Die Wahrheit verkündigen,
den Glauben verteidigen

Predigten des H.H. Prof. Dr. Georg May

Glaubenswahrheit.org  

Predigtreihe: Die Argumente der Ungläubigen (Teil 15)

2. Mai 2004

Die Unhaltbarkeit des Darwinismus

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Geliebte im Herrn!

Vor einiger Zeit wurden Schüler befragt, was sie von der Evolutionstheorie halten. Über 50 Prozent erklärten, sie könnten deshalb nicht mehr an Gott glauben, weil die Evolutionstheorie beweise, daß alle Lebewesen einschließlich des Menschen nicht erschaffen worden seien, sondern sich im Laufe unerhört langer Zeiträume ganz allmählich aus primitiven Anfängen bis zu den heutigen Formen hinauf entwickelt hätten. Der Vater dieser Evolutionstheorie ist Charles Darwin, ein Engländer. Sein bahnbrechendes Buch erschien im Jahre 1859. Seitdem hat seine Theorie einen Siegeslauf ohnegleichen angetreten, ist in die Schulbücher übergegangen und hat selbst bei Theologen Anklang gefunden.

Die Evolutionstheorie besagt kurz zusammengefaßt: Die stammesgeschichtliche Entwicklung der Organismen beginnt mit einfachsten Lebenserscheinungen und setzt sich mit den daraus entstandenen, abgewandelten Organismen in ihrem Artenreichtum fort. Alle Organismen wandeln sich in der Generationenfolge und sind daher im Laufe der Erdgeschichte in direkter Zeugungskette miteinander verbunden. Es gibt eine Höherentwicklung von einfach organisierten zu komplex organisierten Strukturen. Die Evolutionstheorie wurde von Darwin vielleicht nicht in der Absicht erfunden, Gott überflüssig zu machen, aber sie wurde in der Folge dazu benutzt. Man hat die Evolutionstheorie gegen die Schöpfung, die vom christlichen Glauben ausgesagt wird, ausgespielt, und auf diese Weise ist sie zu einem Fanal des Atheismus geworden. Der Kommunist Friedrich Engels schrieb schon im Jahre 1859 an seinen Freund Karl Marx: „Übrigens ist der Darwin, den ich jetzt gerade lese, ganz famos. Die Teleologie war nach einer Seite noch nicht kaputtgemacht, das ist jetzt geschehen.“ Teleologie ist die Zielstrebigkeit, daß also in der Welt, in der Schöpfung eine Ordnung ist, die auf bestimmte Ziele hingerichtet ist, und Engels meinte, diese Teleologie sei jetzt durch die von Darwin aufgestellte Evolutionstheorie erledigt.

Daß die Evolutuionstheorie zahlreichen Gläubigen den Glauben geraubt hat, daran ist gar kein Zweifel. Ein ganz überzeugter Anhänger dieser Theorie war ein Mann namens Adolf Hitler. Er lebte ja in der Zeit, wo diese Theorie ihre Hochblüte hatte. Und er hat diese Theorie auch in die Praxis umgesetzt. Nach Darwin ist das Prinzip des Fortschritts in der Natur der Kampf ums Dasein, der Kampf ums Überleben, und in diesem Kampfe setzt sich eben der Stärkste durch. Wer weniger stark ist, wer schwächer ist, wird ausgemerzt, wird vernichtet, und am Ende bleibt der Stärkste übrig. Diese Theorie hat Hitler auf die Völker angewandt. Man spricht von Sozialdarwinismus, das heißt, die Völker kämpfen miteinander, und übrig bleibt der Stärkste. So hat er kurz vor seinem Tode im April 1945 noch gesagt: „Da das deutsche Volk sich als schwächer erwiesen hat und das russische Volk als das stärkere, muß eben unser Volk zugrunde gehen.“

Das sind die Auswirkungen der Theorie Darwins. Man kann ihn nicht in Schutz nehmen und sagen, daran sei er unschuldig. Er ist nicht daran unschuldig, denn er selbst hat zum Beispiel erklärt, er sei gar nicht gegen die große Vermehrung der Bevölkerung, denn durch diese Vermehrung der Bevölkerung sei die Auslese der Besten im Überlebenskampf gesichert. Je mehr Menschen, um so härter der Kampf. Es sei ganz falsch, so erklärte Darwin, die Lebensbedingungen der Armen zu verbessern, denn dadurch werde der evoluistische Existenzkampf behindert. Wir sehen, daß die Wurzeln für das, was sich in der Katastrophe des vorigen Jahrhunderts zugetragen hat, bei Darwin liegen.

Nun muß man das Berechtigte an der Evolution vom falschen Evolutionsimus unterscheiden. Die Biologen, auf die wir uns ja wohl einigermaßen verlassen müssen, sind allgemein der Ansicht, daß es eine Höherentwicklung der Organismen gibt. Man kann durchaus von einer allmählichen Evolution der Organismen überzeugt sein und gleichzeitig ein überzeugter Anti-Darwinist sein. Aber Darwin sucht eben nicht nur zu erklären, daß sich Formen voneinander entwickelt haben, sondern er gibt auch die (vermeintlichen) Ursachen an. Daß es im Laufe der Erdgeschichte eine Entwicklung gegeben hat, das ist nicht zu bestreiten. Wir wissen aus ältesten Zeiten, daß die Pferde einmal so groß waren wie ein Fuchs und daß sie sich im Laufe der Zeit zu den heutigen Formen entwickelt haben. Wir wissen von Elefanten, daß sie in ältesten Zeiten klein waren wie ein Hund und jetzt riesenhafte, große Tiere sind. Diese Entwicklung ist nicht zu bestreiten; es gibt eine Evolution. Aber Darwin will, wie gesagt, nicht nur die Entwicklung erklären, sondern auch die Ursachen. Er sagt: Die Ursachen der Evolution sind Mutation und Selektion. Mutation und Selektion. Mutation, das heißt Veränderungen, Selektion, das heißt Auslese. Er erklärt sich den Vorgang der Entwicklung folgendermaßen. Manche Nachkommen unterscheiden sich in gewissen Merkmalen und Eigenschaften von ihren Eltern. Sie variieren, wie sich Darwin ausdrückte. Und wenn diese Variationen sich durchzusetzen vermögen und mehr Nachkommen hervorbringen, denen sie ihre neu erworbenen Eigenschaften vererben, so entstehen mit der Zeit auf diesem Wege ganz andere Arten. Es entsteht aus einer Art eine andere und aus dieser wieder eine weitere Art. Diese sprungartig auftretenden Veränderungen sind Mutationen. Allerdings ist in der Natur kein Züchter vorhanden, kein auslesender Züchter, der die besseren Exemplare auswählt und die weniger guten zugrunde gehen läßt. Das ist ja unser Prinzip, wenn wir Auslese betreiben. Wir wählen bei Körnern und Früchten die Ähren aus, die mehr Körner tragen als die anderen, und die säen wir wieder aus; und bei den Kühen wählen wir die aus, die mehr Milch geben als andere. Das ist durchaus richtig und bewährt. Aber in der Natur fehlt ein solcher Züchter, da wählt niemand aus. Und da setzt Darwin die Selektion ein, die Auswahl, die Auswahl im Kampf ums Dasein. Sie ist es, die die besseren Exemplare leben läßt und die weniger guten, die weniger angepaßten zugrunde gehen läßt. Also durch unberechenbare und sinnlose Mutationen entstehen neue Exemplare, und durch die erbarmungslose Auslese in dem Kampf ums Dasein überleben die am besten angepaßten. So meint Darwin die Höherentwicklung in der Natur erklären zu können.

Nun ist zunächst einmal klar, daß die Auslese nichts Neues schafft. Sie vermag Ungeeignetes auszumerzen, aber sie bringt nichts Neues hervor. Und das ist eine Selbstverständlichkeit, daß diejenigen Exemplare überleben, die zu überleben am besten geeignet sind. Bevor aber eine Selektion, eine Auslese, einsetzt, müssen ja die Organe besser angepaßt sein als die von anderen Lebewesen, und das ist der Stolperstein des Evolutionismus. Eine positive Auslese durch Mutationen, also durch Neuerwerbungen, durch Verbesserung von Organen, hat erst dann einen Wert, wenn diese Organe fertig sind. Solange sie nicht fertig sind, haben sie gar keinen Vorteil, können sie gar nicht den Zweck haben, sich im Daseinskampf besser zu behaupten. Das ist der Haupteinwand gegen den Darwinismus. Die ersten Anfänge eines Organs können noch keinen Nützlichkeitswert haben. Im Gegenteil, sie können das mit einem solchen anfänglichen Verbesserungswert ausgestattete Lebewesen in Gefahr bringen und ihm Nachteile verschaffen.

Außerdem muß man auch die Mutationen unter das Korn nehmen. Mutationen, also Veränderungen im Bauplan, sind sehr unwahrscheinlich, und sie ergeben gewöhnlich nur kleinste Veränderungen. Wir haben durch Versuche den Mutationsschritt nachzuahmen versucht. Man hat durch Röntgenstrahlen Tiere bestrahlt und dadurch Mutationen herbeizuführen versucht. Aber keine dieser Mutationen hat zu konstruktiven Neubildungen geführt. Niemals ist bei diesen Mutationen die Art überschritten worden. Auch nach Tausenden von Bestrahlungen bei der Taufliege Prosophila kamen keine anderen Exemplare heraus als eben Angehörige der Art Prosophila. Es ist keine Möglichkeit gewesen, die Artgrenze zu überschreiten. Und tatsächlich ist bis heute kein einziger Fall einer Überschreitung der Artgrenze bekannt.

Außerdem muß man sagen, die Zielstrebigkeit der menschlichen und der tierischen Organe läßt sich durch Zufall nicht erklären. Artur Köstler, der vom Kommunisten zum Christen wurde, hat auf das menschliche Auge verwiesen und dieses Auge als den klassischen Stolperstein der darwinistischen Theorie bezeichnet. Das Auge mit seiner Netzhaut, mit seinen Stäbchen und Zäpfchen, mit seiner Linse, mit seiner Iris, mit seiner Pupille und allem, was dazugehört, von den Tränendrüsen bis zum Sehzentrum im Gehirn, das alles ist sinnvoll zugeordnet und ergänzt sich. Und das alles soll nun durch Zufall entstanden sein, durch zufällige Mutationen sich entwickelt haben. Darwin selbst hat, als man ihm dieses Beispiel erzählte, gesagt, beim Gedanken an das Auge würde ihn am ganzen Leibe frösteln – weil er nämlich keine Erklärung wußte. Aber der Darwinist kann eben auf den Zufall nicht verzichten, denn der Zufall ist der Ersatz für Gott. Der Zufall ist der Ersatz für Gott. Jeder Versuch, den Zufall für die Höherentwicklung verantwortlich zu machen, ist in Wirklichkeit ein Verzicht auf eine Erklärung. Die Wahrscheinlichkeitsrechnung – und das ist eine mathematische Lösung – weist nach, daß sich aus richtungs- und sinnlosem Zufall nichts Vernünftiges von selbst entwickeln kann. Man hat berechnet, daß es wahrscheinlicher ist, daß eine auf der Tastatur einer Schreibmaschine herumspringende Katze dabei zufällig Goethes „Faust“ tippt, als daß durch sich ergänzende und Häufung von Mutationen eine Katze entsteht. Und genauso ist es unwahrscheinlich, daß aus Kriechtieren durch Mutationen Vögel geworden sind und aus Vögeln Säugetiere. Alle diese Vorgänge haben so viel Unwahrscheinliches an sich, daß der Glaube an diese Theorie mehr Einsatz voraussetzt als der Glaube an die (unmittelbare) Schöpfung.

Ein Biologe erklärte, der Darwinismus sei eine vage, ungenügend beweisbare und weit von den in der strengen Wissenschaft üblicherweise angewandten Kriterien entfernte Theorie, eine in Wunschdenken verstrickte Ideologie. In der Schule habe ich und haben wahrscheinlich auch viele von Ihnen das sogenannte biogenetische Grundgesetz gelernt. Das biogenetische Grundgesetz beinhaltet Folgendes: Die Entwicklung des einzelnen Menschen – vom Embryo bis zum ausgebildeten Menschen – die Embryonalentwicklung ist eine Wiederholung der Stammesentwicklung. Also was der Mensch im Schoße der Mutter durchmacht, das ist eine Rekapitulation dessen, was in der Stammesgeschichte vorgegangen ist, nämlich daß aus Fischen Säugetiere entstanden sind und aus diesen Säugetieren dann der Mensch. Dieses biogenetische Grundgesetz ist ein absoluter Unsinn. Es fristet eine papierene Existenz in den Schulbüchern, aber es ist von der Wissenschaft nicht zu beweisen. Die Embryologie und die Genetik vermögen zu zeigen, daß dieses Gesetz unhaltbar ist. Außerdem beruht es auf einem Zirkelschluß. Man setzt nämlich voraus, daß es eine Evolution gibt. Aus dieser Voraussetzung folgert man, daß die Entwicklung des Embryos diese Evolution wiederholt. Damit will man beweisen, daß eine Evolution stattgefunden hat; man setzt also das zu Beweisende schon voraus. Das nennt man einen Zirkelschluß.

Geradezu abenteuerlich sind die Vorstellungen, die Phantastereien, muß man sagen, mit denen sich manche diese Mutationsschritte vorstellen. Ich erwähne ein Beispiel. Der Mensch soll von einem Wasseraffen abstammen. Der Wasseraffe ernährte sich angeblich von Seetieren, die er im überfluteten Watt aufsammelte. Wenn die Flut allmählich höherstieg, mußte er sich aufrichten, wobei dann nur solche Exemplare überlebten, deren Wirbelsäule besonders kräftig war. Alle anderen ertranken. Und so wurden die Wirbelsäulen der überlebenden und sich weiter fortpflanzenden Wasseraffen immer stärker, bis sie schließlich auch an Land völlig aufrecht und auf den Hinterbeinen laufen konnten. So ist der Mensch entstanden. Diese Theorie hat nur einen verhängnisvollen Fehler: Es hat nie einen solchen Wasseraffen gegeben. Dieser Wasseraffe ist eine reine Erfindung der Phantasie. Wir haben kein einziges Beispiel, kein einziges Exemplar eines Wasseraffen je gefunden.

Es liegt im Wesen der Evolution des Lebendigen als eines einmaligen geschichtlichen und unwiederholbaren Vorganges, daß alle Aussagen über sie immer Theorie bleiben müssen. Niemand war dabei, niemand hat die Evolution beobachtet. Es sind alles Rückschlüsse von Funden, deren Sicherheitswert häufig denkbar gering ist. Exakte, beweisbare naturwissenschaftliche Aussagen lassen sich nur über das machen, was im Experiment wiederholbar ist, und die Evolution ist nicht wiederholbar. Kein Wunder, daß der französische Philosoph François Mauriac einmal gemeint hat: „Was diese Professoren sagen, ist noch viel unglaublicher als das, was wir armen Christen glauben.“ Ein anderer erklärte: „Der Mensch wäre nicht Mensch, wenn er nicht lebenslang immer neue Bäume im Garten Eden entdecken würde, die ihm zum Versteck gegen seinen Schöpfer und Herrn dienen.“

Die sich der marxistischen und materialistischen Ideologie verschrieben haben, vermögen die Welt nur durch eine ideologisch gefärbte Brille zu sehen. Von ihnen muß man sagen: Sie haben Augen, zu sehen, und sehen nicht, und sie haben Ohren, zu hören, und hören nicht. Und doch muß gerade der Biologe, der sich mit dem Lebendigen beschäftigt, tiefere Einblicke in das Wesen des Menschen und der Natur haben als andere. Ein solcher gläubiger Biologe bekennt: „Wenn ich jetzt die Männer der Wissenschaft sagen höre, daß sie Gott nicht sehen können, so staune ich. Für mich ist es unmöglich, ihn nicht zu sehen.“

Amen.

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