Die Wahrheit verkündigen,
den Glauben verteidigen

Predigten des H.H. Prof. Dr. Georg May

Glaubenswahrheit.org  
3. Juni 2010

Gegen die Irrlehrer des 16. Jahrhunderts

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Geliebte, zur Verehrung des Herrenleibes Versammelte!

„O heiliges Gastmahl, in dem Christus genossen, das Andenken seines Leidens erneuert, der Geist mit Gnade erfüllt und das Unterpfand der künftigen Herrlichkeit uns gegeben wird.“ So haben jahrhundertelang die Christen gebetet, dieses herrliche Gebet, das uns der heilige Thomas von Aquin geschenkt hat. „O heiliges Gastmahl, in dem Christus genossen, das Andenken seines Leidens erneuert, der Geist mit Gnade erfüllt und das Unterpfand der künftigen Herrlichkeit uns gegeben wird.“ Um dieses Geheimnisses willen haben unsere Väter und Vorväter herrliche Gotteshäuser gebaut. Als Versammlungsräume von Menschen brauchte man sich nicht so aufwendig zu zeigen. Aber diese Gotteshäuser, diese herrlichen Dome wurden gebaut zur Verherrlichung des menschgewordenen Gottes, wegen des eucharistischen Opfersakramentes. Wenn Sie heute in die protestantisch gewordenen Dome kommen, etwa in Magdeburg, da sehen Sie, der Tabernakel, das Sakramentshäuschen ist leer!

Es standen im 16. Jahrhundert gottlose Männer auf, die das heiligste aller Geheimnisse uns entreißen wollten. Der erste war ein entsprungener Mönch namens Martin Luther. Er lehrte, es gäbe keine Wesensverwandlung. Er lehnte die Opferfeier des eucharistischen Sakramentes ab, und er behauptete, Christus sei nur anwesend im Genusse, nicht vorher und nicht nachher. Damit zerstörte er den katholischen Eucharistieglauben in der Wurzel. Ihm zur Seite traten andere Männer, genauso schlimm oder noch schlimmer als er. Der Schweizer sogenannte Reformator Zwingli sagt in seiner Lehre: „Das Brot ist bloßes Zeichen des Leibes Christi. Es ist nicht der Leib Christi, es bedeutet ihn, es weist hin auf ihn.“ An die Stelle des lebendig machenden Leibes hat Zwingli ein leeres Symbol gesetzt. Und Karlstadt, Butzer, Ökolampad traten ihm zur Seite. Von Ökolampad wird berichtet, dass er das eucharistische Geschehnis als ein Bild betrachtet, ein bloßes Bild der Gegenwart Christi, ein Bild des Leibes Christi, nicht der wahre Leib Christi, sondern eine Abbildung. Und schließlich trat noch in der französischen Schweiz der sogenannte Reformator Calvin auf, der ebenfalls die wirkliche Gegenwart des Leibes Christi leugnete. Christus sei nur gegenwärtig der Kraft nach. In dem Augenblick, in dem der Mensch das Brot empfängt, den Wein trinkt, komme den Menschen eine Kraft von oben zu. Er lehnte die Transsubstantiation und die Anbetungswürdigkeit der heiligen Hostie ab.

Gegen diese Irrlehrer hat sich das Konzil von Trient machtvoll, eindeutig und für alle Zeiten gültig geäußert. Die ganze 13. Sitzung des Konzils wurde diesem Thema gewidmet. Das Konzil hat mit Bewußtsein und mit Absicht drei Ausdrücke gewählt, um die wirkliche Gegenwart des Herrn zu lehren. Er ist wirklich, wahrhaft und wesentlich gegenwärtig. Wirklich, also nicht bloß dem Bilde nach, wahrhaft, also nicht bloß ein Zeichen, substantiell, nicht bloß eine Kraft. Diese drei Ausdrücke sind bewußt gegen die Irrlehren der drei sogenannten Reformatoren gesetzt.

Meine lieben Freunde, die Zeit verbietet mir, mich heute lange aufzuhalten. Aber das Zeugnis muss abgelegt werden, dass unsere Kirche mit diesem Glauben steht und fällt. Wer daran rüttelt, der rüttelt an den Grundfesten der Kirche. Und es rütteln viele daran! Es rütteln ungläubige gewordene Theologen, es rütteln verführte Priester, es rütteln feige Bischöfe daran. Das Theater in München war ein solches Rütteln am Eucharistieglauben der Kirche. „O heiliges Gastmahl, in dem Christus genossen, das Andenken seines Leidens erneuert, der Geist mit Gnade erfüllt und das Unterpfand der ewigen Herrlichkeit uns gegeben wird.“ Daran, meine lieben Freunde, wollen wir festhalten. Dafür kündigen wir jede Freundschaft, dafür schlagen wir jede Schlacht. Ich möchte nicht mehr leben, wenn ich ihn nicht mehr anbeten dürfte.

Amen.

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