Die Wahrheit verkündigen,
den Glauben verteidigen

Predigten des H.H. Prof. Dr. Georg May

Glaubenswahrheit.org  
24. Mai 2015

Wirkungen des Heiligen Geistes

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Geliebte, zur Feier der Herabkunft des Heiligen Geistes Versammelte!

Unter den neutestamentlichen Schriften ist die Apostelgeschichte zu Recht das Buch des Heiligen Geistes genannt worden, denn darin wird sein Wirken in der Kirche in reichem Maße dargestellt. Der auferstandene Herr gab den Jüngern den Missionsbefehl und gleichzeitig die Verheißung der Sendung des Heiligen Geistes. Beides gehört nämlich zusammen, denn für die Mission wird man ausgerüstet durch den Geist. „Seht, ich sende die Verheißung meines Vaters auf euch herab. Ihr sollt bleiben in der Stadt, bis ihr ausgerüstet seid mit Kraft aus der Höhe.“ Der Heilige Geist ist, recht verstanden, die Kraft der Verkündigung. Wer immer in Wahrheit und in Treue zu Gott das Evangelium verkündet, ist ein Gesandter des Heiligen Geistes. Wer das Evangelium ausrufen will, bedarf des Geistes Gottes. Die Erfüllung der Verheißung Jesu geschah am Pfingstfeste. Der Heilige Geist kam in feurigen Zungen auf die in Jerusalem versammelten Jünger herab. Petrus stellt in seiner Predigt ausdrücklich fest: „Was ihr hier erlebt, das ist die Erfüllung (der Sendung des Heiligen Geistes), die Jesus angekündigt hatte.“ In diesem wunderbaren Ereignis ist die Weissagung des Propheten Joel eingelöst, dass Gott in der messianischen Zeit seinen Geist über alles Fleisch ausgießen werde – über alles Fleisch, d.h. zunächst nur über die Jünger, aber bald auch über alle jene, die auf ihre Predigt hin das Evangelium annehmen werden. Der Heilige Geist, die Gabe des Geistes ist für alle bestimmt. So kann Petrus seinen Hörern die Versicherung geben, dass auch sie den Heiligen Geist empfangen werden, wenn sie sich taufen lassen und gläubig werden. Tatsächlich, alle Christen sind Geistbegabte, sind Geisterfüllte, sind Geistesträger, ja, man kann in einem richtigen Sinne sagen: Alle gläubigen, getauften Christen sind Geistliche. In einzelnen Fällen wird der Besitz des Geistes besonders hervorgehoben. Als die Apostel den Tischdienst abgeben wollten, da baten sie die Gemeinde, ihnen sieben Männer zu benennen, die voll Geist und Weisheit sind. Von Stephanus wird gerühmt, dass er voll des Heiligen Geistes war, dem seine Feinde nicht widerstehen konnten. Saulus wird von Ananias in Damaskus angekündigt, dass er mit dem Geiste erfüllt werden soll. Im Alten Testament liegt die Sache anders. Im Alten Testament ist der Geist Gottes nur einer kleinen Anzahl von Israeliten geschenkt worden, nämlich den Führern des Volkes und insbesondere den Propheten; und diesen auch nicht dauernd, sondern nur zeitweilig. Für die Heilszeit dagegen hat Gott durch den Propheten Joel verkündigen lassen, dass er seinen Geist über alles Fleisch ausgießen werde: „Dann werden eure Söhne und Töchter weissagen, eure Greise werden Träume haben, eure Jünglinge werden Gesichte schauen. Selbst über Knechte und Mägde werde ich meinen Geist ausgießen an jenem Tage.“ Und die Verheißung des Joel wird bestätigt durch den Propheten Ezechiel. Der weilte ja bei den verbannten Juden im Zweistromlande, dem heutigen Irak. Und dort hat Ezechiel die Weissagung gegeben, die von Gott kommt: „Ich will meinen Geist in euer Inneres legen und bewirken, dass ihr nach meinen Satzungen wandelt und meine Rechte beobachtet und befolgt.“ Diese Verheißung ist am Pfingsttage erfüllt worden. Da tritt die neue Heilsgemeinschaft, die neue Heilsgemeinde, das messianische Volk Gottes in Erscheinung. Pfingsten ist der Geburtstag der Kirche. Die Kirche ist das pfingstliche Volk, die Gemeinde des Geistes. Die Glieder der Kirche sind Geistbegabte, Geistesträger, ja, wie ich schon sagte, in einem wahren Sinne Geistliche.

Der Geist hat sich am Anfang der Kirche in außerordentlichen Zeichen bemerkbar gemacht. Er wirkte also nicht nur im Inneren, nein, er zeigte sich in der Erfahrung und stellte sich dar in der Öffentlichkeit. Am ersten Pfingstfest geschah ein aufsehenerregendes Wunder. Der Tag liegt fest; die Stunde liegt fest: die dritte Stunde – das ist früh um neun. Das Pfingstwunder hat mehrere Aspekte. Die Herabkunft des Heiligen Geistes vollzieht sich nicht unsichtbar und in der Stille, sondern sichtbar und hörbar. Ein gewaltiger Sturm kommt auf, feurige Zungen senken sich auf die Jünger Jesu herab. Der Sturm deutet auf die Unüberwindlichkeit der Jesusgemeinde hin. Das Zungenwunder bedeutet die Redegabe der mit dem Geist Begabten. Wer vom Geist erfüllt ist, der spricht in einer Beredsamkeit, die keine menschliche Rhetorik vermitteln kann. Dieses ungeheure Ereignis ist gleichsam die Initialzündung für das Heraustreten der Kirche Gottes geworden. Ich erinnere mich, wie uns im 1. Semester des Theologiestudiums der Professor für Neues Testament Josef Gewieß fragte: „Ist denn an Pfingsten ein Sprechwunder oder ein Hörwunder geschehen? Wir hören sie in unseren Sprachen reden.“ Die Antwort ist nicht schwer. Denn die Glieder der Pfingstgemeinde reden in anderen Sprachen, also in den verschiedenen Sprachen der Völker. Es handelte sich um ein Sprechwunder, denn nur sie – nur sie! – sind vom Heiligen Geist erfüllt; also kein Hörwunder, sondern ein Sprechwunder.

Die Wirkungen des Geistes sind mannigfacher Art. Am auffälligsten sind die sog. Charismen, also Gnadengaben, die der Geist vermittelt, und unter diesen das Zungenreden und die Prophetie. Das Zungenreden ist eine eigenartige Weise der Kundgabe des Geistes, meine lieben Freunde. Es ist dies ein vom Heiligen Geist eingegebenes Sprechen, ein ekstatisches, in unverständlicher Sprache, ja, in unartikulierten Worten und Lauten sich äußerndes, ausschließlich an Gott gerichtetes Beten, Singen und Loben. Es erbaut nur den Redner selbst, lässt aber die Anwesenden ohne Nutzen. Wenn es anderen verständlich gemacht werden soll, muss entweder der Ekstatiker selbst oder ein anderer es auslegen. Paulus selbst bezeugt, dass er das Zungenreden in hohem Maße besitzt. Aber er stellt es wegen seines geringen Wertes für die Gesamtheit der Prophetie nach. „Zungenredner“, so schreibt er, „sollen in jeder Versammlung nur jeweils zwei, höchstens drei, und zwar nacheinander, nicht nebeneinander auftreten und nicht ohne Auslegung zu Worte kommen.“ Das Zungenreden scheint der Christenheit nur im Anfang gewährt worden zu sein. Damals bedurfte das Volk Gottes wohl eines besonderen Anschubs, der von der Umgebung wahrgenommen wurde und die Aufmerksamkeit auf die Jünger Jesu lenkte. Als sich die Christengemeinde konsolidiert hatte, hörte das Zungenreden auf. Ähnliche Erscheinungen, meine lieben Freunde, werden heute von manchen Versammlungen der Sekten berichtet. Aber es besteht ein wesentlicher Unterschied. Das Zungenreden der frühen Christenheit ist übernatürlich verursacht, hat Gott zum Urheber, es ist Wirkung des Geistes. Die Angehörigen der Sekten versetzen sich selbst in einen Rausch, in eine Erregung und führen auf diese Weise künstlich eine Ekstatik herbei.

Über dem Zungenreden – und das ist ganz eindeutig – steht die Prophetie, die Weissagung. Damals hat es in vielen, vielleicht in den meisten Christengemeinden Leute gegeben, welche dauernd mit der Gabe der Prophetie ausgestattet waren. Es wird berichtet, es kamen Propheten nach Antiochia, und in dieser großen Stadt gab es Propheten und Lehrer. Die jerusalemischen Abgesandten Judas und Silas werden als Propheten bezeichnet. Der Diakon Philippus besaß vier jungfräulich gebliebene Töchter, die Prophetinnen waren. Der Heilige Geist kam auch bei besonderen Gelegenheiten herab und befähigte Menschen zur Prophezeiung. So verkündigte dem Paulus auf seiner letzten Jerusalemreise der Geist von Stadt zu Stadt, dass Fesseln und Drangsale seiner warteten. Den Johannesjüngern in Ephesus verleiht die Handauflegung des Paulus die Gabe zu prophezeien. Die Urkirche verstand das Vorhandensein von Propheten als Zeichen der von Joel verheißenen eschatologischen Heilszeit. Die Propheten bildeten einen relativ geschlossenen Personenkreis mit der besonderen Aufgabe, in den Gemeinden das geistliche Leben anzufachen. Sie werden häufig mit den Aposteln und mit den Lehrern genannt, und zwar immer nach den Aposteln und vor den Lehrern. Daran sieht man ihre Bedeutung. Sie bilden, wie Paulus im Epheserbrief schreibt, „das Fundament der Kirche“. Also die Prophetie darf nicht aussterben, denn ein Fundament kann man nicht auswechseln. In der apostolischen Zeit hat vielleicht jede Gemeinde ihre Propheten gehabt. Es gab auch wandernde Propheten, die von einem Ort zum anderen zogen. Besonders hervorgehoben wird der Prophet Agabus. Er trat in Antiochien auf und sagte kraft des Geistes voraus, dass eine große Hungersnot über die Erde kommen werde. Sie trat wenig später unter Kaiser Claudius ein. Derselbe Agabus kam in Caesarea zu Paulus. Er nahm dessen Gürtel, band sich Hände und Füße und sprach: „So spricht der Heilige Geist: Den Mann, dem dieser Gürtel gehört, werden die Juden in Jerusalem binden und den Händen der Heiden überliefern.“ So kam es. Jerusalem hat Paulus festgenommen und ihn dem römischen Statthalter ausgeliefert. Von einem Amt der Propheten kann man nicht sprechen, weil sie nicht gewählt oder bestellt oder eingesetzt wurden, sondern sie wurden durch den Geist berufen. Ihre Funktion in der Gemeinde beruhte auf ihrem Geistbesitz. Paulus stellt die Prophetie allen anderen Charismen voran. Warum? Ja, weil die Prophetie eben nicht in Ekstase geschieht, sondern bei klarem Verstand. Sie dient der Erbauung der Gemeinde und sie beruht auf Inspiration. Die Worte der Propheten beziehen sich sowohl auf die Zukunft als auch auf religiöse Fragen der Gegenwart. Sie kennen die Geheimnisse Gottes, sie sagen, was die Stunde verlangt, sie veranlassen die Aussendung zur Heidenmission. Sie haben die Aufgabe der Paraklese. Das heißt: Sie bringen die Mahnungen und Forderungen, die Ermutigungen und die Tröstungen der christlichen Ethik zum Ausdruck – das ist Paraklese. Sie dienen dem Aufbau der Gemeinde. Neben den männlichen Propheten gab es auch weibliche. Es gibt Prophetinnen, und das ist bis heute so geblieben.

Nach der Apostelgeschichte wirken die Apostel, vor allem Petrus, Stephanus, Philippus, Paulus und Barnabas viele Wunder: Krankenheilungen vor allem, aber auch eine Totenerweckung. Diese Wunder werden jedoch von der Apostelgeschichte nicht auf das Wirken des Heiligen Geistes zurückgeführt. Die Apostelgeschichte schreibt die Wundertätigkeit Gott oder Christus zu. Meine lieben Freunde, die Urzeit der Kirche war eine wunderbare Zeit im buchstäblichen Sinne. Die Wunder hatten Gott zum Urheber; die Menschen, durch die sie geschahen, waren seine Werkzeuge. Die Wunder zeigten den Zeitgenossen der Apostel, dass Gott mit ihnen war. Sie bestätigten ihre Verkündigung. Sie stellten klar, dass die auf Jesus zurückgehende Bewegung nicht menschlicher Initiative ihre Entstehung verdankt, sondern göttlicher Autorität. Die Wunder offenbarten der Umwelt die göttliche Besiegelung ihrer Worte. Wunder haben nach der Beendigung der Urzeit der Kirche nicht aufgehört. Der Arm Gottes ist nicht verkürzt. Seine Macht ist nicht erloschen. Aber es bestehen zwei Unterschiede. Erstens: Die Wunder des Anfangs waren offensichtlich notwendig, um die neue Bewegung zu legitimieren, um ihr das göttliche Siegel aufzuprägen. Sie waren gleichsam die Initialzündung. In späterer Zeit konnte man ihrer leichter entbehren. Den Wundern, zweitens, korrespondierte auf Seiten der Menschen der bergeversetzende Glaube. „Weil du geglaubt hast, bist du geheilt worden.“ Die Christen der Urzeit waren von der Wundermacht Gottes tief überzeugt, und so haben sie sie auch oft erfahren. Als dieser Glaube abnahm und schwächer wurde, ging die Zahl der Wunder zurück. Der Bischof von Lourdes hat in unserer Zeit gesagt: „Es gibt deswegen in Lourdes weniger Wunder, weil der Glaube erloschen ist.“

Noch wichtiger als die charismatischen Gaben des Zungenredens und der Prophetie ist, dass der Heilige Geist die Organe der Heilsverkündigung für ihre gesamte Tätigkeit im Dienste der Mission und der Kirchenleitung mit überirdischer Kraft ausrüstet, leitet und bestimmt. In der Kraft des empfangenen Geistes legt Petrus Zeugnis vor der zusammengeströmten Menge der Juden und Proselyten ab, ebenso auch vor dem Hohen Rat. Er sagt selber, dass es der Geist ist, der ihn dazu befähigt: „Wir sind Zeugen für diese Dinge, und auch der Heilige Geist, den Gott denen mitteilte, die ihm gehorchen.“ Stephanus ist voll Weisheit und Geist, und deswegen können seine Gegner nicht gegen ihn aufkommen. Von Paulus wird gesagt, dass er vom Heiligen Geist erfüllt wurde, als er dem Barjesus die Strafe Gottes ankündigte. Der Heilige Geist leitet die Glaubensboten bei ihrem Wirken. Er fordert den Diakon Philippus auf, sich dem Wagen des äthiopischen Kämmerers zu nähern und aufzusteigen, um ihm das Evangelium zu verkünden. Der Heilige Geist erwählt Barnabas und Paulus für das erste planmäßige Missionsunternehmen. Er verlangt von der antiochenischen Kirche ihre Aussendung. Besonders deutlich spricht sich die Versammlung der Apostel über das Wirken des Geistes aus, als sie den Beschluss fasste, dass zum Heil nur die Taufe, nicht die Beschneidung notwendig sei: „Es hat dem Heiligen Geiste und uns gefallen“, so sagt das Apostelkonzil. Auch die Einsetzung der Gemeindeleiter erfolgt durch den Heiligen Geist. An einer Stelle in der Apostelgeschichte heißt es, dass der Heilige Geist die ephesinischen Presbyter zu Bischöfen eingesetzt hat. Wenn man einen Geistträger betrübt, betrübt man den Heiligen Geist. Das wird gesagt, als Ananias und seine Frau das Vermögen, das sie sich durch Verkauf erworben hatten, teilten und nur einen Teil den Apostel gaben. „Ihr habt den Heiligen Geist betrübt“, sagt Petrus. Vor allem dürfen die Christen auf den Heiligen Geist bauen, wenn sie vor Gericht geführt werden, wenn sie im Hohen Rat Rechenschaft ablegen sollen; dann erfüllt sich die Verheißung, die Jesus gegeben hat: „Wenn man euch vor die Behörden und Machthaber bringt, so habt nicht Sorge, wie und womit ihr euch verteidigen und was ihr sagen sollt. Denn der Heilige Geist wird euch in jener Stunde lehren, was ihr sagen sollt.“ Das hat sich hundertfach bewiesen, meine lieben Freunde, vor den Gerichten und vor den Marterstätten, auch unserer Zeit.

Natürlich kann man fragen am Pfingstfest: Wo ist der Geist heute? Ist er nicht mehr in seiner Kirche? Selbstverständlich ist er in seiner Kirche, und zwar in zweifacher Weise. Erstens: Die täglichen und alltäglichen Vollzüge der Kirche sind vom Heiligen Geist getragen. Noch immer wirkt der Heilige Geist die Wandlung der Gaben Brot und Wein in Leib und Blut Christi im heiligen Messopfer. Der Priester ruft ihn ja in jeder heiligen Messe an: „Komm, Heiligmacher – komm, Heiligmacher –, allmächtiger ewiger Gott, und segne dieses Opfer, das deinem heiligen Namen bereitet ist.“ Und er kommt. Noch immer reinigt der Heilige Geist die Täuflinge im Sakrament der Taufe von der Erbsünde und von etwaigen persönlichen Sünden. Noch immer wird den reuigen Christen im Sakrament der Buße in der Kraft des Geistes sicher und unwiderruflich die Schuld nachgelassen. Das alles wirkt der in der Kirche anwesende und gegenwärtige Geist. Er ist, wie nicht unrichtig gesagt wurde, die Seele der Kirche, d.h. er ist verlässlich, er enttäuscht die nicht, die ihn anrufen, er bleibt bei seiner Kirche, die ihm die Treue hält. Zweitens erweckt der Heilige Geist auch heute seine Propheten und Zeugen, nur sind sie häufig den Zeitgenossen unangenehm. Als im Jahre 1959 Papst Johannes XXIII. ein Konzil ankündigte, haben nicht wenige gläubige, gelehrte und fromme Kirchenmänner davor gewarnt. Sie sahen unabsehbare Gefahren über die Kirche heraufkommen. Johannes XXIII. tat sie ab als Unheilspropheten. Diese Unheilspropheten haben Recht bekommen. Als in Deutschland das Rätesystem eingesetzt wurde, also vom Pfarrgemeinderat bis zum Zentralkomitee der deutschen Katholiken, als dieses Rätesystem mit ungeheurem Aufwand und mit hohen Kosten eingerichtet wurde, da haben gelehrte Priester und Laien vor der Verirrung einer anderen Hierarchie, die man neben die göttliche Hierarchie stellt, gewarnt. Sie haben Recht bekommen. Ihre Warnungen waren vom Heiligen Geist eingegeben. Man hat nicht auf die Propheten gehört, nein, aber diese haben die traurige Genugtuung, dass alles so eingetroffen ist, wie sie es vorhergesagt haben. Diese andere Hierarchie, also vor allem das ominöse Zentralkomitee der deutschen Katholiken, diese andere Hierarchie verkündigt und fordert eine neue, dem Zeitgeist angepasste Glaubens- und Sittenlehre: Kommunionausteilung an Unwürdige, Segnung homosexueller Partnerschaften, Segnung ungültig Verheirateter. Das geht von dieser anderen Hierarchie aus! Gegen die verwirrten und verwirrenden Forderungen des Zentralkomitees der deutschen Katholiken sind – Gott sei es gedankt – die meisten bayerischen Bischöfe aufgestanden. Das ist nicht möglich ohne Wirken des Heiligen Geistes! Es gibt noch Propheten im Lande Israel. Wo ist der Geist in der nachkonziliaren Kirche? Als sich Stimmen erhoben, welche die bewährten Wege und Mittel der Seelsorge aufzugeben forderten, da sind prophetische Männer aus dem Gelehrten- und aus dem Priesterstand und auch aus dem Laientum aufgestanden und haben das Unheil vorhergesagt, das sich aus solchem Vorgehen ergeben wird. Sie haben sich gegen die falschen Ansichten von Kasper und Marx erhoben und sie zurückgewiesen. Der jüngste Bischof der katholischen Kirche in Deutschland, der Bischof in Passau, Stefan Oster, tut sich hervor in der Verteidigung der gesunden Lehre. Nun ist er aufgestanden und hat die Verirrungen zurückgewiesen. Wir brauchen nicht bange zu sein, meine lieben Freunde, um den Heiligen Geist. Der Geist ist nicht erloschen, er hat nicht abgedankt, er schläft nicht; er erweckt und ertüchtigt auch heute seine Zeugen, er erweckt und stärkt sie. Es erfüllt sich das Wort des Heilandes, dass der Geist der Wahrheit kommen und bei uns bleiben wird. Der Pfingsttag kennt keinen Abend, weil seine Sonne, der Heilige Geist, keinen Untergang kennt.

Amen.

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