Die Wahrheit verkündigen,
den Glauben verteidigen

Predigten des H.H. Prof. Dr. Georg May

Glaubenswahrheit.org  

Predigtreihe: Die Erlösung (Teil 1)

24. April 2016

Jesus der Erlöser

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Geliebte im Herrn!

„Getröst’, getröst’, wir sind erlöst“, so singt das gläubige Volk in meiner Heimat zu Ostern. „Getröst’, getröst’, wir sind erlöst, die Hölle ward zuschanden.“ Wir nennen Jesus unseren Erlöser und er ist es. Das Christentum ist eine Erlösungsreligion im Unterschied zum Islam. Erlösung im objektiven Sinne ist die Befreiung der Menschheit durch den Gottmenschen Jesus Christus aus dem durch die Sünde verursachten Zustand der Ungerechtigkeit und Knechtschaft und die Wiederherstellung des Zustandes der übernatürlichen Gerechtigkeit und Freundschaft Gottes. Die am Anfang ihrer Geschichte in Adam und Eva existierende Menschheit hat durch ihr Nein zu Gott sich der Herrschaft Gottes entwunden. Die Flucht von Gott weg bedeutete die Ferne von der Heiligkeit, vom Leben und von der Freude. Dieser Zustand kann vom Menschen nicht überwunden werden. Der Mensch kann nicht Gott von Neuem zur Liebe und Freundschaft nötigen, die er vertan und verraten hat. Wenn es zu einer Änderung kommen soll, muss der Anstoß von Gott ausgehen. Nur er kann seine heilbringende Herrschaft in der menschlichen Geschichte wieder aufrichten, nur er kann das zerrissene Freundschaftsband wieder knüpfen. Tatsächlich holt Gott die in die Irre gegangene Menschheit wieder heim ins Vaterhaus. Er geht ihr nach, er setzte sich selbst in der menschlichen Geschichte gegenwärtig. Er nahm das menschliche Schicksal auf sich; das geschah in der Menschwerdung des Sohnes Gottes. Dass der LOGOS Mensch wurde, ist der Beginn unserer Erlösung. Das entscheidend Neue der neutestamentlichen Erlösung ist, dass sie vom Vater ausgehend ganz an die historische Person Jesu, des menschgewordenen Sohnes Gottes, als ihren Mittler gebunden ist und nur durch ihn zu erreichen ist. „Es ist kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, in dem die Menschen selig werden können“, predigt Petrus nach der Auferstehung und Himmelfahrt des Herrn. In Christus ist das Geheimnis unseres Heiles verwirklicht, weil und insofern er der menschgewordene Gottessohn ist. Er ist die Verwirklichung des göttlichen Heilsplanes, er selbst ist unser Heiland. Und des Heiles teilhaftig werden, bedeutet, Anteil gewinnen an Christus, an der unvergänglichen Existenzweise und an dem Lebensreichtum Christi; das ist der Weg zum Heil. Er ist Mittler und Bürge jener unvergänglichen Existenzweise, der wir entgegenstreben. Er ist es, weil er Gott und Mensch zugleich ist, weil in ihm die menschliche Natur wieder heimgeholt wurde zu Gott, dem Quell des unvergänglichen Lebens. In ihm ist das Leben Gottes selbst in die menschliche Natur eingeströmt. Wer seiner teilhaftig werden will, muss daher in Gemeinschaft treten mit ihm, mit Christus. Er schlägt die Brücke zwischen Himmel und Erde, ja, er ist die Brücke zwischen Himmel und Erde; er ist nicht bloß der Brückenbauer. Er ist, weil er menschliche und göttliche Natur in sich vereinigt, die personale Mitte zwischen Gott und den Menschen. Er ist der Mittler, der einzige Mittler zwischen Gott und Mensch.

Jesus hat die Erlösungsbedürftigkeit der Menschen deutlich gesehen und ausgesprochen. Er betrachtet alle Menschen als Sünder. Es gibt keine Gesunden und Gerechten in der Menschheit. „Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes, sondern die Kranken“, „Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu berufen, sondern Sünder.“ Auch seine Jünger sind unter der Schar der Sünder zu finden. An einer Stelle, die Sie vielleicht wenig im Gedächtnis haben, des Evangeliums nach Markus heißt es: „O du ungläubiges Geschlecht! Wie lange soll ich bei euch sein? Wie lange euch noch ertragen?“ Da hat es fast den Anschein, dass es dem Herrn einmal zu viel geworden ist, was er an Sünde und Schuld erleben muss. Jesus hat ein scharfes Auge für die Kleinlichkeiten und Erbärmlichkeiten des allzu Menschlichen. Es sagt es seinen Zuhörern direkt ins Gesicht: „Ihr seid arg, ihr seid boshaft, ihr seid ein böses und ehebrecherisches Geschlecht.“ Und das erste Wort, das er an sie richtet, das lautet: „Tuet Buße!“ Seine erste Handlung ist eine stellvertretende Bußleistung, denn er hatte nicht nötig, die Bußtaufe des Johannes über sich ergehen zu lassen. Aber um alle Gerechtigkeit zu erfüllen und um stellvertretend für andere Buße zu leisten, nahm er die Bußtaufe auf sich. Um dieser Gerechtigkeit der anderen willen ging er ein in die Sünden des Volkes und nahm sie auf sich. Auch die nachfolgende Predigt des Herrn ist von dem Grundgedanken beherrscht, dass alles Volk im Argen liegt. „Da fing er an, den Städten, an denen die meisten seiner Wunder geschehen waren, zu verweisen, weil sie nicht Buße taten: ‚Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Wären in Tyros und Sidon – also in den heidnischen Lasterstädten – die Wunder geschehen, die bei euch geschehen sind, sie hätten längst in Sack und Asche Buße getan.‘ ‚Und du, Kapharnaum, bist du nicht bis zum Himmel erhoben worden? Bis zur Hölle sollst du hinabgeschleudert werden. Wären in Sodom die Wunder geschehen, die in dir geschehen sind, es würde heute noch bestehen.‘“ In der Parabel vom reichen Prasser und vom armen Lazarus bricht die düstere Beurteilung der Reichen und Satten durch, die auf Moses und die Propheten nicht hören: „Sie würden auch nicht glauben, wenn einer von den Toten zu ihnen käme.“ Als 18 Galiläer beim Einsturz eines Turmes erschlagen wurden, fragte er: „Meint ihr, dass diese Galiläer sündhafter gewesen seien als alle Menschen in Jerusalem? Ich sage euch: Nein. Und wenn ihr nicht Buße tut, wird es euch genauso ergehen!“ So steht also ganz Jerusalem in der Schuld und ist der Schuld verfallen. Und am meisten stehen in der Schuld die so genannten Gerechten, die sich ihrer sittlichen hohen Leistung rühmen, die ihre sittlichen Gebrechen nicht einsehen. Dirnen und Zöllner übertreffen sie an Bußgeist. „Johannes kam zu euch auf dem Weg der Gerechtigkeit, und ihr glaubtet ihm nicht. Zöllner und Buhlerinnen aber glaubten ihm. Das sahet ihr und tatet dennoch nicht Buße.“ Darum ist es die eigentliche Aufgabe des Menschensohnes, das Verlorene, d.h. die verlorenen Menschen zu retten und zu suchen. Und darum gingen auch seine Jünger aus und predigten, man solle Buße tun. Also, Jesus hat die Erlösungsbedürftigkeit des Volkes deutlich gesehen und ausgesprochen.

Er hat aber auch, zweitens, ebenso seinen Erlösungswillen kundgetan. Er erwartet von den Menschen, von dieser sittlich so daniederliegenden Menschheit das Allerhöchste: „Wenn eure Gerechtigkeit nicht vollkommener ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich eingehen.“ Sie sollen eine neue Gerechtigkeit üben, und diese Gerechtigkeit ist über alles Maß: „Seid vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“ Auch schon der böse Gedanke und die Zornesgesinnung sind ihnen verwehrt. Die Liebe zum Feind ist sittliche Pflicht, nicht bloß ein Rat. Der ganze innere Mensch muss Gott und seinem Wesen gehören: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, mit deinem ganzen Gemüte! Das ist das größte und vornehmste Gebot. Aber ein anderes ist diesem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst! Bei all diesen Geboten handelt es sich nicht um eine einmalige heroische Tat, die auch der sittlich minderwertige Mensch vollbringen kann, nein, es handelt sich um die dauernde Herrschaft einer Grundstimmung, aus der alle Handlungen naturgemäß hervorwachsen wie die guten Früchte aus einem guten Baum. Wie kann Jesus diese strengen Forderungen aufstellen? Und wie kann er die ewige Seligkeit als Einsatz und Preis für deren Erfüllung ausgeben, wenn die Menschen doch wieder böse, arg sind, ein böses ehebrecherisches Geschlecht sind? Die Jünger fragten deswegen auch: „Wer kann da gerettet werden?“ Die Antwort lautet: Wer zu dem Gottmenschen Jesus Christus kommt, der wird gerettet. Diese Aufforderungen zur Vollkommenheit stammen aus dem gottmenschlichen Bewusstsein Jesu. Wenn Jesus von den Sünden der Menschen spricht, hat er seine Umwelt im Auge, so wie sie wirklich war. Und wenn er von der Pflicht redet, vollkommen zu sein, so hat er seine eigene Innenwelt im Auge, die beglückende Gewissheit der personhaften Gottverbundenheit. Jesus greift gleichsam in sein eigenes gottgeeintes Wesen und fordert das, was in ihm selbst strahlende Wirklichkeit ist, auch von denen, die die Seinen werden wollen. Seine dem natürlichen Menschen ungeheuerlich erscheinenden Forderungen sind also nicht nur Forderungen, sondern Verheißungen. Verheißungen, Zielpunkte für alle, die sein Wesen in sich aufnehmen, die an ihn glauben, d.h. die mit ihm in Blutsgemeinschaft treten. Die strengen sittlichen Gebote des Herrn sind aus seiner messianischen Erlösungsabsicht heraus gesprochen, aus seinem Erlösungswillen, aus dem Reichtum seiner Gottesgemeinschaft. Sie tragen den Tonfall des Erlösers. Die Erlösung besteht also nicht darin – wie uns manche Humanisten weismachen wollen –, dass der Mensch sich auf das Göttliche in der eigenen Brust besinnt, nein, die Erlösung besteht darin, dass der von der Welt verschiedene persönliche Gott aus seiner Verborgenheit heraustritt, den Menschen ergreift und in seinem gnädigen Erbarmen aus seiner Verlorenheit rettet. Der in die Geschichte eingegangene Gottessohn ist der Erlöser und der Mittler. Die Menschwerdung ist die Einleitung der Erlösung, aber noch nicht die Ausführung. Das ganze Leben Jesu ist der Vollzug seines Mittlertums. Was immer er tut, er tut es als Vermittler zwischen Gott und den Menschen. Das ganze Leben, von der Geburt bis zum Tode, bildet die Verwirklichung der göttlichen Erlösung. Indem Jesus im Gehorsam gegen den Vater ein gewöhnliches Menschenleben führte, hat er die Schöpfung heimgeholt zu Gott. Die Erlösung geschah also nicht durch einen einzelnen Akt, etwa den Kreuzestod, sondern durch das ganze menschliche Leben Jesu – wobei natürlich der Kreuzestod eine überragende Rolle spielt. Dadurch dass Gott in die Schwäche der menschlichen Natur einging und in ihr über die Erde schritt, wurde die Möglichkeit geschaffen, dass der Mensch Gott wieder begegnet und ihn ergreift. Das, meine lieben Freunde, war der große entscheidende Irrtum der Arianer. Sie haben Jesus zum bloßen Menschen gemacht, und damit haben sie seine Erlösungstätigkeit vernichtet. Wenn Jesus ein bloßer Mensch gewesen wäre, hätte er uns nicht erlösen können. Er musste Gott und Mensch sein; als Mensch konnte er leiden, als Gott konnte er erlösen. Diesen Zusammenhang haben die Arianer nicht begriffen. Indem sie die Gottheit Jesu leugneten, zerstörten sie die Erlösung. Christus ist Mittler, insofern er Gott und Mensch ist, und er ist Mittler geworden durch die Menschwerdung. Da wurde er die Mitte, in der Gott und Mensch zusammenkommen. Wenn er ein bloßes Geschöpf gewesen wäre, hätte er selbst wieder einen Mittler gebraucht.

Jesus hat seinen Erlöserwillen deutlich kundgetan. Er hat ihn aber auch, drittens, getätigt. Der Erlöserwille, der Gnadenwille Jesu bricht immer wieder in den Evangelien durch, vor allem dort, wo wir ihn am wenigsten erwarten würden, nämlich bei den Besessenen. Die Besessenen wehrten sich zuerst gegen ihn. Ihre vom Bösen ergriffene Natur witterte in ihm etwas Wesensfremdes, Wesensfeindliches, die Erscheinung des Heiligen. Der Besessene in der Synagoge von Kapharnaum ruft: „Ich weiß, wer du bist: Du bist der Heilige Gottes!“ So gewaltig ist die Erscheinung des Heiligen für die Besessenen, dass sie Entsetzen und Erschrecken bei ihnen auslöst. Aber je länger Jesus bei ihnen ist, desto wehrloser sind sie seinem Gnadeneinfluss ausgesetzt. Die Gnade, die Kraft, die heiligende Kraft Jesu dringt in sie ein. Ein Neues entsteht in ihnen, ein neuer Wille, eine neue Kraft, der Dämon flieht. Die von Dämonen Besessenen werden gesund an Leib und Seele. Markus berichtet in seinem Evangelium von dem Manne, der in den Gräbern gehaust und den man gefesselt hatte, von dem Mann, den Jesus geheilt hatte. Er nahte sich Jesus und bat ihn, dass er bei ihm bleiben könne. Er wollte bei seinem Retter, bei seinem Erlöser verharren. So groß war die Liebesmacht Jesu, dass der, der vorher so toll war, dass man ihn nicht einmal mit Ketten fesseln konnte, nicht mehr von ihm lassen wollte. Jetzt verstehen wir, meine lieben Freunde, was es bedeutet, wenn Jesus sagt: „Wenn ich durch den Finger Gottes die Dämonen austreibe, dann ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen.“ Ähnlich erlöserisch sind auch seine Krankenheilungen. Ganz typisch für eine von Jesus vorgenommene Krankenheilung ist die an dem Gichtbrüchigen im Hause in Kapharnaum. Ein Mann wurde vom Dach auf einer Bahre herabgelassen, denn man konnte nicht an Jesus heran, er war umringt von Menschenmassen. Also er wurde durch eine Öffnung des Daches zu Jesus herabgelassen. Und jetzt wird deutlich, dass Jesus Krankheit und Sünde, Leib und Seele in einem sah und heilte. Der Kranke erwartete selbstverständlich seine leibliche Heilung. Mit angstvollem, bittendem Blick sieht er zum Herrn auf, aber Jesus enttäuscht ihn. Er sagt nicht: Nimm dein Bett und geh nach Hause, nein, er spricht etwas ganz anderes, das scheinbar ganz fern liegt, er sagt: „Deine Sünden sind dir vergeben.“ Jesus sieht also zunächst nicht den von Gicht zerschundenen Leib, sondern er sieht die gemarterte Seele. Und erst nachdem er die Seele geheilt hat, spricht er das Wort: „Steh auf, nimm dein Bett und geh nach Hause.“ In dieser Krankenheilung, meine lieben Freunde, haben wir wohl die Grundform aller Heilungen des Herrn zu sehen. Sie sind Heilungen nicht nur des Leibes, sondern der Seele, ja, zuerst und zuoberst Heilung der Seele. Den hinreißendsten Beleg zu diesem auferbauenden Heilungswirken überliefert uns Lukas in der Erzählung von Jesu Salbung durch eine Dirne. Diese Dirne trat von rückwärts zu seinen Füßen und begann, unter Tränen seine Füße zu netzen und trocknete sie mit ihren Haaren. Sie küsste seine Füße und salbte sie mit Öl. Indem Lukas dieses berichtet, rollt er gewissermaßen die ganze Seelengeschichte der Dirne vor uns auf. Wie mag es in ihr getobt und gebohrt haben, als sie Jesus zuerst sah und ihn reden hörte? Da fiel es ihr wahrscheinlich wie Schuppen von den Augen: Sie stand in der Sünde und sie stand in der Nacht, und da war einer, der stand in der Heiligkeit und im Lichte. Wie musste es schön sein in diesem Lichte. Gab es einen Weg von ihr zu ihm? Aber diesen Weg versperrten die ihr wohlbekannten Gestalten. Die waren mit Rosen umkränzt und hielten den Becher der Lust in ihrer Hand. Sie gehörte niemand, weil sie allen gehörte. Sie gehörte nicht Gott, weil sie sich dem bloß Menschlichen, dem allzu Menschlichen ergeben hatte. Aber sie spürte das Lockende und Rufende vom jenseitigen Ufer: Selig, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott anschauen. Sollte sie in das Land der Reinheit gehen? Durfte sie in dieses Land sich begeben? Ihre Seele war trunken von der Sünde und wehrte sich gegen das Licht. Aber das Licht strahlte immer reiner und immer dringender und immer heller, und da keimte das Wollen in ihr auf. Und zuletzt ging sie in das Haus des Simon, mochten die Leute reden, was sie wollten, mochte der Pharisäer über sie schimpfen und sie verächtlich ansehen, sie sprach zu den Füßen des Herrn ihr Schuldbekenntnis unter Tränen. Und der gute Hirte neigte sich zu ihr und sprach: „Dir werden deine Sünden vergeben, weil du viel geliebt hast.“ So lieblich ist noch kein Wort an ihre Ohren gedrungen wie dieses stille kleine Wort des Herrn: „Deine Sünden sind dir vergeben.“ Und so hat er es immer gemacht. Wer nur immer mit hungriger Seele zum Heiland kam, der fand bei ihm Erquickung, der trat in einen Strom seelischer Rast und sittlicher Reinheit ein, „in einen Strom lebendigen Wassers“, wie er selber sich ausdrückt. Dem Nikodemus hat er in einem Nachtgespräch das große Thema der Wiedergeburt unterbreitet: „Wenn einer nicht von Neuem wiedergeboren wird, wird er das Reich Gottes nicht sehen.“ Und da erschien die Auswirkung dieser Neugeburt im Bild vom Weinstock und den Reben: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt, und in wem ich bleibe, der bringt viele Frucht, denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“ Und auch in dem synoptischen Evangelium ist dieser Erlöserwille deutlich spürbar: „Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken. Lernet von mir, denn ich bin sanftmütig und demütig von Herzen; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele.“ Meine lieben Freunde, das ganze Leben Jesu, mit allen einzelnen Handlungen, ist von erlöserischer Kraft. Jesus vollzieht die Erlösung in Wort und Tat, er befreit von Unwissenheit und Irrtum. Er lehrt den Willen Gottes, er befreit aber auch von Sünde und Schuld, er heilt die Seele, und wenn er will auch den Leib. O welches Glück, dass wir ihn kennen, dass wir ihn besitzen, dass er uns an sich gezogen hat. In meiner Heimat singen wir: „Getröst’, getröst’, wir sind erlöst, die Hölle ward zuschanden, denn wahrhaft ist Gott Jesus Christ vom Tode auferstanden.“

Amen.

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