkeit im eigenen Herzen. Sie erwacht in den Jahren der Mündigkeit und verlässt uns nicht mehr. Sie beginnt einen Aufruhr in der jungen Seele. Wir wissen, wie viele, wie die meisten in der Pubertät zu kämpfen haben mit diesem Aufruhr. Das ist der erste Feind, die böse Begierlichkeit. Der zweite Feind dringt von außen auf uns ein: die Welt, insofern sie im Bösen, im Argen liegt. Das ist der zweite Feind. Sie versucht uns mit ihren Lockungen und Drohungen von Christus abzuwenden. Der dritte Feind ist Satan. Wir haben eben im Evangelium gehört, wie er sich selbst an Jesus herantraute, wie er ihn dreimal versucht hat. Wir Priester beten jeden Tag eine Stunde lang das Brevier, und da ist am heutigen Tage eine wunderbare Lesung vom großen Papst Gregor zu finden. Da fragt er: Konnte denn der Teufel überhaupt an Jesus herankommen? Wie war das möglich? „O“, gibt er die Antwort, „das war sehr wohl möglich. Wenn der Teufel ihn in den Tod bringen konnte, dann konnte er ihn auch versuchen. Der, der den Tod überwinden wollte, musste sterben, und der die Versuchung überwinden wollte, musste versucht werden.“ Das ist die Lösung, warum selbst Jesus vom Satan versucht wurde. Wo Flammen aus dem Abgrund schlagen, da müssen auch Feuer aus der Höhe lodern, und das ist die Kraft des Heiligen Geistes, Kraft aus der Höhe. Diese Kraft wird uns in der Firmung zuteil. Und dann werden wir gerüstet zum Kampf in Abwehr und Eroberung. Ja, wir haben zwei Aufgaben in unserem Kampfe: Abwehr und Eroberung. Die Abwehr gilt den Feinden des Heiles, den Feinden der Religion, den Feinden der Kirche. Der Gefirmte soll überall mutig und unerschrocken diese Feinde abwehren, er soll das Kreuz bekennen und verteidigen. Diese Abwehr darf nicht erlahmen, meine lieben Freunde. Aber darüber hinaus ist ihm auch Eroberung aufgetragen. Wir sollen das Reich Gottes ausbreiten; wir sollen den Unglauben überwinden, wir sollen das Licht überallhin tragen; wir sollen die Menschen aus den Ketten Satans befreien. Die Kirche wird nur dann überleben, wenn sie ein erobernde Kirche ist. Wir müssen uns bemühen, in unserem Umkreis für den Glauben zu zeugen und Menschen für den Glauben zu gewinnen. Wir dürfen nicht nachlassen, mit unserem Leben den Glauben den Menschen zu zeigen. Das einzige Evangelium, das die Menschen heute noch lesen, ist das Leben der Christen, und so muss unser Leben ein Zeugnis für diesen Glauben sein. Von ihm muss eine weckende und werbende Kraft ausgehen.

Und da sind wir schon beim dritten Punkte, nämlich bei unserem Leben als gefirmte Christen. Wir sollen leben als Gesalbte. Als Gesalbte haben wir eine dreifache Prägung bekommen. Wir sind teilhaft geworden am prophetischen, am priesterlichen und am königlichen Amte Christi. Teilhaftig des prophetischen Amtes. Wer waren die Propheten? Sie waren die Künder der Geheimnisse Gottes. Sie empfingen seine Offenbarungen, und sie gaben sie den Menschen weiter. So sollen auch wir, teilhaftig des prophetischen Amtes, den Menschen unserer Zeit durch Wort und Leben das Evangelium, die Gottesgeheimnisse, künden. Christen sind heute vielfach die einzige Bibel, die die Menschen noch lesen. Vom heiligen Franz von Assisi wird erzählt, wie er einmal einen Bruder bat, er möge mit ihm ausgehen, um zu predigen. Die beiden gingen also los, und sie durchwanderten eine Straße nach der anderen, ohne dass Franziskus auch nur ein einziges Wort sprach. Als sie nach Hause gekommen waren, fragte der Bruder ihn: „Ja, lieber Bruder Franziskus, du hattest gesagt, wir gehen aus, zu predigen. Aber du hast ja gar nicht gepredigt.“ „O doch“, sagte Franziskus, „durch unser Dasein haben wir gepredigt.“ Wahrhaftig, das ist die Predigt des Lebens. Unser Dasein soll von unserem prophetischen Amte künden. Wir sind aber auch teilhaftig des priesterlichen Amtes. Als Priester sind wir dazu bestimmt, Opfer darzubringen, und es ist kein Phrase, es ist keine Übertreibung, es ist die Wahrheit, wenn wir sagen, der Priester und das Volk bringen gemeinsam das heilige Messopfer dar. Die Gläubigen schließen sich in ihrem priesterlichen Sein an den Amtspriester an und bringen dem Vater im Himmel das heilige Opfer dar. Die ganze Gemeinde vollzieht mit dem Priester, niemals ohne den Priester, das heilige Opfer. Und auch in unserem täglichen Leben sollen wir Opferdarbringer sein, die Leiden und die Beschwerden unseres Lebens können wir in priesterlicher Gesinnung dem Vater im Himmel als unser tägliches Opfer darbringen. Wir sind schließlich auch teilhaftig des königlichen Amtes Christi. Das königliche Amt besagt das Herrschertum. Wir herrschen jetzt, aber nicht über andere, sondern wir herrschen über unsere Begierde, wir herrschen über das Fleisch, wir herrschen über die Welt, wir herrschen über die Versuchungen. Das ist gemeint, wenn wir sagen, wir sind des königlichen Amtes Christi teilhaftig. Wir herrschen über die niederen Triebe und richten die Gottesherrschaft in uns auf. Das ist unser königliches Amt.

„Wenn wir im Geiste leben, müssen wir auch im Geiste wandeln“, sagt der Apostel Paulus. Wir wandeln im Geiste, wenn wir uns den sieben Gaben des Heiligen Geistes ergeben. Nach dem früheren Ritus war es vorgeschrieben, dass, wenn der Bischof die Firmung spendete, sieben Kerzen am Altar brennen mussten. Sieben, nicht acht, nicht sechs, sieben, als Hinweis auf die sieben Gaben des Heiligen Geistes. Weisheit, Wissenschaft, Verstand, Rat, Stärke, Frömmigkeit, Furcht des Herrn, so haben wir es in der Jugend gelernt. Sieben Gaben des Heiligen Geistes: Weisheit, Wissenschaft, Verstand, Rat, Stärke, Frömmigkeit, Furcht des Herrn.

Geist der Weisheit. Er ist darin beschlossen, dass man klar ein Ziel vor Augen hat. Wer weise ist, hat ein klares Ziel vor Augen. Dieses klare Ziel kann für uns Gläubige kein anderes sein als die selige Gemeinschaft mit Gott. Wer dieses Ziel vor Augen hat, ist wahrhaft weise. Der bekannte Schauspieler Curd Jürgens hat einen Schmöker geschrieben: „…und kein bisschen weise.“ Das war er auch wirklich nicht. Bis an sein Lebensende war er ein Genießer und ein Unzüchtiger. Er hatte die Weisheit nicht gefunden. Weisheit ist die klare Erkenntnis des Zieles.

Verstand besagt, dass wir die Glaubenswahrheiten verstehen, dass wir uns tiefer in die religiösen Wahrheiten einleben, dass wir die Geheimnisse Gottes durchdringen oder jedenfalls eindringen in sie. Die einzelnen Wahrheiten werden uns durch die Gabe des Verstandes deutlicher, der Zusammenhang geht uns auf, und wir werden unseres Glaubens froh.

Geist des Rates ist uns notwendig in den vielen Wechselfällen unseres Lebens. Wir wissen ja, meine lieben Freunde, wie oft wir ratlos sind. Jeder Tag ist anders, immer neue Fragen treten an uns heran. Da fordert es viel Klugheit, um das Rechte zu tun. Oft wissen wir nicht, sollen wir reden oder schweigen, sollen wir handeln oder die Handlung unterlassen. Da braucht es den Heiligen Geist. Von ihm hat ja der Herr gesagt: „Wenn ihr vor Könige und Statthalter geführt werdet, da überlegt nicht wie und was ihr reden sollt. Es wird euch gegeben werden in jener Stunde.“ Das ist die Gabe des Heiligen Geistes, die Gabe des Rates. Die Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach hat einmal den schönen Satz geschrieben: „Wenn du sicher wählen willst im Konflikt zweier Pflichten, wähle diejenige, die zu erfüllen dir schwerer fällt!“ Das ist ein guter Rat. Wenn du sicher wählen willst im Konflikt zweier Pflichten, wähle diejenige, die zu erfüllen dir schwerer fällt! Das ist in den meisten Fällen auch tatsächlich der richtige Rat. Denn wir neigen dazu, es uns bequem zu machen.

Eine weitere Gabe ist der Geist der Stärke. Wir sind von Gefahren umgeben, und wir sind schwach. Da braucht es die Stärke, die Bekenntnisfreudigkeit. In der Endphase des letzten Krieges wurde ein Feldherr für eine schwierige Aufgabe gesucht, und da schlug man im Führerhauptquartier in Rastenburg den Feldmarschall von Weichs vor. Sofort erhob der Generaloberst Jodl Einspruch: „Nein“, sagte er, „der betet den Rosenkranz.“ Deswegen konnte er nicht das Feldherrnamt übernehmen, weil er den Rosenkranz betete! Aber er hat sich eben nicht gescheut, dieser Feldmarschall von Weichs, den Rosenkranz zu beten. Es war in seinem Stabe bekannt, dass er ein frommer, gläubiger, katholischer Christ war. Das ist der Geist der Stärke, der ihn dazu ermutigt hat. Stark ist, wer im Kampfe standhält, stark ist, wer zur Erreichung seines Zieles jeden Preis zu bezahlen bereit ist. Wer sich Christus ergeben hat, der kann sterben, überwunden werden kann er nicht. Schon das tägliche treue Erfüllen der Pflichten in Haus und Beruf und Familie braucht viel Heroismus, braucht den Geist der Stärke.

Der Geist der Wissenschaft besteht darin, dass man nicht nur etwas gelernt oder gehört hat, sondern dass man es sich wirklich angeeignet hat, dass man von dem Gelernten festen Besitz ergriffen hat. Ich wünschte sehr, meine lieben Freunde, dass Sie sich in der Wissenschaft des Glaubens ausbilden, dass Sie durch Belehrung und Studium, durch Lesen und Lernen immer mehr klares religiöses Wissen erwerben. Es ist ja so leicht, die Angriffe der Gegner abzuwehren, wenn man Wissen hat, denn sie haben wenig Wissen, und je mehr wir uns an Wissen, an religiösem Wissen angeeignet haben, um so leichter können wir die irrigen Meinungen überwinden.

Und schließlich der Geist der Frömmigkeit. Da sind zwei Extreme zu vermeiden, zwei falsche Frömmigkeitsformen. Die eine falsche Frömmigkeitsform besteht darin, dass Menschen sagen: Man braucht nur Gebet und Gottesdienst zu üben, dann ist alles geschehen. Die Liebe zu den Mitmenschen und die Erfüllung des Berufes sind nicht wichtig. Das ist falsche Frömmigkeit. Es ist aber auch falsche Frömmigkeit, wenn man nur an Arbeit und Nächstenliebe denkt und darüber den Gottesdienst und das Gebet versäumt. Das ist ebenso falsche Frömmigkeit. Nein, die echte Frömmigkeit, die aus dem Heiligen Geiste kommt, besteht darin, dass man in Kindlichkeit vor Gott steht, in Brüderlichkeit unter den Menschen und in Treue zum Beruf. Wer das harmonisch verbindet, der hat den Geist der Frömmigkeit.

Und schließlich die letzte Gabe ist die Gottesfurcht. Das ist vielleicht eine der schlimmsten Auswirkungen der nachkonziliaren Zeit, dass die meisten Menschen, auch die meisten Christen, die Gottesfurcht verlernt haben. Wer Gott nicht mehr fürchtet, der wird auch nicht seinen Geboten nachleben. Gott ist zu fürchten, weil er gerecht ist und heilig. Diese Furcht ist freilich nicht die sklavische Furcht des Knechtes, der die Sünde ja nicht innerlich überwindet, sondern der sie nur meidet, weil er die Strafe fürchtet. Nicht diese Furcht ist gemeint, sondern die Gottesfurcht besteht darin, dass man eine heilige Scheu hat, den Vater im Himmel zu kränken, dass man eine heilige Scheu hat, ihn zu betrüben, dass man eine heilige Scheu hat, Christus weh zu tun. Das ist die wahre Furcht des Herrn, und sie ist der Anfang der Weisheit. Wahrhaftig, so ist es:  Herr, laß mich dich fürchten, du Liebe im Licht. Solang ich dich fürchte, werd’ untreu ich nicht.

Wenn die frühen Christen sich begegneten, sprachen sie den Gruß: „Vivas in Spiritu Sancto“ – du mögest leben im Heiligen Geist. Wahrhaft, ein schöner Gruß. Vivas in Spiritu Sancto – du mögest leben im Heiligen Geist. Wir wollen uns unserer Firmung erinnern, der Firmgnade und würdig dieser Gnade leben, die Gaben des Heiligen Geistes auf uns herabrufen. Täglich, meine lieben Freunde, täglich sollten wir um die Gaben des Heiligen Geistes beten: „Komm, o Geist der Heiligkeit aus des Himmels Herrlichkeit, komm mit deiner sieben Gaben Zahl.“ Und dann können wir auch das schöne Gebet verrichten:

„Atme in mir, du Heiliger Geist, dass ich Heiliges denke. – Führe mich, du Heiliger Geist, dass ich Heiliges tue. – Locke mich, du Heiliger Geist, dass ich Heiliges liebe. – Stärke mich, du Heiliger Geist, dass ich Heilige hüte. – Hüte mich, du Heiliger Geist, dass ich es nimmer verliere.“ Amen.

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