Die Wahrheit verkündigen,
den Glauben verteidigen

Predigten des H.H. Prof. Dr. Georg May

Glaubenswahrheit.org  
31. Januar 2010

Unsere Sünden und ihre Folgen

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Geliebte im Herrn!

Ich weiß nicht, ob Sie die heutige Oration, das Kirchengebet, mit Bedacht gelesen haben: „Wir bitten dich, Herr, erhöre die Bitten deines Volkes. Um unserer Sünden willen werden wir mit Recht gezüchtigt, aber erbarme dich unser und befreie uns um der Ehre deines Namens willen.“

Das Gebet ist uralt. Es stammt aus der Zeit der Völkerwanderung, aus dem 4./5. Jahrhundert. Es war eine böse Zeit. Da stürmten die Germanenstämme gegen das römische Reich; und die Germanen waren Arianer, d.h. sie verfolgten die rechtgläubigen Christen, sie gingen vor mit Gewalt und mit Vergewaltigung, keineswegs verklärt, wie wir es als Schüler in der Nazi-Zeit gelernt haben. Die Germanen waren wilde Horden. In dieser Zeit ist das Gebet entstanden. Um unserer Sünden willen werden wir mit Recht gezüchtigt. Wenn die Menschen das hören, dann müssen sie sich der Frage stellen: Haben wir unser Los verdient? Die einen, die unbußfertigen Sünder, ballen die Faust gegen Gott und sagen: „Wie haben wir das verdient?“ Andere, die Durchschnittsbürger, weisen mit einer berechneten Spitze gegen Gott auf die vielen Unschuldigen hin, die bei Katastrophen getroffen werden, vor allem die vielen Kinder. Die Heiligen schlagen an die Brust und sagen: „Wir werden mit Recht gezüchtigt um unserer Sünden willen.“

Eines ist gewiß: Gott lenkt die Geschicke der Erde, nein, der ganzen Welt. Alles, was geschieht, geschieht mit seiner Zulassung. Alles hat aber auch nach Gott einen Sinn. Gott blickt uns in jedem Ereignis an, Gott geht in jedem Ereignis auf uns zu, Gott ruft uns durch jedes Ereignis zu sich. Er ist der Herr der Natur, der Wirker der Geschichte, der Lenker unserer Geschicke. Jeder Unfall, jedes Unglück, jede Katastrophe redet ihre eigene Sprache. Der Mensch muss versuchen zu verstehen, was Gott damit sagen will. Was will er sagen, wenn in Haiti 150.000 Menschen vom Erdbeben getötet werden, wenn Hunderttausende ihre Habe und ihr Heim verlieren? Was will Gott damit sagen? Wir dürfen dieser Frage nicht ausweichen, wir müssen eine Antwort suchen, und ich will versuchen, sie zu geben.

Wir könnten an erster Stelle auf die Naturgesetze verweisen. Erdbeben gehorchen den Naturgesetzen. Sie entstehen durch Verschiebung von Erdplatten. Die Erde hat ja eine Kruste und einen Mantel, und in diesen beiden Bereichen, in der Kruste und im Mantel, vollziehen sich Verschiebungen von Platten. Sie geraten übereinander, untereinander, nebeneinander, sie gleiten aneinander vorbei. Durch solche Verschiebungen der Platten wird Energie freigesetzt, und diese Energie kann sich furchtbar zerstörend auswirken in Erdbeben. Erdbeben hat es immer gegeben. Denken Sie an den Tod des Heilandes, als die Erde bebte. 1755 wurde Lissabon von einem furchtbaren Erdbeben heimgesucht, und im Jahre 1911 Messina. Mein Großvater hat mir erzählt, wie er damals Geld nach Messina geschickt hat, um den Erdbebenopfern zu helfen. Das Ausmaß der Schäden, die Erdbeben verursachen, richtet sich einmal nach der Menge der freigesetzten Energie, aber auch nach der Dichte der Bevölkerung und nach der Beschaffenheit der Gebäude. Was in Haiti geschehen ist, so könnte man ohne weiteres sagen, ja muss man sagen, ist eine Auswirkung der Naturgesetze.

Die Naturgesetze sind ein großer Segen. Dadurch, dass die Natur berechenbar ist dank der Gesetze, können wir sie uns dienstbar machen. Nur weil es Naturgesetze gibt, gibt es eine Technik, können wir die Statik bei der Berechnung von Gebäuden anwenden, bei dem Bau von Brücken. Die Zuverlässigkeit der Naturgesetze ist ein ungeheurer Segen für uns Menschen. Aber freilich, die Naturgesetze gehen ihren ehernen Gang. Wir können sie in Dienst nehmen zu unserem Nutzen, aber wir können sie auch nicht abstellen, wenn sie uns schaden. Wir sollen uns bemühen, die Gesetze der Natur kennen zu lernen, zu erforschen, auch die Gesetze, die in Erdbeben wirksam sind. Es gibt in der Welt 1.500 Erdbebenwarten. 1.500 Erdbebenwarten, die also den Boden, den Erdboden beobachten und die Unruhen melden. Und dennoch: Sichere Voraussagen von Erdbeben sind bis heute nicht möglich. Die Natur und die Naturgesetze sind ein Segen, aber sie verbreiten auch Schrecken. Trotz unserer Kenntnis der Naturgesetze ist die Natur nur bis zu einem gewissen Grad beherrschbar. Die Natur entfesselt auch Kräfte, denen wir nicht gewachsen sind, trotz aller Technik. Denken wir an die Macht der Vulkane, denken wir an die Tornados und die Tsunamis, denken wir an Überschwemmungen und Erdrutsche wie jetzt wieder in Stein an der Traun in Bayern. Die Natur ist immer noch mächtiger als der Mensch. Selbst den Wintereinbruch vermögen wir nicht zu beherrschen. „Kalt und unfühlend ist die Natur“, heißt es bei Goethe. Der Nichtchrist, der Ungläubige, nimmt die Schrecken der Natur hin, ohne sie deuten zu können. Der Christ, der Gläubige, versteht mehr von der Natur als der Ungläubige. Er weiß, die Natur ist ein Geschöpf Gottes, und mit der Geschöpflichkeit sind auch Endlichkeiten gegeben, sind auch Übel gegeben. Das Endliche (und die Natur ist endlich) kann seine Nähe zum Nichts, also zum Tod und zum Untergang, nicht verleugnen. Diese Nähe erfahren wir in solchen Geschehnissen wie in Erdbeben. Der Christ begreift, dass die Natur seufzt und in Wehen liegt, bis sie einmal von ihrer Hinfälligkeit befreit werden wird.

Erdbeben sind Naturgeschehnisse. Aber können wir noch etwas anderes sagen? Können wir auch mit dem Kirchengebet von heute sagen: „Um unserer Sünden willen werden wir gezüchtigt“? Sind Erdbeben auch Strafgerichte? Jede Sünde hat zwei Folgen: die Schuld und die Strafe. Die Heilige Schrift spricht oft vom „Zorn Gottes“. Das ist die Abwehr Gottes gegen das Böse. Wenn wir vom Zorne Gottes sprechen, meinen wir das Widerstreben seiner Heiligkeit gegen das sittlich Böse, gegen das Übel. Denken wir an die Plagen in Ägypten, oder denken wir an die Zerstörung der Lasterstädte Sodom und Gomorrha. Das waren Strafen, Strafen Gottes. Der Zorn Gottes ist nichts anderes als die gerechte von Gott verhängte Strafe. Mit der Strafe verfolgt Gott eine bestimmte Absicht. Er will den Sünder nicht verderben, sondern er will ihn zur Umkehr bewegen. Die Strafen Gottes haben eine Aufgabe. Diese Aufgabe besteht darin, den Sünder vom ewigen Verderben zu retten. Haben wir keine Strafe verdient für unsere Sünden? Sind wir keine Sünder? „Wenn wir sagen: Wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns“, schreibt der Apostel Johannes in seinem ersten Brief. Wenn wir sagen: Wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir vielleicht jetzt, alt geworden, weniger Sünden begehen, so haben wir doch in der Vergangenheit mehr getan. Wenn unsere Sünden lückenlos vor der Menschheit ausgebreitet würden, dann würde so mancher von uns vor Scham in den Boden versinken wollen. Wer kann also sagen: Ich bin schuldlos? Wenn wir Schuld haben, haben wir auch Strafe verdient. Einer hat es zugegeben, dass er Strafe verdient hat, nämlich der rechte Schächer: „Wir leiden, was wir verdient haben.“

Niemand kann mit Gewißheit sagen, dass das Geschehen in Haiti ein Strafgericht über die Bewohner der Insel ist. Wir haben keinen Anhalt dafür, dass die Haitianer schuldiger wären als wir. Aber dass sie Sünder sind, ist auch gewiß. Man darf das Geschehen in Haiti nicht isoliert sehen. Was sich dort ereignet hat, geht die ganze Menschheit an. Und dass die Menschheit als ganze Strafe verdient hat, das ist keine Frage. Ihre Sünden, ihre himmelschreienden Sünden rufen nach Züchtigung. Gott kann nicht immer und allezeit die Schuld der Menschen übersehen. Er kann nicht ihre Empörung gegen sein heiliges Gesetz stets und ständig hingehen lassen. Gott ist kein Schattenkönig. Einmal muss er um der Ehre seines Namens willen aus der Verborgenheit heraustreten und sein Herrentum beweisen. Er beweist es, indem er die Sünden straft. Man kann freilich fragen: Ist die Verteilung der Strafe, ist das Maß der Strafe denn gerecht? Es kann sein, dass es auf Erden keinen gerechten Ausgleich gibt. Aber die irdischen Strafgerichte sind ja erst der Anfang. Sie werden abgelöst von dem Strafgericht, das am Ende des Lebens, jenseits des Todes, über uns ergeht. Hier auf Erden muss der eine für dasselbe Vergehen mehr büßen als der andere. Im Jenseits ist es nicht so. Dort findet eine Vergeltung statt, wo jedem nach seinem Verdienst vergolten wird, dem Bösen wir dem Guten. Das dürfen wir auch im Anblick der Geschehnisse in Haiti sagen: Strafgerichte ergehen über uns Menschen auch durch solche furchtbaren Geschehnisse wie die Katastrophe des Erdbebens. Aber sie gelten allen Menschen, nicht nur den unmittelbar Betroffenen.

Was lehrt uns das Erdbeben von Haiti noch? Es lehrt uns, dass die Menschheit eine Solidargemeinschaft ist. Was besagt das? Nun, Katastrophen reißen unterschiedslos ins Verderben, was ihren zerstörerischen Kräften entgegensteht. Das Erdbeben in Haiti hat Wohnhäuser und Werkstätten zerstört, es hat aber auch Kirchen und die Kathedrale von Port-au-Prince nicht verschont. Von Katastrophen werden Schuldige und Unschuldige, Greise und Kinder getroffen und verschlungen. Unter den 150.000 Toten von Haiti sind Arbeiter und Angestellte, Arme und Reiche, Einheimische und Urlauber, Gläubige und Ungläubige, Christen und Atheisten, Laien und Priester. Auch der Erzbischof der Hauptstadt wurde von den herunterfallenden Massen erschlagen.

Die Katastrophen rufen uns ins Gedächtnis, was wir eigentlich wissen sollten, dass die Menschen eine Solidargemeinschaft sind. Sie sind verbunden miteinander, im Guten wie im Bösen. Sie müssen das Glück teilen, aber auch das Unglück. Es besteht eine Schicksalsverbundenheit unter den Menschen. Gott läßt die Sonne scheinen über Gute und Böse, er läßt Regen fallen über Gerechte und Ungerechte. Gott läßt aber auch Erdbeben kommen über Schuldige und Unschuldige, und er läßt Tornados auftreten über Sünder und Heilige. Wir Menschen sind miteinander verbunden im Erwünschten und im Unerwünschten, im Guten wie im Bösen. Die Klimaveränderung müssen alle tragen, auch diejenigen, die daran die wenigste Schuld tragen. Und wie ist es mit den von den Menschen auferlegten Übeln? Auch die treffen Schuldige und Unschuldige. Die Alliierten haben im vergangenen Kriege Hunderttausende von Zivilisten mit ihren Bomben getötet, Hunderttausende. Schuldige und Unschuldige, Gerechte und Ungerechte. Sie haben am Ende des Krieges in Schleswig-Holstein auf einem Dampfer 6.000 Angehörige von Konzentrationslagern getötet mit ihren Bomben, 6.000 Angehörige von Konzentrationslagern. Gott klaubt bei Katastrophen nicht die Unschuldigen aus den Schuldigen heraus und rettet sie auf wunderbare Weise. Nein, der Unschuldige geht mit dem Schuldigen zugrunde, der Gute mit dem Bösen.

Welche Botschaft geht von dem Erdbeben in Haiti für uns aus? Kann es sein, dass ein so schreckliches Ereignis auch gute Folgen hat? Katastrophen fordern die Hilfsbereitschaft der Menschen heraus. Als das Erdbeben in Lissabon geschah, 1755, schickte der englische König 4.000 Fässer Butter nach Lissabon, neben anderen Lebensmitteln. 4.000 Fässer Butter. Das Unglück in einer weit entfernten Gegend fordert die Hilfsbereitschaft aller Menschen heraus. Niemand darf gleichgültig bleiben, jeder muss helfen nach seinen Kräften und nach seinen Möglichkeiten. Da bewährt sich die Solidargemeinschaft der Menschen, und das ist eine gute Wirkung dieser schrecklichen Geschehnisse. Der Botschafter von Haiti hat dieser Tage erklärt: „Die Hilfsbereitschaft in Deutschland für meine Heimat ist überwältigend.“ „Die Hilfsbereitschaft in Deutschland für meine Heimat ist überwältigend.“ Das ist eine wohltätige Wirkung des furchtbaren Geschehens, dass die Menschen aufgerufen werden, nicht nur an sich zu denken, sondern an andere, dass sie diesen Aufruf hören und beantworten.

Was lehrt uns das Erdbeben von Haiti? Katastrophen sind Heimsuchungen Gottes. Was will das Wort Heimsuchungen besagen? Es besagt, Gott sendet Geschehnisse und Ereignisse, die eine Botschaft ausrichten. Gott spricht auch durch Unglücke und Katastrophen zu den Menschen. Er will die Menschen aufrütteln, wachrütteln, dass sie nicht im Essen und Trinken, in Arbeit und Ruhen ihr Auskommen und ihre Vergnügen suchen, sondern dass sie auch an den Nächsten denken. Das Leid, das andere trifft, ist eine von Gott an uns gerichtete Aufforderung, uns von der Selbstsucht und von der Ichsucht zu befreien. Es soll ein Stück Ichhaftigkeit nach dem anderen von uns abbrechen. Der Mensch benötigt solche Heimsuchungen. Er ist immer in Gefahr, sich auf der Welt zu behaglich einzurichten, den Nächsten zu vergessen, und deswegen sendet Gott solche Heimsuchungen. Sie sind ein Segen für uns. Schlimmeres kann dem Menschen nicht passieren, als wenn Gott ihn nicht heimsucht. Viele sind in den Himmel gekommen, weil sie die Heimsuchungen Gottes verstanden haben und weil sie aufgeschreckt wurden; ohne die Heimsuchungen wären sie verloren gegangen. „Bevor ich Strafe leiden mußte, ging ich in die Irre, nun aber achte ich sorglich auf dein Wort.“ So steht es im Psalm 118. „Bevor ich Strafe leiden mußte, ging ich in die Irre, nun aber (nachdem die Strafe erfolgt ist) achte ich sorglich auf dein Wort.“ Die Katastrophe in Haiti ist eine Heimsuchung Gottes. Gott will, dass die Menschen in aller Welt, dass wir an die Brust schlagen und denken: Warum haben wir es besser als die unglücklichen Opfer der Katastrophe? Gott will, dass wir nachdenken und fragen: Kann nicht auch uns widerfahren, was jenen geschehen ist? Leben wir nicht im Rheinischen Grabenbruch, der erdbebengefährdet ist? Niemand weiß, wann wir dran sind. Vielleicht sind wir die Nächsten oder die Übernächsten. Machen wir uns gefaßt auf das Unfaßbare, rechnen wir mit dem Unberechenbaren. Noch haben wir Zeit, uns zu bekehren.

Was beabsichtigt Gott mit Katastrophen wie jener in Haiti? Wir sollen uns an die Vergänglichkeit dieses Lebens erinnern und an die Ewigkeit. „Sterblicher, denk ans Sterben!“ Unsere Lebenszeit auf Erden ist begrenzt. Wir sollen sie nutzen, um Gott zu ehren und ihm zu dienen. An den Gräbern von Haiti kann uns der Gedanke kommen: Wir sind, was sie waren. Was sie sind, werden wir sein. Katastrophen sollen uns bewegen, den Blick auf Gott zu richten. Sie sollen uns an den allmächtigen Herrn und ewigen Richter erinnern. Katastrophen sollen uns lehren, uns an den zu halten, der auch im Tode bei uns bleibt. Häuser können zusammenstürzen, Eltern können ihren Kindern entrissen werden: Christus bleibt bei uns, bei uns, wenn wir mit ihm verbunden sind in Glaube, Hoffnung und Liebe. Und dieser Christus geht mit uns in die Ewigkeit. Der Christ vermag das Leid der Gegenwart zu ertragen, weil er den Ausblick hat auf die immerwährende Verbundenheit mit Christus im ewigen Leben. Ja, man muss sogar sagen: Das Schwergewicht unseres Lebens liegt im Jenseits. Hier sind wir in der Erprobung, drüben in der Erfüllung.

Sie alle haben in der Schule vom Dreißigjährigen Kriege gehört, meine lieben Freunde, 30 Jahre Krieg. Dieser Krieg hat Deutschland entsetzlich zugesetzt. Die Bevölkerungsverluste beliefen sich auf 40 Prozent. in Schlesien und in Bayern hat nur ein Drittel diesen Krieg überlebt. In dem Dreißigjährigen Kriege regierte in Rom Papst Urban VIII. Von diesem Papst Urban stammt ein Bußgebet, das ich hier in meinen Händen halte. Darin heißt es:

„Vor deinen Augen, o Herr, bekennen wir die Sünden, die wir begangen haben, und vergleichen sie mit den Strafen, die du über uns verhängt hast. Überdenken wir das Böse, das wir getan, so ist es geringer, was wir leiden, und größer, was wir verdienen. Wir empfinden die Pein der alten Sünde, und doch lebt die Lust zu neuer Sünde in unseren unbekehrten Herzen. Deine Schläge, Herr, verfolgen unsere Schwachheit, aber unsere Bosheit überwältigen sie nicht. Traurigkeit foltert die Seele, doch der stolze Nacken will sich nicht beugen. Bitterer Schmerz verzehrt unser Leben, aber unser Wandel bessert sich nicht. Wenn du langmütig zuwartest, so geben wir nichts darum, und wenn du nach deiner Gerechtigkeit dreinschlägst, so halten wir es nicht aus. Schlägst du, so schreien wir: Herr, verschone uns! Schonst du, so fordern wir dich wieder heraus: Herr, schlage uns! Herr, wir bekennen unsere Schuld. Wenn du uns nicht Erbarmen schenkst, fallen wir deiner Gerechtigkeit anheim.“

Amen.

 

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