Die Wahrheit verkündigen,
den Glauben verteidigen

Predigten des H.H. Prof. Dr. Georg May

Glaubenswahrheit.org  
31. März 2019

Das Ende einer Illusion

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Geliebte im Herrn!

Jesus, unser Herr, sprach einmal zu den gläubig gewordenen Juden: „Wenn ihr in meiner Lehre verharrt, seid ihr meine Jünger. Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ Wahrheit ist die Widerspiegelung der Wirklichkeit und auch die Erkenntnis der Wirklichkeit. Die Wahrheit, um die es im Christentum geht, ist die Wahrheit Gottes, also die Offenbarung. Sie befreit den Menschen vom religiösen und sittlichen Irrtum. Die Verkündigung der Wahrheit ist die erste und oberste Aufgabe der Christen. Eine Auswirkung dieser Aufgabe ist die Verpflichtung zur Wahrhaftigkeit. Wahrhaftigkeit ist die Verbindlichmachung der Wahrheit. Wir schulden einander die Wahrheit. „Redet miteinander die Wahrheit“, schreibt Paulus an die Gemeinde in Ephesus. Die Tugend der Wahrhaftigkeit lenkt den Willen auf das Streben zur Wahrheit. Die Wahrheit und die Wahrhaftigkeit sind auch gemeine Güter, nicht nur Güter eines Einzelnen; sie gelten für alle. Das Wohl der menschlichen Gesellschaft hängt ab von der Liebe zur Wahrheit und von der Pflege der Wahrhaftigkeit. Die Lüge ist eine Gefahr. Zur Wahrheit ist auch der Staat verpflichtet. Er schuldet den Bürgern Aufklärung über seine Ziele und die Wege dahin. Er muss sie unterrichten über seine Kräfte und Möglichkeiten. Er muss den Bürgern Auskunft geben über den Stand der Wirtschaft und der Finanzen. Er muss sie informieren. Ich möchte an einem Beispiel zeigen, wohin es führt, wenn der Staat seine Verpflichtung zu Wahrhaftigkeit systematisch missachtet. Dieser Staat ist die Sowjetunion. Was sich zwischen 1985 und 1993 vollzog, war der Untergang des sozialistischen Experimentes auf russischem Boden. Die Sowjetunion dankte mitten im Frieden ohne äußere und bei minimaler innerer Gewaltanwendung sang- und klanglos ab. Sie brach zusammen wie das sprichwörtliche Kartenhaus. Man hat gefragt, wie ein scheinbar so festgefügtes System wie die bolschewistische Gesellschafts- und Staatsordnung in kurzer Zeit auf unblutige Weise zerschellen konnte. Die Antwort ist einfach: Sie musste untergehen, weil sie auf der Lüge aufgebaut war. Als es möglich wurde, die Wahrheit zu sagen, ging das Gebäude, das von der Lüge lebte, sang- und klanglos zugrunde.

Die Wirtschafts- und Sozialordnung der Sowjetunion fußte auf der Vergesellschaftung bzw. Verstaatlichung der Produktionsmittel. Als Produktionsmittel galt alles vom Pferd bis zur Maschine und zur Fabrik. Es gab in der Theorie nur mehr einen Eigentümer und einen Unternehmer: den Staat. Von ihm war die Bevölkerung total abhängig. Die Sowjetunion stellte gigantische Wirtschaftspläne auf. Der erste 5-Jahres-Plan umfasste die Jahre 1928-32. Die Erfüllung der Wirtschaftspläne stand auf dem Papier. Tatsächlich litt die Wirtschaft unter Materialengpässen, schwerfälligen Leistungsstrukturen, verbreiteten unrentablen Kompensationsgeschäften und vor allem an der Korruption, also der Bestechung. Lüge war, dass jeder Sowjetbürger ausreichend zu essen habe. Tatsache ist, dass es lange Zeit und wiederholt zu Hungersnöten kam. Den Völkern der Sowjetunion wurde vorgegaukelt, man wolle die USA einholen und überholen. Das Zwangssystem war nicht einmal imstande, die eigene Bevölkerung zu ernähren und musste Getreide aus den USA, aus Australien und aus Kanada einführen. Die marxistische Ideologie warf dem Kapitalismus die Ausbeutung des Lohnarbeiters vor. Die Ausbeutung wurde zurückgeführt auf das Privateigentum an Produktionsmitteln. Der Kapitalist eignet sich, so sagte man, die unbezahlte Arbeit des Proletariers als Mehrwert – das ist der entscheidende Begriff bei Marx –, als Mehrwert an und speist ihn mit dem Minimum ab, wie es eben zur Erhaltung des Lebens gerade notwendig ist. Der Marxismus forderte daher die Abschaffung des Privateigentums an Produktionsmitteln, und diese wurde in der Sowjetunion konsequent durchgeführt. Im Kommunismus und im Sozialismus sollte es keine Ausbeutung des Menschen durch den Menschen mehr geben. Aber die Ausbeutung des Menschen durch Menschen dauerte fort, nämlich durch die herrschende Klasse. Sie setzte die Normen fest, die von den Werktätigen zu erfüllen waren, und erhöhte sie, wenn es ihr angemessen schien. Wegen der Normenerhöhung gab es 1953 den Aufstand in der DDR.

Die Landwirtschaft der Sowjetunion wurde kollektiviert, vergesellschaftet und verstaatlicht. Das freie Bauerntum – 27 Millionen Bauern – verschwand. An ihre Stelle traten die Kolchosen und Sowchosen. Die Kollektivierung der Landwirtschaft wurde als Erfolg ausgegeben. In Wahrheit war sie eine Katastrophe. Viele Bauern wehrten sich dagegen, dass ihnen das Land genommen wurde, das sie und ihre Vorfahren bewirtschaftet hatten. Teilweise kam es zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen. Die Zwangskollektivierung war mit der Deportation und Liquidierung der Kulaken sowie mit großen Hungersnöten und Elend für Millionen Menschen verbunden. Der Staat konnte den wirtschaftlichen Schaden, den die Zwangskollektivierung der Bauern anrichtete, nur dadurch halbwegs in Grenzen halten, dass er sich zu einem Kompromiss bereitfand. Wie sah der Kompromiss aus? Er beließ den Bauern eine kleine Parzelle zur eigenen Bewirtschaftung: einen Morgen, höchstens zwei Morgen, also einen halben Hektar. Es gab eine private Nebenerwerbswirtschaft, die es vom sozialistischen Prinzip her nicht hätte geben dürfen. Und doch war sie die hauptsächliche Lebensgrundlage der Bauern. Das sozialistische Glaubensbekenntnis schrieb den Kollektivismus auch im Wirtschaftsleben vor. Aber zur Sicherung eines Mindestmaßes an Ertrag musste den nun mehrigen Landarbeitern ein Rest an privater Produktion belassen werden. Deutlicher konnte die Funktionsuntüchtigkeit des gesamten Systems nicht zum Ausdruck kommen. Ideologie und Realität standen in einem unversöhnlichen Gegensatz. Dieser Gegensatz war die Lebenslüge der Sowjetunion.

Während des zweiten 5-Jahres-Planes setzte eine Rekordbewegung der Arbeiter und Kollektivbauern ein, die sog. Stachanowbewegung. Damit hatte es folgenden Ausgang: Der Bergarbeiter Alexei Grigorjewitsch Stachanow stellte in der Nacht vom 30. zum 31. August 1935 den Förderrekord von 102 Tonnen Steinkohle auf – das 14fache der Norm. Damit sollte allgemein höhere Arbeitsleitung erreicht und die Arbeitsproduktivität gesteigert werden. Aber wie kam die Leistung von Stachanow zustande? Durch die Vorbereitung und Zuarbeit anderer Bergarbeiter. Stachanow konnte nur so tief in den Berg einhauen, weil fleißige Helfer die Kohle und den Schutt wegräumten und den Streb sicherten. Die Stachanowbewegung war auf Täuschung und Lüge aufgebaut. Bald darauf kam es im sozialistischen Wettbewerb zu einer regelrechten Rekordbewegung der Arbeiter und Kollektivbauern. Der Wettbewerb wurde angeblich als Masseninitiative ins Leben gerufen, um die Arbeitsproduktivität und die Effektivität der Produktion zu steigern. Tatsächlich war sie eine andere Form der Ausbeutung der menschlichen Arbeitskraft. Lüge war die behauptete allgemeine Zustimmung der Werktätigen zu den hochgetriebenen Normen. Lüge war es, dass die Sowjetmenschen mit Enthusiasmus (Begeisterung) bei der Arbeit seien und die gesetzten Normen freiwillig übererfüllten. Tatsache war, dass sich viele Sowjetmenschen überfordert und ausgebeutet vorkamen und sich entsprechend durch Nachlässigkeit, Diebstahl und Betrug schadlos hielten. Von dem kommunistischen Schriftsteller Maxim Gorki stammt das bedenkenswerte Wort: „Ein Mensch, der nicht lügt und stiehlt, ist kein Russe.“ Die Kolchosbauern gaben überwiegend dem eigenen Land und der eigenen Viehzucht den Vorrang vor dem Kolchosbetrieb. Die Sowjetunion behauptete, einen neuen Menschen herangebildet zu haben, der angeblich seine ganze Kraft für die Entwicklung des Gemeinwohls einsetzte. Er hatte nur Interesse am Ganzen und nicht am Partikulären. Die Wirklichkeit sah anders aus. Der sozialistische Mensch entfaltete sich nicht zum altruistisch-kollektivistischen Wesen. Im Gegenteil: Er zog sich zurück; auf der Strecke blieb der Einsatz für das Ganze.

Der Staat wurde als sozialistischer Staat des ganzen Volkes ausgegeben. Tatsächlich verdeckte das Machtmonopol der kommunistischen Partei die vorhandene Vielfalt politischer Ansichten und Bestrebungen im Volk. Sie konnten sich zwar nicht äußern, aber sie waren vorhanden. Widersprüche verschwinden nicht dadurch, dass man sie ignoriert. Weite Kreise des Volkes betrachteten den Staat nicht als eigenen, sondern als Unterdrücker. Die politische Organisation der UdSSR wurde auch als Staat der Arbeiter und Bauern bezeichnet. Tatsächlich hatten weder Arbeiter noch Bauern etwas zu sagen. Was geschehen sollte, bestimmte die bolschewistische Partei. Es war eine Lüge, dass die Sowjetunion der Staat der Arbeiter und Bauern war. Tatsächlich wurde sie von der neuen Klasse, der Nomenklatura, wie man das nannte, von der neuen Klasse der Angehörigen der kommunistischen Partei beherrscht. Der Sozialismus, so sagte man, bringt die klassenlose Gesellschaft herbei, die Klassen verschwinden. Die klassenlose Gesellschaft wird auch das allmähliche Absterben des Staates herbeiführen. Tatsächlich bildete sich in der Sowjetunion eine neue Klasse, es waren die Inhaber der Führungspositionen in Partei und Staat, Wirtschaft und Kultur. Es entstand eine neue, wiederum durch wirtschaftliche und soziale Ungleichheit gekennzeichnete Klassengesellschaft und ein riesiger bürokratischer Funktionärsapparat, der eine neue Zwangsverwaltung darstellte. Der Staat starb nicht ab, er blähte sich auf. Der Sozialismus sah im Privateigentum der Produktionsmittel einen der hauptsächlichsten Ansatzpunkte für soziale Ungleichheit. Der Sturz, so sagte man, der kapitalistischen Gesellschaftsordnung bringt die allgemeine Gleichheit der Menschen herbei. Dann gilt der Grundsatz: Jeder nach seinen Kräften, jedem nach seinen Bedürfnissen. Die Sowjetunion sah anders aus. Es war eine Lüge, dass dort die Gleichheit der Menschheit herrschte. Tatsächlich war der Unterschied zwischen Herrschern und Beherrschten in keinem Lande der Erde so krass wie in der Sowjetunion. Lüge war, dass jedem Sowjetmenschen der gleiche Zugang zu den Bedürfnissen und Annehmlichkeiten des Lebens offen gestanden habe. Tatsache ist, dass es für die Nomenklatura (für die herrschende Klasse) eigene Häuser, eigene Kliniken und eigene Läden gab.

Der Marxismus verhieß die Befreiung des Menschen. Sie sollte dadurch erreicht werden, dass eben die sozialistische Gesellschaftsordnung errichtet wird, also die Produktionsmittel vergesellschaftet werden. Es war eine grobe Lüge, dass die Menschen in keinem anderen Land der Welt so frei atmen könnten wie in der Sowjetunion. Tatsächlich war das ganze Land von einem lückenlosen Netz der Polizei überzogen. Überall standen Denunzianten bereit; jede freiheitliche Regung wurde zur Anzeige gebracht. Ein alter Revolutionär und Bolschewist Nicolai Iwanowitsch Bucharin erklärte: „Wir sind alle zum Lügen gezwungen, anders kommt man nicht durch.“ Der führende Mann in Partei und Staat war seit dem Tode Lenins im Januar 1924 Josef Stalin. Er stieg zum Alleinherrscher und Diktator auf. Dieser Mann wurde mit allen Mitteln der Propaganda als wohlwollender und wohltätiger Vater der Völker der Sowjetunion dargestellt. Sobald er auftrat, sobald sein Name fiel, brandete Beifall auf. Mir sagte einmal in der DDR ein Stahlarbeiter: „Du musst nicht erst klatschen, wenn der Name Stalin fällt, du musst schon klatschen, wenn die Vornamen fallen: Josef und Wissarionowitsch, da musst du schon anfangen zu klatschen.“ Niemand im Lande wagte, Stalins Führung auch nur anzuzweifeln. Auf dem 20. Parteitag der Bolschewisten vollzog Chruschtschow die Abrechnung mit Stalin. Vier Stunden lang, in freier Rede schilderte er Intrige um Intrige, Untat um Untat. Der gottähnliche Stalin, der Triumphator, der Führer und Glückspender verwandelte sich in einen kaltblütigen, verschlagenen Verbrecher. Er ließ ehrbare Genossen aufgrund erpresster Geständnisse hinrichten und eine ganze Armee enthaupten. Er beging in den ersten Kriegsjahren Fehler auf Fehler, die Millionen Soldaten das Leben kosteten. Er versank am Ende seines Lebens in ein pathologisches Misstrauen und schonte kein Menschenleben, um den wahren Charakter seines Regimes zu verbergen.

Unaufhörlich wurden in der Sowjetunion Verschwörungstheorien verbreitet, wurde von Feinden gesprochen, gegen die eingeschritten werden müsse. In Wirklichkeit gab es keine einzige Verschwörung, ja nicht einmal eine Opposition. Die behaupteten Verräter und Verschwörer existierten nicht. Jede oppositionelle Regung, ja jedes Andersdenken wurde mit Misstrauen und Argwohn beobachtet, wurde zur Anzeige gebracht und vor Gericht gezogen. Jeder potentielle Gegner wurde radikal ausgemerzt. Da jeder normale Mensch ein Denkvermögen besitzt, war jeder Mensch ein potentieller Gegner. In den Jahren 1936-1938 waren 5% der damaligen Bevölkerung der Sowjetunion inhaftiert. Ein Netz von Straflagern umfasste Millionen von Insassen. Mitte der dreißiger Jahre wurden in Moskau die großen Schauprozesse geführt gegen Marschälle, Generäle, Wirtschaftsfunktionäre. Es bestand der Befehl, eine bestimmte Person zu liquidieren; Beweise für dieses Vorhaben wurden nicht benötigt. Die Angeklagten bekannten sich schuldig der Verbrechen, die sie nie begangen hatten. Die Geständnisse waren mit Zwang und Folter erpresst. 1990, unter Gorbatschow, erging ein Regierungsbeschluss über eine Generalrehabitilation aller Opfer des Stalinismus. Trotzki hatte den Stalinismus als die „Syphilis der Arbeiterbewegung“ bezeichnet.

In der Sowjetunion bestand ein Gemisch von zahlreichen Völkern und Sprachen, von den baltischen Republiken angefangen bis zum Pazifik; es existierten viele Ethnien, die nichts oder nur wenig miteinander zu tun hatten. Es war eine Lüge zu behaupten, die Völker der Sowjetunion hätten sich freiwillig zusammengeschlossen. Tatsächlich waren sie durch militärische Gewalt zusammengetrieben worden. Die baltischen Republiken wurden 1940 in die Sowjetunion einverleibt; die Abstimmungen, die vorangingen, waren gefälscht. Das Regime verkündete einen proletarischen Internationalismus, praktizierte aber einen russischen Nationalismus. Die Sowjetunion war eigentlich ein russisches Imperium; die anderen Nationalitäten hatten sich anzupassen. Der Sowjetmensch sollte zwar nur ein gemeinsames sozialistisches Vaterland besitzen, in Wahrheit aber war er ein Großrusse. Die Propaganda feierte das angeblich friedliche und wohlwollende Zusammenleben der Völker der Sowjetunion. Tatsächlich gab es immer wieder Reibungen zwischen den einzelnen Nationalitäten und Auseinandersetzungen mit der Zentrale, die teilweise bürgerkriegsähnlichen Charakter annahmen. Bis zum Dezember 1990 hatten sich alle 15 Unionsrepubliken als souverän erklärt. Auch der oberste Repräsentant der Orthodoxen Kirche in Russland ließ sich in das Lügengewebe einspinnen. In der Sowjetunion herrschte viele Jahre ein gehässiger Kampf gegen Religion und Kirche, der von Partei und Staat sowie von der Gottlosenbewegung getragen wurde. Die Orthodoxe Kirche verlor ihr gesamtes Eigentum und ihre rechtliche Stellung. Tausende von Gotteshäusern wurden zweckentfremdet und zerstört, die Klöster aufgehoben, Tausende Geistliche inhaftiert, zur Zwangsarbeit gezwungen oder getötet. Aber der oberste Repräsentant der Orthodoxen Kirche, der Patriarchatsverweser Sergej, schrieb in der amtlichen Zeitung „Iswestija“, es gebe keine Religionsverfolgung in der Sowjetunion.

In den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts hatte die Sowjetunion fast 70 Jahre bestanden. Es gab keinen Staat von vergleichbarer Größe und Bedeutung, der so geräuschlos und friedlich von der historischen Bühne abtrat wie die Sowjetunion. Wie kam es dazu? Die Mauer aus Reiseverboten, Kontaktüberwachung, Desinformation und sprachlicher Verständigungsunfähigkeit – man lernte keine Fremdsprache mehr – untergrub die Glaubwürdigkeit des Regimes. Nichts rüttelt so sehr an den Grundfesten einer Herrschaft wie Informationen über die gegenteilige, tagtäglich von der eigenen Erfahrung bestätigte Realität. Seit es gelang, ungefärbte Informationen an die Sowjetbürger heranzubringen, öffneten sich den Bürgern die Augen über die wahren Verhältnisse. „Man kann einen Teil des Volkes die ganze Zeit täuschen und das ganze Volk einen Teil der Zeit. Aber man kann nicht das ganze Volk die ganze Zeit täuschen.“ Der Bolschewismus konnte nur regieren vermittels Angst und Lügen. Als es möglich wurde, die Wahrheit zu sagen, musste er verschwinden. Lenin hat in einem Brief an seinen damaligen Freund, den Außenminister Tschitscherin, geschrieben: „Die Wahrheit sagen ist eine kleinbürgerliche Gewohnheit.“ Nein, die Wahrheit sagen ist eine Pflicht, die jedem Menschen, aber auch jeder Institution obliegt. Wer diese Pflicht vernachlässigt und systematisch verleugnet, der endet im Untergang.

Amen.  

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