Die Wahrheit verkündigen,
den Glauben verteidigen

Predigten des H.H. Prof. Dr. Georg May

Glaubenswahrheit.org  

Predigtreihe: Gottes Macht und Größe (Teil 6)

30. April 2006

Die Tugend der Liebe

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Geliebte im Herrn!

Wir hatten begonnen, die Wirkungen der heiligen Taufe uns vor Augen zu führen. Wir hatten gesagt, dass mit der Taufe die drei göttlichen Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe in das Herz des Täuflings eingegossen werden, die Habitus, die Fähigkeiten, die Anlagen, die Bereitschaften, diese Tugenden zu üben und zu bewähren. Am vergangenen Sonntag sprachen wir von der Hoffnung, und so bleibt uns heute, die Liebe uns vorzustellen, die als Pfand Gottes in der Taufe in unsere Seele gesenkt wurde. Die Liebe ist schon als natürliche Kraft eine der stärksten im menschlichen Leben. Die natürliche Liebeskraft vermag wahrhaftig Großes zu erreichen, aber sie wird überboten durch die übernatürliche Liebe, die uns vom Heiligen Geist mitgeteilt wird. Diese übernatürliche Liebe verklärt und vollendet die natürliche Liebe. Die Liebe wird durch die Liebe geweckt. Wer geliebt werden will, muss lieben. Dieses ist ein Grundgesetz, das Gott uns gegeben hat. So hat auch er uns zuerst geliebt, damit wir ihn lieben können.

Wir unterscheiden die Schöpferliebe Gottes und die Erlöserliebe Gottes. Die Schöpferliebe Gottes zeigt sich in dem Werk, das er hervorgebracht hat. Wenn wir den Himmel anschauen, die zahllosen Sterne, wenn wir das Meer bewundern mit den wogenden Wellen, wenn wir die Pracht des Frühlings vor unseren Augen aufgehen sehen, dann wissen wir: Das alles stammt von Gott. Er hat es geschaffen. „O Gott, wie schön bist du“, schreibt einmal der heilige Augustinus, „wenn schon deine Werke so schön sind!“ Der, der diese Werke geschaffen hat, muss noch viel schöner sein als die Werke selbst. Gott hat diese Werke geschaffen, damit wir ihn lieben, damit wir ihn als den Schöpfer anbeten, verehren und lieben. Die Schöpferliebe Gottes will unsere Liebe wecken.

Übertroffen wird die Schöpferliebe von der Erlöserliebe Gottes. Der dreifaltige Gott hat uns an sich gezogen. Wir sind Kinder des Vaters im Himmel; wir sind Kinder Gottes. Er hat uns also zur Teilnahme an seinem göttlichen Leben berufen. „Seht, welch große Liebe uns der Vater erwiesen hat, dass wir Kinder Gottes heißen und sind.“ Der Sohn, den der Vater in die Welt gesandt hat, kam als die menschgewordene Liebe zu uns. An Weihnachten hören wir immer das schöne Loblied des Herrn aus dem Brief an Titus: „Erschienen ist die Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes, unseres Heilandes.“ Ja, wahrhaftig, er war die menschgewordene Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes. Er ging Wohltaten spendend durch diese Zeit, und er hat den Jubelruf angestimmt: „Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken.“ Und damit nicht genug. Er wollte zu unserem Heil, aus Liebe zu uns das Kreuz besteigen und am Kreuzesholz verbluten. „Eine größere Liebe hat niemand, als wer sein Leben hingibt für seine Freunde.“

Und schließlich ist auch der Heilige Geist in diesen Liebesprozeß einbezogen. Er hütet die Gaben Gottes in der Kirche, etwa im Lehramt, in den Sakramenten, denen er seine Kraft mitteilt, und er vollendet die Geheimnisse Gottes, indem er die Gnadenströme in unser Herz lenkt. Wahrhaftig, der ganze dreifaltige Gott hat uns Reichtümer der Liebe geoffenbart und geschenkt. Er tut es, um unsere Liebe herauszufordern, um unsere Liebe aufzuwecken. So wie jetzt die Sonne die Knospen zum Platzen und zum Blühen bringt, so ähnlich ist es mit der Liebe Gottes. Sie will auch unser Herz zur Liebe bewegen. Es soll sich unsere Liebe an seiner Liebe entzünden.

Wie äußert sich die Liebe zu Gott? Es gibt eine Liebe des Herzens, eine Liebe des Wortes und eine Liebe der Tat. Wir sollen ihm die Liebe des Herzens erweisen. Das geschieht zunächst dadurch, dass wir Freude an Gott haben, dass wir uns freuen über unseren Gott, wie wir es ja in jedem Gloria der heiligen Messe zum Ausdruck bringen. Wir danken Gott dafür, dass er so groß und so schön ist, wie er ist, dass wir also einen Gott haben, der nicht ein dunkles Schicksal versinnbildet, sondern dass wir einen Gott haben, den wir wahrhaft lieben können, weil er selbst die Liebe ist. „Gott ist die Liebe.“ So fängt die erste Enzyklika unseres Heiligen Vaters Benedikt an.

Die Liebe des Herzens soll sich aber auch kundtun in der Sehnsucht nach Gott. Sehnsucht nach Gott haben wir auch in der Hoffnung, aber die Sehnsucht der Hoffnung unterscheidet sich von der Sehnsucht der Liebe; denn in der Sehnsucht der Hoffnung erwarten wir etwas für uns. Wir wollen unser Glück in Gott finden, und wir dürfen es erhoffen. Aber in der Sehnsucht der Liebe erwarten wir nichts mehr für uns, sondern alles für Gott. Wir wollen uns ihm übergeben; wir wollen mit ihm vereinigt sein. Wir wollen nicht Gott zu uns herabziehen, sondern wir wollen zu ihm hinaufsteigen. Und schließlich findet die Liebe des Herzens ihre Erfüllung in der Hingabe an Gott. „Ich bin dein, bin für dich in dieser Welt, wie verfügst du über mich!“ So hat die große Theresia von Avila gebetet. Ich bin dein, bin für dich in dieser Welt. Wie verfügst du über mich! Oder Nikolaus von der Flüe: „Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir. Nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir.“ Das ist die Liebe des Herzens.

Aber dazu tritt die Liebe des Wortes. Wessen das Herz voll ist, dessen fließt es über. Und so sollen wir und so dürfen wir von Gott reden und mit Gott reden. Wir sollen von dem, was uns erfüllt von unserem Gott den Menschen mitteilen. Es gibt so viele Gelegenheiten, meine lieben Freunde, dass wir einmal auch von Gott reden, nicht nur vom Wetter und nicht nur von den Festen, die in Budenheim ja am laufenden Bande gefeiert werden, sondern von Gott reden. Gestern besuchte mich ein Herr, der Taxifahrer ist. Er erzählte, wie er gar nicht selten mit seinen Kunden ins Gespräch auch über Gott kommt. Dadurch wird er zu einem wahren Apostel. Er spricht von Gott. Wir sollen aber nicht nur von Gott reden, wir sollen auch mit Gott reden, d.h. wir sollen unser Gebet an ihn richten. Das Gebet ist die höchste Tätigkeit, die der Mensch verrichten kann. Mit Gott sprechen, zu Gott sprechen, das unterscheidet ihn von jedem Tier. Mag der Evolutionismus noch so viele geschwätzige und dürftige Weisheiten von sich geben, keine Flunder hat je gebetet, und kein Hund hat je sein Herz zu Gott erhoben. Nein, der Mensch allein ist fähig, zu beten. Am Morgen schon: „O Gott, du hast in dieser Nacht so väterlich für mich gewacht.“ Und am Abend: Bevor ich mich zur Ruh begeb’, zu dir, o Gott, mein Herz ich heb’.“ Und im Laufe des Tages immer wieder: „Mein Gott und mein alles.“ „Alles meinem Gott zu Ehren.“ Diese Stoßgebete, diese Flammengebete, die wie Blitze dem Himmel entgegenzucken sollen. Das ist die Liebe des Wortes, die wir Gott erweisen.

Und schließlich tritt dazu die Liebe der Tat. Wir sollen Gott nicht nur mit Worten, sondern wir sollen ihn in Tat und Wahrheit lieben. Der erste Prüfstein dieser Liebe ist das Halten der Gebote. Das hat der Heiland selber gesagt: „Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt.“ Das ist wunderbar nüchtern und auch wunderbar tröstlich. Es müssen also keine erhabenen Gefühle sein, die wir Gott entgegenbringen. „Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt.“ Das ist eine frohe Kunde, das ist eine frohe Botschaft. Wir sollen Gott mit der Tat, mit der Erfüllung der Gebote lieben. Da können wir auch immer erproben, ob wir Gott wirklich lieben. Wie stehen wir zu seinen Geboten? Wie stehen wir zur Sünde? Daran erkennen wir, ob wir Gott in der Tat und in der Wahrheit lieben.

Der zweite Prüfstein unserer Liebe ist die Nächstenliebe, und die ist vielleicht schwerer als die Gottesliebe. Aber sie ist uns von Christus als das zweite Gebot, das dem ersten gleich ist, auferlegt worden. „Das zweite Gebot aber ist dem ersten gleich: Du sollst den Nächsten lieben wie dich selbst!“ Wer den Nächsten liebt, liebt ja Christus, weil sich Christus mit einem jeden Menschen gleichsetzt. „Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ Das Kennzeichen wahrer Gottesliebe ist die Nächstenliebe. Wer in der Nächstenliebe wächst, der wächst auch in der Gottesliebe. Nächstenliebe besagt oft Überwindung, denn viele Menschen sind nicht liebenswürdig. Aber sie zu lieben, das ist uns auferlegt, und das verbindet uns mit Gott. „Wer sagt, er liebe Gott, aber seinen Bruder haßt, der ist ein Lügner und ein Mörder.“ So drastisch schildert uns der heilige Johannes dieses Vergehen. „Wenn jemand seinen Bruder, den er sieht, nicht liebt, wie kann er Gott lieben, den er nicht sieht?“

Schließlich gibt es noch einen dritten Prüfstein für unsere Gottesliebe, nämlich das Kreuz. Wer Christus liebt, wer Gott liebt, kommt um das Opfer nicht herum; die Liebe wird immer bewährt im Opfer. Was man an Liebeskraft in sich trägt, das zeigt sich darin, wie stark mein Opfergeist ist. „Wer Christus liebt, der liebt auch das Kreuz“, sagt einmal der heilige Franz von Sales. Das muss also unsere Bewährung in der Liebe sein, dass wir das Kreuz, das Gott uns auferlegt, in Liebe annehmen.

Jede Tugend findet bei Gott ihren Lohn. Auch die Liebe als die höchste Tugend erhält von Gott Lohn. Der Lohn der Liebe ist ein dreifacher. Zunächst einmal werden uns durch die Liebe die Sünden verziehen. Der Herr hat ja zu der Sünderin gesagt: „Ihr werden viele Sünden vergeben, weil sie viel geliebt hat.“ Und sein Apostel Petrus schreibt: „Die Liebe deckt viele Sünden zu.“ Wir können also vieles gutmachen in unserem Leben durch die Liebe, durch die Liebe, die wir Gott und die wir den Menschen erweisen. Die Liebe hat so viel sündentilgende Kraft, dass sie im Notfall, wenn es nicht möglich ist, das Bußsakrament zu empfangen, sogar die Todsünden tilgt. Die Gottesliebe hat so viel Kraft, dass sie im Notfall, wenn es unmöglich ist, das Bußsakrament zu empfangen, die Todsünden tilgt. Das ist die sogenannte Liebesreue. Es ist jene Reue, die aus der Liebe hervorgeht. Die Furchtreue distanziert sich auch von der Sünde, aber sie geht aus einem unzureichenden Motiv hervor, nämlich aus der Furcht vor der Strafe. Die Liebesreue aber geht aus der Liebe zu Gott hervor und besitzt sündentilgende Kraft. Das ist auch die Erklärung dafür, meine Freunde, warum Menschen, die das Bußsakrament nicht haben, warum Christen, die das Bußsakrament nicht kennen, auch von ihren Sünden, von ihren Todsünden befreit werden können, wenn sie die Liebesreue kennen und erwecken.

Der zweite Lohn der Liebe ist die Vermehrung der Gnade. Die Gnade Gottes ist unermesslich. Aber das Schöpfgefäß, mit dem wir sie schöpfen, das ist endlich, nämlich unser Herz. Die Liebe aber erweitert dieses Schöpfgefäß. Sie macht das Herz weit, und so kann mehr Gnade in das Herz strömen, wenn wir die Liebe bewähren und beweisen. Sie macht das Herz so weit, dass es wahrhaft Gott faßt und seine Gnade. Und mit der Gnade wächst auch das Verdienst und die Seligkeit. So wird tatsächlich die Liebe zur Quelle der Heiligkeit.

Der dritte Lohn der Liebe ist Gott selber. Gott schenkt sich dem, er hält bei dem Einkehr, der ihn wahrhaft liebt. Vom heiligen Thomas von Aquin wird berichtet, dass er eines Tages eine Vision hatte, eine Schau Gottes. Gott fragte ihn: „Thomas, du hast gut über mich geschrieben. Welchen Lohn begehrst du dafür?“ Da gab Thomas zur Antwort: „Keinen anderen, o Herr, als dich selber.“ Schöner kann man es wohl nicht ausdrücken. Keinen anderen Lohn begehrte Thomas als den Herrn selber. Ihn zu besitzen ist der höchste Lohn, ist das größte und erhabenste Gut. Mit Gott vereint zu sein, das ist der Himmel auf Erden. Solche Gottverbundenheit trägt uns in die andere, in die ewige Welt.

So bleibt uns zum Schluß nur noch der Aufruf des Apostels: „Trachtet nach der Liebe“, wie Paulus im ersten Korintherbrief schreibt: „Das größte aber (nämlich gegenüber Glaube und Hoffnung) ist die Liebe. Trachtet nach der Liebe!“ Die Liebe ist die Königin der Tugenden, sie ist das Band der Vollkommenheit, sie ist der gerade Weg zur Heiligkeit. Trachtet nach der Liebe!

Dazu müssen wir erst die Hemmnisse der Liebe beseitigen. Ein Hemmnis, ja eigentlich das einzige Hemmnis der Liebe ist die Sünde. Die Sünde ist ein Hemmnis der Liebe. Die Todsünde löscht die Gottesliebe aus, die lässliche Sünde mindert sie. Es kommt also darauf an, die Sünde zu meiden. Eine besondere Gefahr, zumal in unserer Zeit, ist die Sünde der Lauheit. Der Laue ist mehr oder weniger gleichgültig gegen Gott. Er nimmt seine Wohltaten an, aber achtet ihrer nicht. Der Laue hört die Weckrufe Gottes, aber er beantwortet sie nicht. Sein Herz öffnet sich der Sonne Gottes nicht. Deswegen gilt vom Lauen das schreckliche Wort aus der Apokalypse: „Wenn du warm oder kalt wärest! O wärest du doch warm oder kalt! Doch weil du lau bist, will ich dich ausspucken aus meinem Munde.“ So spricht der Geist zu der Gemeinde. Wärest du doch warm oder kalt! Aber weil du lau bist, will ich dich ausspucken aus meinem Munde.

Schlimmer, noch schlimmer als die Lauheit ist der Widerstand gegen Gott, der Widerwille gegen Gott, die Ablehnung Gottes. Und sie ist nicht selten. Viele Menschen wollen nichts hören von Gott; sie wollen nichts lesen von Gott. Sie bauen eine Wand zwischen sich und Gott. Sie sind so beschäftigt mit ihrer Arbeit, mit ihren Vergnügungen, dass sie von Gott nichts hören und nichts wissen wollen. Statt ihm zu danken und sich seinem Willen zu ergeben, fliehen sie vor ihm und murren gegen ihn, wenn es ihnen schlecht geht. Dieses Widerstreben gegen Gott kann sich auswachsen zum Gotteshaß. Der Gotteshaß ist die Sünde Satans; aber auch Menschen können zum Gotteshaß kommen. Im letzten Kriege wurde ein schwerverwundeter Soldat in ein katholisches Krankenhaus gebracht und von Schwestern, von Ordensschwestern betreut. Als er in sein Zimmer gebracht wurde, da sah er, dass an der Wand ein Kreuz hing, der gekreuzigte Heiland. Da fing er an zu schreien und zu toben: „Hängt den Kerl ab! Hängt den Kerl ab!“ Das ist Gotteshaß.

Wir sollen die Hemmnisse der Liebe beseitigen, aber auch in der Liebe wachsen. Wie wächst man in der Liebe? Erstens durch Nachdenken über die Wohltaten Gottes. Wir müssen sie uns vor Augen führen, seine Wohltaten in der Natur, in der Schöpfung, seine Wohltaten in der Übernatur, in der Erlösung. „Allüberall in der Natur siehst du des großen Gottes Spur. Doch willst du ihn noch größer sehen, so bleib an einem Kreuze stehen!“ Wahrhaftig, so ist es. Aus der Betrachtung der Offenbarung in der Natur und der Offenbarung im Erlösungswerk finden wir die Gottesliebe. Was Gott für uns getan, das muss unsere Liebe aufwecken. Die zweite Möglichkeit, unsere Liebe zu vermehren, besteht im Gebet. Der Herr hat uns ja eingeladen: „Bittet, und ihr werdet empfangen!“ Gott ist es ja, der die Liebe geben muss, also müssen wir auch an ihn uns wenden und ihn bitten, dass er unsere Liebe vermehre. Die dritte Weise, wie man die Liebe vermehrt. ist die Liebe selber. Lesen lernt man durch Lesen, Gehen lernt man durch Gehen, Lieben lernt man durch Lieben. Jeder Liebesakt, den wir setzen, jede oft aus Überwindung hervorgehende Liebestat weckt die Liebe, vermehrt die Liebe Gottes. Und das sollten wir nicht versäumen. Wir sollten uns durch immer neue Akte der Liebe zu vermehrter Liebe drängen und bewegen lassen.

„Nun bleiben diese drei: Glaube, Hoffnung und Liebe. Das Größte aber ist die Liebe“, sagt der Apostel Paulus. Ach, meine lieben Freunde, wenn wir doch aus vollem Herzen mit unserem schlesischen Dichter Angelus Silesius sprechen könnten:

„Ich will dich lieben, meine Stärke, ich will dich lieben, meine Zier.

Ich will dich lieben mit dem Werke und immerwährender Begier.

Ich will dich lieben, schönstes Licht, bis mir das Herz im Tode bricht.

Ach, dass ich dich so spät erkannte, du hochgelobte Schönheit du,

dass ich nicht eher mein dich nannte, du höchstes Gut, du wahre Ruh!

Es ist mir leid, bin tief betrübt, dass ich dich, ach, so spät geliebt.

Ich will dich lieben, meine Krone, ich will dich lieben, meinen Gott.

Ich will dich lieben ohne Lohne auch in der allergrößten Not.

Ich will dich lieben, schönstes Licht, bis mir das Herz im Tode bricht.“

Amen.

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