10. Mai 2009
Der Geist des Herrn in Kirche und Welt
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Geliebte im Herrn!
Die Apostel waren traurig in der Abschiedsstunde des Herrn. Sie hatten ihn so lange Zeit bei sich gehabt, waren von ihm belehrt worden und durften ihn fragen, was immer sie auf dem Herzen hatten. Aber jetzt wollte, jetzt sollte, jetzt mußte er von ihnen scheiden. Und so hat Abschiedsschmerz sie erfüllt. Sie sehen die große Lücke, die gerissen wird, wenn er von dannen geht. Jesus macht ihnen einen leisen Vorwurf, warum sie ihn nicht fragen, wohin er geht. Gewiß, zunächst in den Tod und ins Grab. Aber dann doch durch die glorreiche Auferstehung zum Vater. Und eigentlich müßten sie sich freuen, wenn er zu seinem Vater zurückkehrt. Ganz eindeutig sagt es der Herr zu den Aposteln: „Es ist gut für euch, dass ich fortgehe; denn wenn ich nicht fortgehe, kann der Tröster, kann der Heilige Geist nicht zu euch kommen. Gehe ich aber fort, werde ich ihn euch senden.“
Die Gemeinschaft mit Jesus, wie sie in der Zeit seines irdischen Wandelns bestanden hatte, konnte nicht fortgesetzt werden. Auch Jesus war ja ein Mensch, und deswegen war für ihn auch das Todesschicksal vorgesehen. Die Jünger werden aber nach seinem Fortgang nicht eine kleine Gemeinschaft sein, die sich in Jerusalem im Saale des Markus versammelt, nein, sie werden wachsen, es wird eine Kirche, es wird eine Weltkirche daraus werden. Und doch wollte der Herr bei allen Angehörigen der Weltkirche sein, nicht mit seiner irdischen Gegenwart, wohl aber mit seinem Heiligen Geist, der von ihm nimmt und der ihn verherrlicht. Seine Gemeinschaft im Heiligen Geiste, das ist das Neue, was nach seiner irdischen Trennung ihnen widerfahren sollte. Und die Jünger haben es erfahren, dass die Kraft des Geistes in ihnen ist. Im ersten zusammenfassenden Bericht in der Apostelgeschichte heißt es: „Der Herr (also Jesus) brachte (wir müssen dazudenken: durch seinen Heiligen Geist) täglich neue Glieder zu der Gemeinde.“ Es sollten täglich Menschen gewonnen werden, die gerettet würden durch Jesus und seinen Heiligen Geist.
Wenn der Heilige Geist kommt, hat er nach Jesu Wort zwei Aufgaben: eine Aufgabe gegenüber der Welt und eine Aufgabe gegenüber der Kirche. Die Aufgabe gegenüber der Welt wird vom Herrn wie folgt beschrieben: „Wenn der Geist kommt, wird er die Welt überführen, dass es eine Sünde gibt, eine Gerechtigkeit und ein Gericht.“ In einer dreifachen Richtung wird der Geist die Welt überführen: von der Sünde, von der Gerechtigkeit und vom Gericht. Das scheint fast für unsere Zeit gesprochen zu sein, wo die Sünde selbst innerhalb des Bereichs der Kirche geleugnet wird, wo gewisse Sünden verbal abgeschafft werden. Aber der Geist gibt keine Ruhe. Er wird die Welt überzeugen, dass es eine Sünde gibt. Und die Hauptsünde liegt darin, dass sie an Christus nicht geglaubt hat, dass die Welt an Christus nicht glaubt. Das ist ihre Hauptsünde, das ist ihre Wurzelsünde, das ist ihre große Schuld. „Weil sie nicht an mich glaubt.“ Sie haben alle möglichen Ausreden, aber sie werden sich nicht entschuldigen können. Sie werden zwar sagen: Ja, die Worte Jesu und seine Werke waren nicht überzeugend, die Evangelien nicht stichhaltig, die Briefe der Apostel nicht einwandfrei. Doch das sind windige Ausreden. Sie werden sich nicht entschuldigen können mit der religiösen Gleichgültigkeit ihrer Umgebung, mit dem Unglauben ihrer Kameraden, mit der Lauheit des Elternhauses. Sie werden sich nicht entschuldigen können; der Geist wird sie ihrer schweren Schuld überführen. Sie werden unentschuldbar sein. Es war genügend Licht da, aber sie haben die Finsternis mehr geliebt als das Licht. Es ist so, wie es Jesus gegenüber der Stadt Jerusalem gesagt hat: „Wie oft wollte ich deine Kinder sammeln, aber du hast nicht gewollt.“
So werden auch die Menschen, die der Geist überführt, keine Entschuldigung haben. Die göttlichen Zeugnisse sind an ihr Ohr, sind in ihr Herz gedrungen. Alle Hemmungen, alle Zweifel hätten sie überwinden können. Ihre Sünde heißt Unglaube. Und das ist der schlimmste Unglaube, dass Jesus nicht als der Sohn Gottes, als wahrer Gott bekannt wird.
Sie haben das Buch von Albert Schweitzer nicht gelesen, meine lieben Freunde, aber ich habe es gelesen, nämlich die Geschichte der Leben-Jesu-Forschung. Da werden die Jahrhunderte durchgegangen, was man alles von Jesus und über Jesus fälschlich gelehrt hat. Das, was die Kirche von Jesus sagt, das hat man verworfen und sich ein eigenes Jesusbild geschaffen. Ernest Renan in Frankreich spricht von Jesus als dem „charmanten Tischler“. Der „charmante Tischler“! Die Sünde heißt Unglaube. Wenn Jesus nicht als der Sohn Gottes bekannt wird, dann verfällt das ganze Christentum. Das gesamte Heilswerk ist geknüpft an die wirkliche Gottessohnschaft Jesu. Dann gibt es auch keine Sendung des Geistes, dann ist die Gründung der Kirche erschüttert, dann ist der Ausblick auf das ewige Leben verdüstert. Wer die Gottheit Christi leugnet, nimmt der christlichen Sittlichkeit den Inhalt und die Sanktion. Denn was gut ist und was böse ist, wissen wir nur aus der Verkündigung Jesu. Wenn diese Verkündigung entfällt, dann machen sich die Menschen selbst zurecht, was gut und böse ist. „Ich bin schwul, und das ist gut so“, verkündet der Regierende Bürgermeister von Berlin. Wer die Gottheit Christi leugnet, zerstört die Verpflichtungskraft der Sittlichkeit. Wenn kein Gesetzgeber da ist, kann es auch keine verbindlichen Gesetze geben. Das, was der Mensch sich selber als Sittlichkeit ausdenkt, die Ethik der Berliner Schulen, nicht wahr, ist Beliebigkeit. Was der Mensch sich selber als Ethik ausdenkt, das ist ohne Sanktionskraft. Wer die Gottheit Christi leugnet, der verschüttet die Quellen des Heiles, der Gnade und der Kraft. Dann ist der Altar leer, dann gibt es kein Gotteslamm, das auf dem Altare liegt, dann sind die Sakramente Gaukeleien. Der Glaube an die Gottheit Christi ist das Herzstück unseres Bekenntnisses. Wer ihn leugnet, der ruft den Geist zur Anklage auf.
Die zweite Überführung durch den Geist betrifft die Gerechtigkeit. Er überführt die Welt, dass es eine Gerechtigkeit gibt, „indem ich zum Vater gehe.“ Jesus hatte ja ein Gericht über sich ergehen lassen müssen. Die Welt hatte ihn wie einen Verbrecher zum Tode verurteilt, ans Kreuz geschlagen, ins Grab versenkt. Doch ihr Urteil war ausgefertigt von der Lüge und vom Haß. Die Todesstrafe, die an ihm vollzogen wurde, war ein Justizmord. Das durfte Gottes Gerechtigkeit nicht auf sich ruhen lassen. Es mußte dem Heiland Gerechtigkeit verschafft werden. Deswegen hat Gott ihn am dritten Tage aus dem Grabe gerufen, deswegen hat er ihn erhöht und ihm einen Namen gegeben, der über alle Namen ist, und deswegen thront er in der Herrlichkeit Gottes und sendet seinen Heiligen Geist. Durch den Geist wird diese Botschaft der ganzen Welt kund. Die Apostel haben schon durch den Geist den Mut und die Kraft gefunden, den auferstandenen Herrn der staunenden Umwelt zu verkünden. Am Pfingsttage hat Petrus der Volksmenge erklärt: „Diesen Jesus hat Gott auferweckt, und dessen sind wir alle Zeugen. Das ganze Haus Israel soll wissen, dass Gott seinen Christus zum Herrn und zum Messias gemacht hat, eben diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.“ Und dasselbe bezeugt Petrus, bezeugen die Apostel vor dem Hohen Rate. „Gott hat Jesus auferweckt, den ihr umgebracht habt, da ihr ihn an das Kreuz henktet. Diesen Führer und Heiland hat Gott zu seiner Rechten erhöht.“
Was Petrus und die Apostel verkündet haben, das hat Paulus weitergetragen in Antiochien, in Philippi. „Christus hat sich selbst erniedrigt“, schreibt er an die Philipper, „und ist gehorsam geworden bis zum Kreuze, bis zum Tod am Kreuze. Aber Gott hat ihn erhöht und ihm einen Namen gegeben, der über alle Namen ist.“ Heute weiß die ganze Welt, dass Christus siegt, dass Christus herrscht, dass er lebt in alle Ewigkeit. Das Handeln des himmlischen Vaters an Christus, der ihm Gerechtigkeit verschafft hat, ist auch für uns ein Trost, meine lieben Freunde. Sie alle wissen, dass auf Erden die Gerechtigkeit am Kreuze hängt. Hier herrschen Ehrgeiz, Eitelkeit, Gewalt und Rücksichtslosigkeit, Trug und Lug. Hier wird die Unschuld verhöhnt und das Laster gepriesen. Der Papst, der die Gebote der geschlechtlichen Sittlichkeit verkündet, wird verspottet bis ins Parlament von Straßburg. Hier auf Erden triumphiert das Unrecht und die Ungerechtigkeit. Aber es wird nicht immer so bleiben. Es wird eine Stunde kommen, da die Gerechtigkeit siegt, wo die Tugend gekrönt und das Laster bestraft wird. Einmal wird – auch für uns – die Gerechtigkeit verwirklicht werden.
Schritt für Schritt wird mit der Rechtfertigung der Person und des Werkes Jesu das Gericht über die Welt gehalten. Der Geist überführt die Welt, dass es ein Gericht gibt, nämlich weil der Fürst dieser Welt schon gerichtet ist. Wir wissen, wer der Fürst dieser Welt ist. Es ist der Satan. Schon während des irdischen Lebens Jesu vollzog sich das Gericht über den Satan. Mit ihm ist nämlich der Stärkere über den Starken gekommen und hat ihn überwunden. Schon in seiner Versuchung hat der Herr triumphiert. „Weiche Satan!“ Fort, weg von mir! Er hat dem Satan seine Beute entrissen, als er die Besessenen heilte. „Wenn ich mit dem Finger Gottes die Dämonen austreibe, dann ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen.“ Wegen seines Sieges über Satan konnte der Herr ausrufen: „Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen.“
Das Gericht über Satan vollzieht sich auch heute. Es vollzieht sich in der Verkündigung der Kirche. Niemals wird Satan die Botschaft von Jesus, dem Sohne Gottes, auslöschen können. Niemals wird die Nachricht von der Menschwerdung Gottes, die wir an Weihnachten feiern, unterdrückt werden. Niemals wird der Osterruf „Christus ist erstanden“ verstummen. Das ist das Gericht über Satan, dass das Evangelium lebt und ausgerufen wird, dass es durch alle Laster und allen Terror nicht zum Schweigen gebracht werden kann.
Gerade durch den Tod des Herrn ist Satan besiegt worden, denn sein Sühnetod – jawohl, sein Sühnetod – hat unseren Schuldschein zerrissen, weil er ihn ans Kreuz geheftet hat. Und so bewirkt er tagtäglich in unserer Mitte den Sieg über Satan Sooft das Taufwasser über den Scheitel eines Kindes oder eines Erwachsenen fließt, wird die Herrschaft Satans gebrochen. Sooft der Priester seine Hand zur Lossprechung erhebt, wird der Sieg über Satan errungen. Sooft der Priester Weihegebete und Segensgebete spricht über Haus und Flur, über Baum und Frucht, wird der Einfluß der Hölle gebannt, werden Menschen und Geschöpfe der Gottesherrschaft unterworfen.
Bis zum Endgerichte wird so die Herrschaft Satans überwunden, in einer unübersehbaren und endgültigen Weise beim Endgericht selbst. Da wird Satan in den Pfuhl der Hölle gestoßen, dann ist das Gericht über die Welt endgültig vollzogen. Und das ist wieder ein Trost, denn jetzt, meine Freunde, höhnen unsere Feinde: Wo ist denn euer Gott? Ich habe gesündigt, und was ist mir geschehen? Garnichts! So wird es nicht bleiben. Einmal werden Hohn und Spott zu Ende sein. Einmal wird der Herr aus der Unsichtbarkeit hervortreten. Einmal wird ihn jedes Auge schauen, auch die, die ihn durchbohrt haben, auch die, die ihn verhöhnt und gelästert haben. Dann verstummt die Frage: Wo ist euer Gott? Denn dann sehen ihn alle und empfangen den Lohn oder die Strafe für ihr Leben.
Das ist die Aufgabe des Geistes gegenüber der Welt. Er überführt sie der Sünde, der Gerechtigkeit und des Gerichtes. Aber er hat auch eine Aufgabe gegenüber der Kirche. Denn der Herr geht ja jetzt mit seinem Scheiden von den Seinigen. Sie haben ihn nicht mehr als den großen Lehrer, aber er läßt sie nicht als Waisen zurück. Er schickt ihnen einen anderen Tröster, denn solange er auf Erden war, war er der Tröster. Er schickt ihnen einen anderen Tröster. „Er wird euch in alle Wahrheit einführen.“ Das ist der Dienst, den der Geist an der Kirche vollzieht: Er wird sie in alle Wahrheit einführen. Ein geheimnisvolles Wort, aber ein tröstliches Wort. Die Offenbarung Gottes ist mit dem Tod des letzten Apostels abgeschlossen. Eine öffentliche, eine amtliche Offenbarung gibt es seitdem nicht mehr, Privatoffenbarungen ja, aber eine amtliche, öffentliche, für alle Menschen und alle Zeiten bestimmte Offenbarung gibt es nicht mehr. Aber die Entfaltung, die Entwicklung, die Enthüllung der Offenbarung beginnt erst nach dem Tode des letzten Apostels. Denn die Offenbarung enthält viele Wahrheiten eingeschlossen. Man nennt das implizite geoffenbart. Und diese eingeschlossenen Wahrheiten müssen aufgeschlossen, müssen erschlossen werden. Diese Aufgabe leistet in der Kirche der Heilige Geist. Er leistet sie, indem er dem christlichen Volke den verborgenen Reichtum der Offenbarung Gottes erschließt. Dazu bedient er sich auch der Menschen. Das Nachdenken der gläubigen Theologen, die Frömmigkeit des Volkes, die Verehrung durch die Gläubigen, auch Anstöße von außen durch die Zeit dienen dazu, dass der Wahrheitsgehalt der Offenbarung immer mehr zutage tritt.
Ich will Ihnen zwei Beispiele geben. Am 8. Dezember 1854 hat Papst Pius IX. das Dogma von der Unbefleckten Empfängnis Mariens verkündet, also die Tatsache, dass Maria vom ersten Augenblick ihres Lebens an von der Erbsünde bewahrt blieb. „Ganz schön bist du, Maria, der Erbschuld Makel ist nicht an dir.“ Eine neue Lehre? Mitnichten. Diese Lehre ist enthalten in dem Jubelruf Mariens: „Großes hat an mir getan der Allmächtige und dessen Name heilig ist. Von nun an werden mich selig preisen alle Geschlechter.“ Warum denn? Weil sie auserwählt war, weil sie geheiligt war. Aber diese Wahrheit ist eben eingehüllt gewesen. Sie wurde zunächst als fromme Meinung geglaubt. Die letzte Verbindlichkeitsstufe ist erst erreicht worden 8. Dezember 1854, als Pius IX. feierlich als Dogma der Kirche verkündete: „Maria ist vom ersten Augenblick ihres Daseins an von der Erbsünde bewahrt worden.“
Das zweite Beispiel: Am 18. Juli 1870 verkündete derselbe Papst das Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes. Der Papst ist unfehlbar, wenn er als höchster Lehrer der Kirche den Glauben der Kirche verbindlich für alle Kirchenglieder verkündet. Eine neue Lehre? Mitnichten. Diese Lehre war schon in dem Wort enthalten, das Jesus zu Petrus gesprochen hat: „Simon, der Satan hat verlangt, euch zu sieben, wie man den Weizen siebt. Ich aber habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht wanke. Und wenn du dich dereinst zurückgefunden hast, dann stärke deine Brüder!“ In diesem Wort des Herrn war das einzigartige Privileg, der einzigartige Vorzug des Petrus und seiner Nachfolger eingeschlossen. Die Wahrheit von der Unfehlbarkeit des Papstes war einschlußweise in diesem Worte mitgesagt. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Wahrheit entfaltet, und das war das Werk des Heiligen Geistes. Heute begreifen wir, wie notwendig, wie segensreich diese Dogmatisierung von 1870 war. Wenn wir den Papst nicht hätten, müßten wir ihn erfinden, und wenn wir die Unfehlbarkeit nicht als geoffenbartes Gut wüßen, müßten wir die Unfehlbarkeit statuieren.
Der Geist hält aber auch seine Gemeinde, seine Kirche in der Wahrheit. Er sorgt dafür, dass Gottes Offenbarung nicht verfälscht, nicht verkürzt, nicht verbilligt wird. Und das ist unser Glück, das ist unser Stolz. Wir sind in einer Kirche, die ihre Lehre nicht verbiegt nach dem Geschmack der Zeit. Wir gehorchen einem Gesetz, das sich durch Menschenmeinungen nicht aus den Angeln heben läßt. In unserer Kirche bleibt die Wahrheit Gottes, sie bleibt dank des Wirkens des Heiligen Geistes. Das ist ja eben der Unterschied unserer heiligen Kirche zu allen Abspaltungen, dass in ihr der Geist machtvoll wirkt, dass er die Wahrheit erhält und dass er uns in der Wahrheit befestigt.
Das Wirken des Heiligen Geistes kann auch durch Irrlehrer nicht zuschanden gemacht werden. Je behender und eifriger sie ihre Ware auf den Markt werfen, um so heller leuchten die Kleinodien der göttlichen Wahrheit auf. Gottes Geist weckt immer zur rechten Zeit die rechten Männer und die rechten Frauen auf, die die Wahrheit ans Licht heben, verteidigen, unerschrocken und ohne Zögern. Das alles wirkt der Heilige Geist nicht nur an Christi Statt, sondern auch als Christi Geist, denn er wird, so heißt es, „nicht aus sich selbst reden, sondern er wird reden, was er gehört hat und das Zukünftige euch verkünden.“
Meine lieben Freunde, der Heilige Geist, der in der Kirche wirkt, ist unser großes Glück, ist unsere Kraft, ist unsere Zuversicht, ist unser Trost. Bald feiern wir wieder das Fest des Heiligen Geistes, aber auch schon jetzt wollen wir rufen, täglich rufen: „Sende aus deinen Geist, und alles wird neu geschaffen, und du wirst das Antlitz der Erde erneuern.“
Amen.