Die Wahrheit verkündigen,
den Glauben verteidigen

Predigten des H.H. Prof. Dr. Georg May

Glaubenswahrheit.org  
7. August 2011

Neuevangelisierung – missionarische Seelsorge

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Geliebte im Herrn!

In unserer Kirche ist seit geraumer Zeit die Rede von der Neuevangelisierung. Die Neuevangelisierung setzt die Evangelisierung voraus. Evangelisierung ist die Verkündigung der Botschaft Christi an die Menschen durch das Zeugnis des Lebens und des Wortes. Neuevangelisierung ist das Bemühen, die Menschen, die einmal evangelisiert waren, aber sich vom Evangelium getrennt haben, wieder zum Evangelium zu führen. Man könnte auch von Rechristianisierung sprechen, von Wiederverchristlichung. An der Notwendigkeit der Neuevangelisierung, also an dem dringenden Bedürfnis, Menschen für Christus zu gewinnen und zur Kirche zurückzuführen, besteht kein Zweifel. Im Jahre 1948 fand in Mainz der erste Katholikentag nach dem Kriege statt. Auf diesem Mainzer Katholikentag wurde die Botschaft laut: „Deutschland ist ein Missionsland.“ Das heißt: Deutschland hat Mission notwendig. Das war 1948. Seit dieser Zeit hat sich die religiöse Lage in unserem Lande enorm verschlechtert. Verglichen mit heute waren damals idyllische Zeiten.

Die Entkirchlichung, die Entchristlichung ist weiter fortgeschritten. Millionen katholischer Christen haben sich vom Glauben losgesagt, haben sich von der Kirche getrennt. Die Gottesdienste sind leer geworden, die Priesterseminare bergen nur noch ganz wenige Alumnen, die Orden sind vom Aussterben bedroht. Jahr für Jahr trennen sich Hunderttausende von unserer Kirche. Im Jahre 2009 123.000 Kirchenaustritte, im Jahre 2010 181.000 Kirchenaustritte in Deutschland. 181.000 Kirchenaustritte in einem Jahr. Unsere Kirche schrumpft. Zusammen mit den Todesfällen und den geringen Geburtenzahlen ist unsere Kirche eine sterbende Kirche. Daran führt kein Weg vorbei.

Mit diesen Verhältnissen kann sich ein Christ, der Christus und seine Kirche liebt, nicht abfinden. Es muss etwas geschehen, um die Menschen bei der Religion, bei der Kirche zu halten und sie wieder zur Religion und zur Kirche zurückzuführen. Was zu geschehen hat, das sagt der Begriff „Neuevangelisierung“. Früher sprachen wir von „missionarischer Seelsorge“, aber damit ist dasselbe gemeint. Neuevangelisierung und missionarische Seelsorge sind ein und dieselbe Sache. Der Heilige Vater hat das Problem erkannt. Er hat eine eigene neue Behörde eingerichtet, die sich mit der Neuevangelisierung befassen soll. Es erhebt sich die Frage: Haben wir die Menschen und haben wir die Mittel, um die Neuevangelisierung zu bestreiten? Denn das ist keine Frage: Neuevangelisierung setzt Menschen voraus, die bereit und gewillt, die fähig und ausgerüstet sind, andere für den Glauben und für die Kirche zu gewinnen.

Das erste Erfordernis ist ein unerschütterliches eigenes Glaubensleben. Nur wer sicher im Glauben der Kirche ruht, kann andere für den Glauben gewinnen. Es gibt nur eine Kirche, denn Christus hat nur eine gestiftet, und in diese Kirche müssen wir alle Menschen hineinführen. „Schleppt herbei, wen immer ihr könnt“, ruft der heilige Augustinus uns zu, „ihr führt sie zu dem, der nur beseligen kann.“ So ist es. Neuevangelisierung oder missionarische Seelsorge kann nur betreiben, wer von Eifer für Gottes Sache erfüllt ist. Also Menschen brauchen wir, die vom Heiligen Geist getrieben sind, die alle eigenen Interessen und Liebhabereien hintansetzen, die einzig und allein für Gott leben und arbeiten. Es darf uns keine Ruhe lassen, dass Menschen Christus nicht kennen und den Weg zu seinem Volk nicht gefunden haben. Es darf uns keine Ruhe lassen, dass sich Getaufte von Christus abwenden und seine Kirche verlassen. Es darf uns keine Ruhe lassen, dass unsere Gemeinden unaufhörlich schrumpfen, dass wir zu einer sterbenden Kirche geworden sind.

Zur missionarischen Seelsorge braucht es Mut. Viele abständige und abgefallene Menschen wehren sich dagegen, wieder zum Glauben zurückgeführt zu werden. Wer Menschen fürchtet, der ist für missionarische Seelsorge nicht geeignet. Zur missionarischen Seelsorge braucht es auch Ausdauer. Schnelle Erfolge stellen sich nicht ein. Missionarische Seelsorge betrieb ein Mann, den ich noch selbst kennengelernt habe, der Bischof von Ermland, Maximilian Kaller. Er war vor dem Ersten Weltkrieg Pfarrer auf Rügen, auf der Insel Rügen. Als er dort ankam, lag das religiöse Leben völlig darnieder. Was tat Maximilian Kaller? Er besuchte unermüdlich die Menschen in ihren Wohnungen, treppauf, treppab. Er ließ nicht nach, sich um jeden einzelnen anzunehmen. Er ging auch jeden Samstag in den Beichtstuhl. Niemand kam. Zwei, drei, vier Monate: niemand kam. Endlich nahm sich einmal eine alte Frau das Herz und beichtete, und sie sagte: aus Mitleid für den Pfarrer. Aber damit war der Bann gebrochen. Maximilian Kaller hat die Insel Rügen zu einer blühenden katholischen Pfarrei geformt. Ausdauer braucht es für missionarische Seelsorge.

Es braucht noch etwas anderes. Um Menschen für Gott zu gewinnen, muss man ihnen beweisen, dass Gott sie liebt. Und um ihnen zu beweisen, dass Gott sie liebt, muss man sie selber lieben. Es muss einem etwas an den Menschen liegen, wenn man missionarisch tätig sein will, sonst soll man es bleiben lassen.

Wer Christus zu den Menschen bringen will, muss auch das gehörige Wissen haben. Viele Gläubige beten viel, und das ist ja nicht schlecht, aber sie erwerben zu wenig Wissen. Es gibt so viele Bücher, gute Bücher, moderne Bücher, die auf die brennenden heutigen Fragen eingehen. Aber sie müssen auch erworben, und ihr Inhalt muss angeeignet werden, meine lieben Freunde.

Das kirchliche Gesetzbuch macht die Evangelisierung, die Neuevangelisierung, die missionarische Seelsorge den Amtsträgern der Kirche zur Pflicht. Dem Bischof wird aufgetragen, sich der Menschen in seinem Bistum anzunehmen, welche die religiöse Praxis aufgegeben haben. Das ist der Auftrag zur Neuevangelisierung. Ich erlaube mir die Frage: Welcher Bischof tut das? Der Pfarrer wird im Gesetzbuch der Kirche aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass die Botschaft des Evangeliums zu denen kommt, die von der religiösen Betätigung abgewichen sind und die den wahren Glauben nicht bekennen. Das ist wiederum die Aufforderung zur missionarischen Seelsorge. Und ich frage abermals: In welchen Pfarreien geschieht das?

Die Kirche hat Mittel ausgebildet, um die Fernstehenden und die Abgewichenen wieder zur Kirche zurückzuführen. Die Älteren unter Ihnen wissen noch, dass früher Volksmissionen gehalten wurden. Es kamen Missionare, zwei, drei, vier Priester in eine Pfarrei. Sie hielten Predigten für jeden Stand, für die Kinder, für die Frauen, für die Männer, für die Jugendlichen. Sie boten Beichtgelegenheit, sie gaben die Chance zum Gespräch mit ihnen. Dadurch wurde das religiöse Leben neu belebt, gefestigt und vertieft. Außer den Predigten wurden auch Hausbesuche gemacht. Die Seelsorger gingen zu den Christen, vorzugsweise zu den abständigen, und suchten sie zurückzubringen zur Kirche. Sie suchten ihre Probleme anzusprechen, sie zur heiligen Beicht zu führen, ungültige Ehen gültig zu machen. Die Volksmissionen sind ersatzlos gestrichen! Es gibt keine Volksmissionen mehr.

Ein nachdenklicher und eifriger Seelsorger hat immer schon daran gedacht, die Abgewichenen, die Abgefallenen, die Abständigen in seiner Gemeinde zurückzuholen. Und er hat auch Anstalten getroffen, um dieses Bemühen zu unternehmen.

Gelegenheit zu missionarischer Seelsorge waren und sind Ereignisse wie Taufe, Eheschließung, Beerdigung. Hier finden sich in der Regel Menschen ein, die sonst wenig oder gar nicht religiös praktizieren. Hier hat man Menschen vor sich, die gewöhnlich nicht mit dem Priester in Berührung kommen. Sie nehmen an den zugehörigen Gottesdiensten teil, sie hören das Wort Gottes, sie begegnen wieder einmal, endlich wieder einmal der Religion. Taufe und Eheschließung sind in der Regel freudige Ereignisse. Die Menschen, die dazu kommen, sind normalerweise festlich gestimmt und aufgeschlossen. Man kann bei ihnen die Geneigtheit voraussetzen, das Wort des Glaubens zu hören. Für noch wichtiger halte ich die Beerdigung. Der Tod ist stets eine Mahnung. „Sterblicher, denk ans Sterben!“ Das Leid und die Erschütterung über den Tod eines Angehörigen, eines Bekannten, eines Kameraden können die Seelen bereiten für die Saat des Wortes Gottes. Voraussetzung dafür ist freilich, dass Taufen, Beerdigungen, Eheschließungen in würdiger Weise gehalten werden, dass die Wortverkündigung sorgfältig vorbereitet wird, dass nicht bloß unverbindliche Worte gesprochen werden, sondern überlegt und eindringlich das Wort des Heils verkündet wird. Es muss den Menschen zu Herzen gehen.

Ein unentbehrliches Mittel zu missionarischer Seelsorge sind Hausbesuche. Es ist statistisch erwiesen, dass der Gottesdienstbesuch sofort in die Höhe geht, wenn systematisch Hausbesuche gemacht werden. Viele Menschen fühlen sich angesprochen und geehrt, wenn der Seelsorger sie aufsucht. In der persönlichen Begegnung können Spannungen abgebaut werden, Vorurteile widerlegt werden, Unwissenheit beseitigt werden, falsche Ansichten richtiggestellt werden. Im persönlichen Gespräch lösen sich Verkrampfungen und Abwehrhaltung. In der Mainzer Neustadt, in der Pfarrei St. Josef, gab es, die Älteren von Ihnen werden es vielleicht noch wissen, einen Pfarrer, der unermüdlich Hausbesuche machte, der würdige Priester Siebchen. Er ging in diese riesigen Wohnblocks, die ja in der Neustadt stehen, treppauf, treppab. Ihm war kein Weg zu lang und keine Mühe zu viel. Jahrzehntelang hat er durch Hausbesuche seine Gemeinde zusammengehalten oder wieder zusammengeführt.

Es ist völlig verkehrt, Menschen, die aus der Kirche ausgetreten sind, aufzugeben. Den bürgerlichen Kirchenaustritt kann man vornehmen, man kann ihn aber auch zurücknehmen. Die evangelische Kirche hat eigene Stellen eingerichtet für die Zurücknahme des Kirchenaustritts. Davon können wir etwas lernen. Die Ausgetretenen dürfen nicht bloß registriert werden, sondern sie müssen Gegenstand unverdrossener Seelsorge sein. Ich kenne einen Herrn, der sagte: „Wenn ein Priester zu mir käme, würde ich wieder in die Kirche eintreten.“

Freilich, missionarische Seelsorge kann nicht allein die Aufgabe des Priesters sein. Schon rein kräftemäßig ist der Priester nicht imstande, die Riesenaufgabe der Rückgewinnung der Abseitsstehenden zu schultern. Laien müssen ihm zu Hilfe kommen. Nun haben wir in Deutschland, meine lieben Freunde, ein ganzes Heer gut ausgebildeter und gut bezahlter Laien im kirchlichen Dienst, Pastoralassistenten, Gemeindereferenten. Es ist die Frage zu stellen: Wie viele von ihnen betreiben missionarische Seelsorge? Ich wage zu behaupten: Fast überhaupt keiner! Die allermeisten beschäftigen sich nur mit denen, die sowieso schon kommen. Missionarische Seelsorge fällt aus. Sie dienen ihre Stunden ab, und damit ist es getan. Der Diakon in dieser Gemeinde, der Herr Kost, hat sich neulich bei mir beklagt, dass die Gemeindereferenten nicht einmal in die Werktagsmesse kommen.

Wenn die beamteten Seelsorger es nicht schaffen, dann müssen die nichtbeamteten Laien einspringen. Sagen Sie mir nicht, meine lieben Freunde, man kann nur beten. Das kann ich nicht mehr hören. Man kann mehr als beten, und man muss mehr tun als beten. Wir können die große Welt nicht ändern, aber wir können in unserer Umgebung etwas tun, um dem Prozeß der Schrumpfung Einhalt zu gebieten, um einen Verwandten im Glauben zu halten, um einen Nachbarn für die heilige Religion zu werben. Es ist notwendig, dass dafür Initiativen ins Werk gesetzt werden. Ich habe immer die Mormonen bewundert. Sie setzen zwei junge Männer, tadellos gekleidet, mit vorbildlichen Manieren ein, um Besuche bei den Menschen zu machen und sie für die Botschaft, die sie für die Botschaft Christi halten, zu gewinnen. Ich habe große Hochachtung vor diesen Mormonen. Es gibt vereinzelt Versuche, es ihnen nachzumachen. In Paris haben Studenten der Technischen Hochschule zu zweit oder zu dritt sich in die Bannmeile begeben, also in die Außenbezirke, und haben dort versucht, missionarische Seelsorge zu betreiben. Sie haben die Kinder versammelt, sie haben mit ihnen gespielt, aber auch natürlich gebetet. Sie haben sie zusammengeführt. Sie haben ihre Freizeit geopfert, um auf diese Weise einen Beitrag zur Evangelisierung, zur Neuevangelisierung zu leisten.

Die Unwissenheit über religiöse Dinge ist enorm. Die Menschen wissen häufig über die einfachsten Prinzipien der Religion nicht Bescheid. Unaufhörlich strömt bissige Kritik, gehässige Satire, bösartige Unterstellung auf sie ein. Dagegen muss etwas unternommen werden. Wenn die Menschen nicht zu uns kommen, müssen wir zu ihnen gehen. Ich habe im Hyde Park in London gesehen, wie an den Ecken Männer stehen, die das Evangelium verkünden. Im Hyde Park zu London. Warum wird nicht bei uns auf öffentlichen Plätzen oder in leicht zugänglichen Räumen das Evangelium verkündet? Warum werden nicht apologetische Vorträge gehalten, Filmvorführungen veranstaltet, in denen die gängigen Vorurteile gegen die Kirche abgebaut werden? Warum geschieht das nicht? Die Zeitung ist immer noch ein wichtiges Medium der Vermittlung von Nachrichten und zur Verbreitung von Wissen. Die Kirche könnte sie benutzen, um ihre Botschaft zu den Menschen zu bringen. Warum erscheinen in den Zeitungen keine Annoncen, in denen die Leser über religiöse Gegenstände, über aktuelle Fragen, über schlimme Vorkommnisse aufgeklärt werden – von kirchlicher Seite? Presseapostolat ist missionarische Seelsorge. In vielen Städten, auch in Budenheim, stehen Litfaßsäulen. Es sind tonnenförmige Gebilde, die zum Anschlagen von Plakaten benutzt werden. Firmen pachten diese Säulen, um ihre Werbung zu betreiben, kulturelle Veranstaltungen werden angezeigt, politische Parteien werben um Wähler. Warum geht die Kirche nicht an die Litfaßsäulen? Warum werden dort nicht Plakate angebracht, die die Botschaft Jesu den Menschern vermitteln?

Nicht jeder kann alles, was ich hier an missionarischer Seelsorge vortrage, selbst leisten. Aber jeder kann das leisten, was ich jetzt sagen werde. Es fehlt nicht an Broschüren und Büchern, die geeignet sind, den katholischen Glauben lichtvoll darzustellen und die Anwürfe gegen ihn zu widerlegen. Sie müssen aber zu den Menschen gebracht werden. Ich kenne einen Lokomotivführer, der jedes Mal, wenn er auf die Lokomotive steigt, katholische Zeitungen mitnimmt und sie an den Haltestellen anderen verteilt. Ich kenne einen Postbeamten, der durch ein Buch über die heilige Kommunion zur öfteren Kommunion geführt wurde und darüber so glücklich war, dass er von nun an beschlossen hat, das Buchapostolat zu betreiben. Er kauft Bücher und verteilt sie. Das Gespräch ist ein Mittel der missionarischen Seelsorge. Man muss nur es zu lenken verstehen. Man darf sich nicht mit banalen Dingen begnügen, sondern muss vorsichtig und geschickt das Gespräch auf religiöse Gegenstände bringen und ein eindeutiges Zeugnis für den eigenen Glauben und für das Glück, in diesem Glauben zu stehen, ablegen. Man kann andere einladen, den Gottesdienst zu besuchen, eine Predigt anzuhören. Auf diese Weise werden die Blockaden beseitigt, die oft bei den Abständigen vorhanden sind, es wieder einmal in die Kirche zu schaffen. Auch Briefe können ein Mittel missionarischer Seelsorge sein. Da sollten nicht nur alltägliche Begebenheiten ausgetauscht werden, sondern Briefe sollten Zeugnis geben von dem persönlichen Glauben des Absenders und von seinem Bemühen, den Empfänger des Briefes wieder für den Glauben zu gewinnen. Unser Bischof Piontek lehrte uns, Briefe nicht mit einer Floskel, sondern mit dem Versprechen zu beendigen: „Gebet versprechend und erbittend grüßt Ihr…“ „Gebet versprechend und erbittend grüßt Ihr…“

Ein ganz wichtiger Beitrag zur missionarischen Seelsorge, meine Freunde, den jeder leisten kann, sind Briefe an die Redaktionen von Rundfunk, Fernsehen und Presse. Dadurch wird den Managern der öffentlichen Meinung der Glaube der Kirche zu Gehör gebracht. Sie werden, ob sie wollen oder nicht, mit der Überzeugung des gläubigen Teils der Bevölkerung konfrontiert und müssen dazu Stellung nehmen. Häufig werden solche Briefe unterschlagen, aber nicht immer. Manchmal erscheinen sie, und dann hat man die Freude, dass Zehntausende, ja Hunderttausende von Menschen, diese Briefe, die ein Zeugnis des Glaubens sind, lesen. Sie finden sie unter den Leserbriefen, die die Zeitung in gewissen Abständen veröffentlicht.

Missionarische Seelsorge betreibt, wer sich gegen Schmähungen der Kirche und der gläubigen Christen zur Wehr setzt. Soeben haben wir ein Beispiel erlebt, dass Widerstand erfolgreich sein kann. Die Geschäftekette Spar warb bei Shell-Tankstellen Käufer mit dem Plakat „Kauf ein, wenn Mutti in die Kirche geht“. Gegen diese Werbung haben so viele Christen protestiert, dass der Edeka-Konzern die Plakate absetzen ließ.

In den Gräbern von Gerasa am See Genesareth hauste zur Zeit Jesu ein Besessener. Er schrie und schlug sich selbst mit den Fäusten. Man legte ihm Ketten an, aber er zerriß die Ketten. Als Jesus in seine Nähe kam, lief er auf ihn zu, warf sich vor ihm nieder und schrie mit lauter Stimme: „Jesus, was habe ich mit dir zu schaffen?“ Jesus heilte den Besessenen. Dieser ging hin und verkündete im Gebiet der Zehn Städte, was Jesus Großes an ihm getan hatte. Auch an uns, meine lieben Freunde, hat Gott Großes getan. Er hat uns in seine heilige Kirche geführt. Er hat uns aus dem Schlamm der Sünde errettet. Er hat uns vor schweren Krankheiten bewahrt. Er hat uns aus Lagen, die aussichtslos schienen, herausgerissen. Gehen wir hin und künden wir das Lob Gottes!

Amen.

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