Die Wahrheit verkündigen,
den Glauben verteidigen

Predigten des H.H. Prof. Dr. Georg May

Glaubenswahrheit.org  
6. Juni 1993

Der Islam

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Geliebte im Herrn!

„Allah ist Gott, und Mohammed ist sein Prophet!“ So ruft fünfmal am Tage der Muezzin von den Minaretts der mohammedanischen Moscheen. „Allah ist Gott, und Mohammed ist sein Prophet!“ Der Islam als die Religion der Mohammedaner ist in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer deutlicher in unser Bewußtsein getreten. In Deutschland befinden sich etwa 1,9 Millionen Mohammedaner. Sie stellen die drittstärkste Religionsgemeinschaft dar. Man rechnet in der Bundesrepublik mit etwa 1.500 mohammedanischen Gebetsstätten. Es gibt in den Großstädten Klassen in den Schulen, in denen die mohammedanischen Kinder die Mehrheit gegenüber den christlichen Schülern ausmachen. Das ist ein Anlaß, uns mit der Religion Mohammeds zu beschäftigen.

Sie hat den Namen Islam. Das arabische Wort bedeutet Ergebung, und zwar Ergebung gegenüber dem Willen Gottes, aber auch Gehorsam gegenüber seinem angeblichen Gesandten Mohammed. Mohammed hat gelebt in den Jahrzehnten von 570 bis 632, und zwar in Mekka im heutigen Saudi-Arabien. Er war ein Handelsmann, der relativ viel herumkam, religiös veranlagt und mit wachsender Empörung über das religiöse und wirtschaftliche Treiben seiner Mitbewohner in Mekka erfüllt war. Eines Tages meinte er, von Gott berufen zu sein zur Gerichtspredigt. Er fing an, von dem bevorstehenden Gottesgericht zu reden und zu predigen. Durch seine Reisen hatte er die Bekanntschaft von Juden und Christen gemacht; Arabien liegt ja nicht weit von Syrien und von Palästina entfernt, wo seit mehreren hundert Jahren Christen lebten, in großer Zahl, und Juden immer noch vorhanden waren. Es gab auch in Arabien jüdische Kolonien, so in den Datteloasen von Nordarabien. Es wurde sogar einmal der Versuch unternommen, ein jüdisches Reich in Südarabien zu gründen. So hatte Mohammed eine oberflächliche Bekanntschaft mit der Glaubenslehre der Juden und Christen gemacht, aber keine tiefergehende Kenntnis erworben, denn er konnte die Schriften nicht lesen. Aus jüdischen und christlichen Elementen sowie aus arabischen und orientalischen Religionen bildete er ein Gemisch, das der Islam darstellt. Es finden sich also darin Reste von heidnischen Religionen, die vor dem Islam im Orient zu finden waren, aber auch Bestandteile jüdischer und christlicher Dogmatik.

Mohammed hatte mit seiner Predigt in Mekka zunächst keinen Erfolg. Im Gegenteil, er brachte seine Mitbürger gegen sich auf und floh deswegen nach Medina; das ist die berühmte Hedschra, die Auswanderung im Jahre 622. Aber es gelang ihm, Anhänger zu finden, und nach wenigen Jahren kehrte er nach Mekka zurück. Seine Gefolgsleute waren militant, bildeten also Streitkräfte, und noch zu seinen Lebzeiten drangen diese Heere in die umliegenden Länder ein. Nach seinem Tode haben die Kalifen diese Bahn fortgesetzt. Bis zum Jahre 711, meine lieben Christen, wurden Syrien, Palästina, Kleinasien, Nordafrika, Ägypten, Spanien von den Mohammedanern überrollt und der Herrschaft des Islam unterworfen. Ja, sie drangen sogar bis nach Südfrankreich vor. Die Provence war zeitweise islamisch, und es ist durchaus richtig, wenn man gesagt hat, daß diese Bewegung sich „mit Feuer und Schwert“ durchgesetzt hat.

Gleichzeitig betrieb der Islam eine intensive Mission. In allen Ländern, in die er eindrang, suchte er die dort befindlichen Menschen für sich zu gewinnen, denn der Islam kennt keine allgemeine Religionsfreiheit. Er kennt nur die eine Freiheit, zum Islam überzutreten. Wer dagegen vom Islam abfallen will, der wird mit der Todesstrafe bedroht. In Anwendung dieser Grundsätze ist es ihm gelungen, in den Ländern, die er erobert hat, viele Proselyten zu machen, viele zum Abfall vom Christentum zu bewegen. Die Bewohner in Bosnien, von denen wir jetzt fortwährend hören, sind die Nachkommen von Christen, die von den Türken mit Lockungen und Drohungen dem Islam zugeführt wurden und sich durch die Jahrhunderte gehalten haben.

Mehrmals hat der Islam zum Angriff auf das ganze Abendland angesetzt. Im 16. Jahrhundert, 1526, standen die Türken vor Wien, und sie hatten Verbündete in Deutschland, das waren die Protestanten. Sie haben mit den Islamisten gemeinsame Sache gemacht und sind dem Kaiser in den Rücken gefallen, als er die Grenze gegen die Türken verteidigte. Freilich muß man auch zur Beschämung der Katholiken sagen: Die Türken hatten keinen besseren Verbündeten als den französischen König. Dieser „allerchristlichste“ König stand in ständiger Verbindung mit ihnen gegen den Kaiser und gegen Deutschland, und so hat die Uneinigkeit der Christen, auch der Katholiken, jahrhundertlang große Teile Europas dem Islam ausgeliefert. Ungarn, Rumänien, Bulgarien, das frühere Jugoslawien, Griechenland – sie waren jahrhundertelang unter islamischer Herrschaft. Und noch einmal, im 17. Jahrhundert, hat der Islam zum Sturm angesetzt. 1683 stand er wiederum vor Wien, diesem Bollwerk des christlichen Abendlandes. Damals ist es gelungen, nicht zuletzt mit Hilfe des Polenkönigs, die Türken zu besiegen, und in den folgenden Feldzügen, unter der genialen Leitung des Prinzen Eugen, wurden die Türken immer weiter zurückgedrängt, wurde Belgrad erobert, wurde Ungarn befreit, und seitdem war der Islam in ständigem Rückzug begriffen.

Die Erfolge des Islam sind auf zwei Waffen zurückzuführen. Einmal auf die Einheit von Religion und Politik. Mohammed war nicht nur ein religiöser Ekstatiker, er war auch ein begabter politischer Führer, der mit diplomatischen und mit kriegerischen Mitteln seine Macht auszudehnen bestrebt war. Und so ist es geblieben. Der Islam kennt auch heute nur die Einheit von Religion, Staat und Kultur. Überall, wo er herrscht, sucht er die „Scharia“ aufzurichten. Scharia ist die Gesamtheit der Gebote des Islam, die sich im Koran und in der Sunna finden. Die Scharia ist das durchgängige, das politische, religiöse und kulturelle Leben umfassende islamische Gesetz, das keine Daseinsberechtigung für die Christen kennt. Deswegen sind die Christen überall da, wo der Islam die Macht hat, verfolgt. Das gilt für den Iran, wo ja seit Urzeiten eine christliche Bevölkerung lebt; das Christentum ist über 500 Jahre älter als der Islam, aber durch ständig neue Bedrückungen und Ausweisungen ist die Zahl der Christen von Jahrhundert zu Jahrhundert vermindert worden. Dasselbe gilt, wie wir alle wissen, vom Libanon, wo ebenfalls seit dem Wirken der Apostel Christen gelebt haben, die der Islam bekämpft und dezimiert hat. Das gilt für die Türkei, wo im Ersten Weltkrieg Millionen christlicher Armenier umgebracht wurden. Das gilt aber auch für Ägypten, wo die Todesstrafe auf dem Übertritt zum Christentum steht, wo die Kopten, diese uralten Christen, verfolgt werden. Sie können keine höhere Stellung gewinnen, sie stellen die Müllarbeiter und müssen sich mühsam ihrer Haut wehren. Immer wieder kommen Übergriffe vor, Mißhandlungen und Morde, gewaltsame Islamisierung, Zerstörung von Kirchen und Klöstern. Ganz schlimm steht es im Sudan, wo eine offene Christenverfolgung herrscht, wo der Islam wiederum mit Feuer und Schwert das Christentum auszurotten versucht.

Das ist seine erste Waffe, die Einheit vom Politik und Religion. Die zweite Waffe ist die ideologische, seine Lehre, und diese ist außerordentlich eingängig, weil sie einfach, ja primitiv ist. Das Christentum ist kompliziert. Denken wir nur an das heutige Geheimnis, die Dreifaltigkeit, die Trinität. Wer ist imstande, diese Wahrheit auszuschöpfen? Wer hat die Kraft des Geistes, sie überhaupt nur zu begreifen? Der Islam dagegen hat eine anspruchslose. simple Lehre: „Allah ist Gott, und Mohammed ist sein Prophet.“ Ein-Gott-Glaube mit völliger Prädestination. Gott bestimmt das Leben des einzelnen in allen Einzelheiten vor. Wie das mit der Willensfreiheit zusammengeht, vermag der Islam nicht zu erklären, deswegen fordert er blinde Ergebnung in Gottes Willen. Die sittlichen Pflichten sind teilweise hochstehend. Der Islamist soll barmherzig und gerecht sein, aber auf der anderen Seite eröffnet der Islam dem Menschen freie Bahn für seine Leidenschaften, vor allen Dingen auf dem geschlechtlichen Gebiet. Der Mann kann vier Frauen haben und beliebig viele Konkubinen; und Mohammed hat es seinen Anhängern ja vorgemacht. Er kann die Frau schlagen, züchtigen, er kann sie jederzeit entlassen. Es gibt für den Islam keine unauflösliche Ehe, sondern nur die jederzeit auflösbare Ehe.

Die anderen Pflichten, die der Islam auferlegt, sind im allgemeinen nicht schwer zu erfüllen, nämlich fünfmal täglich zu beten mit bestimmten Körperhaltungen und Verneigungen. Weiterhin gehört zu diesen Pflichten das Halten des Ramadan, also des Fastenmonats, wo normalerweise vom Morgengrauen bis zur Abenddämmerung nichts gegessen und getrunken werden darf, was aber natürlich für arbeitende Menschen nicht gilt und auch nicht durchführbar ist. Dann ist der Islamist gehalten, Almosen zu geben für die Armen, für die Unterhaltung der Moscheen und ihrer Diener, aber auch für den „heiligen Krieg“, und schließlich ist ihm auferlegt die Pilgerfahrt nach Mekka. Dort gab es schon vor Mohammed ein Heiligtum, die Kaaba; das ist heute eine steinerne Moschee, in die die eigentliche Kaaba eingelassen ist, nämlich ein Basaltblock von etwa 30 cm Durchmesser, der als heilig verehrt wird und der von Mohammed dem Abraham zugeschrieben wird. Für ihn ist Abraham der Stifter der Urreligion, und Abraham hat die Urreligion den Menschen weitergegeben, sie wurde in heiligen Schriften niedergelegt, bei den Juden die Thora, bei den Christen das Evangelium, aber bei beiden Religionen verfälscht, und er, Mohammed, hat sich berufen gefühlt, diese Verfälschungen zu beseitigen. Er wollte die ursprüngliche Religion Abrahams, wie er sie verstand, wiederherstellen. Durch angebliche Offenbarung des Engels Gabriel will er seine Lehre empfangen haben, die er dann im Koran niederlegte.

Wir können, meine lieben Freunde, die Lehre des Islam nur als eine antichristliche Irrlehre bezeichnen und Mohammed nur als einen selbsternannten Propheten ansehen. Wir sind bereit, die religiösen und sittlichen Werte, die auch im Islam vorhanden sind, anzuerkennen. Der Islam spricht z.B. mit großer Hochachtung von Jesus. Er nennt ihn den letzten Propheten vor Mohammed. Aber Jesus ist ihm ein bloßer Mensch, er ist auch gar nicht gekreuzigt worden, am Kreuz hat vielmehr ein anderer gehangen.

Solche Irrlehre wird nun auch leider im Koran tradiert. Auch die Mutter Jesu, Maria, steht im Koran in hohem Ansehen. Wir wollen diese Werte durchaus anerkennen. Aber das ändert nichts an unserem Gesamturteil, daß der Islam eine widerchristliche Irrlehre ist, die als solche bekämpft und verworfen werden muß, um dem Lichte des Evangeliums Raum zu schaffen.

Die fast zwei Millionen Mohammedaner in unserem Lande sind leider bisher nicht zum Gegenstand christlicher Mission gemacht worden. Das Christentum ist müde, ist schlaff. Die deutsche Kirche verfügt – noch! – über erhebliche Finanzmittel. Ich habe nie gehört, daß man auch nur versucht hätte, das Heer der Laientheologen in der Bundesrepublik einzusetzen, um sie mit der Mission an den hier befindlichen Mohammedanern zu beauftragen. Welche Chance! In unserem Lande sind sie nicht abgeschirmt wie in ihren Heimatländern durch die Einheit von Staat und Religion. Hier könnte man sie also tatsächlich mit dem christlichen Gedankengut vertraut machen, in aller Freiheit natürlich und in aller Liebe, um sie eben von ihrem Irrtum abzubringen.

Aber nichts dergleichen geschieht. Im Gegenteil, wir haben jetzt in Deutschland mehr als 50.000 Deutsche, die zum Islam übergetreten sind. Als vor zwei Jahren die Vereinten Nationen ein großes Heer nach Arabien schickten, um Kuwait den Irakern wieder zu entreißen, da ist von den 500.000 Soldaten eine große Zahl zum Islam übergetreten. Wir sehen aus diesen Vorgängen, wie missionarisch der Islam ist. Zudem ist er völlig intolerant gegen die Christen. Ein Tourist in Saudi-Arabien darf sich nicht mal ein Kreuz um den Hals hängen. Das ist schon verboten. Es gibt in Saudi-Arabien Tausende und Abertausende von christlichen Philippinern, die dort arbeiten. Kein Priester darf sie begleiten, kein Gottesdienst darf gehalten werden, nicht einmal in den Botschaften der christlichen Staaten. Das ist das wahre Geist des Islam. Und das darf man nicht vergessen, wenn wir mit Mohammedanern zu tun haben.

Wir, meine lieben Freunde, wollen ihnen die Liebe erweisen, die der Herr uns gelehrt hat. Aus dieser Liebe heraus aber wollen wir ihnen das Wertvollste zu geben versuchen, was wir besitzen, nämlich unseren christkatholischen Glauben. Das kann geschehen durch unser Beispiel, durch das Gespräch und auch dadurch, daß wir endlich, endlich unseren Oberhirten die Gewissen ritzen, damit sie beginnen, eine systematische Mission – oder Evangelisierung, wie man das heute nennt – unter den Mohammedanern in unserem Land zu betreiben. Es gibt durchaus Ansätze dazu. Manche mohammedanische Eltern schicken ihre Kinder in den christlichen Religionsunterricht. Wir sollten endlich den Bann durchbrechen, wonach ein Mohammedaner nicht für das Christentum zu gewinnen ist.

Der heutige Sonntag der Dreifaltigkeit zeigt uns die Kerndifferenz zwischen Christentum und Islam auf. Wir glauben an den einen Gott in drei Personen, eine Natur, ein Wesen, aber in dreifacher Verwirklichung durch den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist. Gegen diese Wahrheit protestiert der Islam durch einen Spruch auf der Moschee auf dem Tempelberg in Jerusalem. An der Stirnseite dieser Moschee steht nämlich geschrieben:“Gott hat keinen Sohn!“ Jawohl, er hat einen Sohn, und er hat sich uns geoffenbart, und sein Leben war heilig, heiliger als das des Mohammed, denn dieser hat Heiligkeit nie in Anspruch genommen, und Jesus war anders als Mohammed nicht ein bloßer Mensch, sondern er war der Gottessohn, beglaubigt durch Wunder und Zeichen, beglaubigt vor allem durch die Auferstehung von den Toten.

Das darf uns sicher machen in unserem Glauben und uns die Gewißheit geben, daß wir in der Wahrheit stehen und daß wir in dieser Wahrheit die Seligkeit erlangen werden, die Mohammed den Seinen für die Hingabe ihres Lebens im „heiligen Krieg“ versprochen hat. Noch immer teilt der Islam die Welt ein in islamische Länder und in Kriegsgebiete. Überall, wo er nicht herrscht, ist für ihn Kriegsgebiet. Und selbstverständlich kann er im Augenblick nicht daran denken, mit der Gewalt der Waffen seine Ideale vorzutragen, aber wo immer er herrscht, greift er zur Gewalt, um sich durchzusetzen und das Christentum auszurotten.

Das soll uns wachsam machen und veranlassen, unseren Glauben zu vertiefen, um aus diesem Glauben das Zeugnis des Lebens hervorzubringen, das immer den stärksten Eindruck auf die Menschen gemacht hat. Wenn die Christen nach dem Evangelium leben, dann predigt ihr Leben stärker als alle Worte. Und vielleicht kann auf diese Weise nach Gottes gütiger Fügung ein Einbruch in das starre System des Islam erzielt werden.

Amen.

Schrift
Seitenanzeige für große Bildschirme
Anzeige: Vereinfacht / Klein
Schrift: Kleiner / Größer
Druckversion dieser Predigt