Die Wahrheit verkündigen,
den Glauben verteidigen

Predigten des H.H. Prof. Dr. Georg May

Glaubenswahrheit.org  
2. Juni 2013

Glaube als Übergabe des Menschen an Gott und als Fürwahrhalten

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Geliebte im Herrn!

Glaube ist die Antwort des Menschen auf Gottes Offenbarung. Im Glauben eignen wir uns die Selbsterschließung Gottes in Wort und Werk an. Die Antwort des Glaubens schließt zwei Momente ein: Erstens, die vertrauende Übergabe des Menschen an Gott. Zweitens, die feste Annahme des intelligiblen Inhaltes der Offenbarung. „Der Glaube ist“, wie das I. Vatikanische Konzil erklärte, „der volle Gehorsamsdienst des Verstandes und des Willens gegenüber dem offenbarenden Gott.“ Der Glaube ist gewiss vertrauende Hingabe und Übergabe an Gott, unbestreitbar. Aber er ist auch und gleichbedeutend Annahme der Offenbarung, oder wie die Kirche lehrt, „Fürwahrhalten“. Das Wort „Fürwahrhalten“ ist bei einer bestimmten Strömung in der Theologie und dem Volke in Verdacht geraten. Es wird bagatellisiert. Da ist es angebracht zu hören, was das I. Vatikanische Konzil vom Glauben lehrt: „Der Glaube“, so heißt es da, „ist eine übernatürliche Tugend, durch die wir auf Antrieb und mit Beistand des Heiligen Geistes glauben, dass das von Gott Geoffenbarte wahr ist, nicht, weil wir die innere Wahrheit der Dinge mit dem natürlichen Licht der Vernunft einsehen, sondern auf die Autorität des sich offenbarenden Gottes hin, der weder täuschen noch getäuscht werden kann.“ Der Glaube ist also eine übernatürliche Tugend, durch die wir auf Antrieb und mit dem Beistand der Gnade Gottes glauben, dass das von Gott Geoffenbarte wahr ist. Der Glaube ist eine Wahrheitserkenntnis, eine besondere Art der Wahrheitserkenntnis. Nicht ein Streben, ein Fühlen, ein Erleben, das haben nämlich manche evangelische Theologen gelehrt, vor allem Schleiermacher. Glaube sei das Gefühl der ständigen Abhängigkeit, der schlechthinnigen Abhängigkeit. Das Gefühl! Nein, eine Wahrheitserkenntnis ist der Glaube! Er ist auch eine Tugend, d.h. er setzt guten Willen und ein sittliches Gewissen voraus. Der Glaube ist Zeugnisglaube und Autoritätsglaube. Wir glauben auf das Zeugnis und die Autorität Gottes hin.

Der Glaube ist göttlicher Glaube, d.h. er stützt sich unmittelbar auf Gott. Der Glaube ist auch christlicher Glaube, denn Mittelpunkt, Höhepunkt unseres Glaubens ist Christus Jesus. Wenn man uns fragt, was das Christentum ist, dann können wir antworten: Das Christentum ist Jesus Christus, unser Herr und Heiland. Der Glaube ist katholischer Glaube, d.h. er wird uns vermittelt durch die katholische Kirche. Sie ist die Bewahrerin, sie ist die Erklärerin des Glaubens. Keiner glaubt für sich allein. Keiner ist isoliert, wenn er glaubt, sondern jeder glaubt mit anderen, denn Glaube verbindet. Niemand kann sich selbst den Glauben geben, er wird ihm überkommen. Und das lässt sich zurückführen bis auf Jesus Christus und seine Apostel. Ich kann nicht glauben, wenn ich nicht auch durch den Glauben anderer getragen werde und wenn ich nicht meinerseits den Glauben anderer mittrage. Jawohl, wir sind miteinander eine Glaubensgemeinschaft, die sich gegenseitig trägt. Da sehen wir die ungeheure Verantwortung, die wir auch für den Glauben anderer haben. Die Kirche ist es, die den Glauben trägt, nährt, stützt. Sie bekennt überall den Herrn. Mit ihr und in ihr kommen wir dazu, den Glauben zu bekennen. Im Taufritus fragt der Taufspender den Täufling: „Was erbittest du von der Kirche Christi?“ Die Antwort lautet: „Den Glauben.“ „Was gibt dir der Glaube?“ „Das Ewige Leben.“ Ohne die Kirche als Hüterin und Erklärerin des Glaubens wäre die christliche Lehre längst verderbt, verstümmelt, verunstaltet. In diesem Wagnerjahr, das wir begehen, wird versucht, Richard Wagner zu einem Christen zu stempeln. Meine lieben Freunde, der Mann war kein Christ, hat sich den Glauben selber gemacht. Was er an christlichen Elementen übernimmt, das ist für ihn genauso viel wert wie Wotan oder Alberich. Das ist nicht die Religion Christi. Sie kann nur gewonnen werden und überkommen werden in der Kirche Christi. „Ich würde dem Evangelium nicht glauben“, schreibt einmal der hl. Augustinus, „wenn mich nicht die Autorität der Kirche dazu bestimmte.“ Christlicher Glaube ist entweder kirchlicher Glaube oder er ist überhaupt kein christlicher Glaube.

Wir glauben nicht an Formeln, sondern an Wirklichkeiten, die in den Formeln ausgedrückt werden. „Der Akt des Glaubens hat seinen Zielpunkt nicht bei der Aussage, sondern bei der ausgesagten Wirklichkeit“, schreibt der hl. Thomas von Aquin. Aber freilich, wir nähern uns dieser Wirklichkeit mit Hilfe der Glaubensformeln. Diese ermöglichen es uns, den Glauben auszudrücken und weiterzugeben, ihn in Gemeinschaft zu feiern, ihn uns anzueignen und immer mehr aus ihm zu leben. Die Glaubensaussagen, meine lieben Freunde, sind unentbehrlich und unaufgebbar. Gegenüber einem subjektivistischen Missverständnis ist zu sagen: Der Glaube schafft nicht die Wirklichkeit, die er ausdrückt, sondern er entdeckt sie. Was im Glauben bejaht wird, sind Wirklichkeiten, und zwar Wirklichkeiten, die längst bestehen, bevor der Mensch an sie glaubt. Diese Wirklichkeiten würden auch bestehen, wenn niemand an sie glaubt. Das ist zu sagen gegenüber jenen Strömungen, bei denen der Glaube die Wirklichkeit erzeugt. Wir würden das als katholische Christen Illusion nennen. Nein, im Glauben eignet sich der Christ diese Wirklichkeiten innerlich an. Der Glaube ist ein Ergreifen der Wirklichkeiten durch den menschlichen Geist. Wir wissen, dass unsere Glaubensaussagen zwar Gott treffen, aber sein Wesen nicht ausschöpfen, das ist menschlich unmöglich. Es muss so sein, es kann nicht anders sein, als dass wir zwar mit den Glaubensformeln zum Glauben und zu den Wirklichkeiten finden, aber es ist ebenso wahr, dass wir sie nicht ausschöpfen. Und deswegen sagt das IV. Konzil vom Lateran im Jahre 1215: „Die Unähnlichkeit der Aussagen ist größer als die Ähnlichkeit.“ Es besteht Ähnlichkeit, aber diese Ähnlichkeit ist keine Deckungsgleichheit.

Seit Jahrhunderten bekennt die Kirche in vielen Sprachen, Kulturen, Völkern ihren einzigen vom Herrn empfangenen und durch die Taufe weitergegebenen Glauben. So verschieden die Völker und Zeiten sind, der Glaube ist überall und allezeit derselbe, muss derselbe sein, denn Gott ist Einer, Christus ist Einer, der Heilige Geist ist Einer. Die Selbsterschließung Gottes in der Offenbarung ist für die gesamte Menschheit aller Zeiten bestimmt. Der Kirche ist es aufgegeben, den Inhalt des Glaubens unverkürzt und unversehrt weiterzugeben. Die Kirche hat für die Einheit im Glauben einen hohen Preis gezahlt. Viele Einzelne und ganze Länder haben sich von ihr getrennt, weil sie nicht im unabänderlichen katholischen Glauben verharren wollten. Die Kirche hat sie mit Schmerzen ziehen lassen, aber irregeworden an der Pflicht, den einen Glauben zu bewahren, ist sie nicht. Jene, die die Kirche und den kirchlichen Glauben verlassen haben, fügen sich selbst den größten Schaden zu. „Die Trennung von der Kirche ist immer ein größeres Übel als die Übel, denen man durch die Trennung entgehen will“, schreibt der hl. Cyprian. Die Trennung von der Kirche ist immer ein größeres Übel als die Übel, denen man durch die Trennung entgehen will. Auch heute gibt es Menschen, welche die Kirche verlassen, aus Unzufriedenheit, aus Verärgerung, aus Enttäuschung. Sie gehen zu anderen Religionsgemeinschaften über oder bilden selber eine. In England soll es einmal einen Mann gegeben haben, der mit keiner Religionsgesellschaft zufrieden war und sich selbst eine Kirche baute und sich selbst predigte. Die Kirche hat die traurige Genugtuung: Erstens, jede Abspaltung von ihr steht unter dem Gesetz: „Der ersten Abspaltung folgt eine zweite und dritte.“ Zweitens, jede von ihr abgespaltene Religionsgesellschaft ist unfähig, den vollen christlichen Glauben zu bewahren. Alle machen Abstriche und versuchen, auf diese Weise ihre Anhänger bei sich zu behalten. Wenn sich heute Christen, wie der Herr Lammert in Berlin, als katholisch bezeichnen, die sich von dem einen oder anderen Gegenstand des Glaubens losgesagt haben, so zerstören sie damit nicht die Einheit im Glauben, sondern sie bekunden lediglich, dass sie sich davon getrennt haben. Für sie gilt das Wort des Apostels Johannes: „Sie sind von uns ausgegangen, aber sie waren nicht wirklich von uns. Denn wenn sie von uns gewesen wären, wären sie bei uns geblieben.“ Es ist bekannt, dass katholische Theologen, die von der Kirche angestellt sind, den wahren Glauben verfälschen, irrige Ansichten vortragen. Die Einheit der Kirche fällt damit nicht dahin. Am Anfang des 3. Jahrhunderts schrieb der Kirchenschriftsteller Tertullian: „Was folgt daraus, wenn ein Bischof, ein Lehrer, ja selbst ein Märtyrer der Lehre der Kirche untreu wird? Wird darum die Irrlehre wahr? Prüfen wir den Glauben nach der Person oder die Person nach dem Glauben?“ Die Einheit im Glauben ist das Kennzeichen der wahren Kirche Christi. Wer in diese Kirche eintreten oder in ihr verharren will, ist verpflichtet, alle Wahrheiten, die sie als Dogmen, als unverrückbare Glaubenssätze verkündet, anzunehmen. Wer eine Auswahl trifft, wird zum Häretiker, denn Häresie heißt Auswahl. In der Wochenzeitung „Die Zeit“ schrieb am 5. Mai dieses Jahres ein Journalist über den Evangelischen Kirchentag. Ich zitiere wörtlich: „Ob Jesus wirklich Gott ist, und die Bibel Gottes Wort enthält, darüber werden Kirchentage kontrovers diskutieren. Es braucht auch keinen Konsens darüber, ob Treue in der Partnerschaft heute noch nötig ist. Aber beim Müll kennt der Kirchentag keinen Diskurs und keinen Widerspruch. Das Glaubensbekenntnis lautet: Müll trennen.“ Das sage nicht ich, das sagt ein evangelischer Journalist. Auch in unserer Kirche gibt es Männer und Frauen, die Gegenstände des Glaubens auf Katholikentagen bestreiten. Aber meine lieben Freunde: Wir schauen jenseits der Berge. Wir schauen dahin, wo der Nachfolger Petri ist, und wir wissen, da ist der Glaube der Kirche, da ist die Einheit dieses Glaubens gewährleistet.

Der Glaube wird zusammengefasst in Kurzformeln, Glaubensbekenntnisse genannt. Von Anfang an hat die Kirche ihren Glauben in bestimmte Formeln gefasst. An die Gemeinde in Rom schreibt der Apostel Paulus: „Das ist das Wort des Glaubens, das wir verkündigen. Denn wenn du mit deinem Munde Jesus als den Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten erweckt hat, dann wirst du gerettet werden.“ Also das ist das apostolische Bekenntnis im Anfang: Jesus ist der Herr, d.h. der Gottgleiche, und Jesus ist der Auferstandene. Freilich wurden diese Bekenntnisse bald ausgeweitet. Man hatte es notwendig, um eben einen breiteren Konsens in den Glaubenswahrheiten zu schaffen. Man musste sich vor allem gegen Irrlehren wehren, und so ist das Apostolische Glaubensbekenntnis entstanden, das wir ja bei jedem Rosenkranz, den wir beten, zitieren. Es besteht aus drei Hauptteilen, je nach der Anrede an den Vater, an den Sohn und an den Heiligen Geist. Und diese drei Hauptteile werden wieder in zwölf Artikel eingeteilt. Diesem Glaubensbekenntnis sind viele andere gefolgt. Etwa das Bekenntnis des Konzils von Nicäa 325, das Bekenntnis des Konzils von Konstantinopel 381, das Bekenntnis des Vierten Laterankonzils 1215, das Bekenntnis, darauf lege ich größten Wert, das Bekenntnis des XI. Konzils von Toledo im Jahre 675. Das ist von einer ganz besonderen Qualität. Wenn Sie sich einmal einen religiösen und intellektuellen Genuss bereiten wollen, dann lesen Sie das Glaubensbekenntnis des XI. Konzils von Toledo, 675. Natürlich auch das Glaubensbekenntnis des Konzils von Trient. Keines der Bekenntnisse ist überflüssig. Keines kann als wertlos oder überholt angesehen werden. Sie alle fassen den Glauben der Kirche zusammen und helfen uns, ihn tiefer zu verstehen. Das Apostolische Glaubensbekenntnis ist uns heilig, aber es hat einen Mangel, nämlich es enthält keine ausgefeilte und ausgegliederte Lehre über die Trinität. Deswegen ist es gefährlich, wenn im Gottesdienst immer nur das Apostolische Glaubensbekenntnis gebetet wird. Hier fehlt eine ausgefaltete Lehre über den Dreieinigen Gott. Daher ist für die Verwendung im Gottesdienst das nicäno-konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis vorzuziehen. Die Bekenntnisse haben regelmäßig ihre Besonderheiten. Es gibt bestimmte Schwerpunkte, auf die sie Wert legen. Das athanasianische Glaubensbekenntnis zum Beispiel ist eine gegliederte und ausgeführte Lehre über den Dreieinigen Gott. Die Glaubensbekenntnisse der Alten Zeit enthalten keine Aussagen über das Priestertum und über die Eucharistie. Als diese Gegenstände von den Glaubensneuerern des 16. Jahrhunderts angefochten wurden, hat das Konzil von Trient sie in das Glaubensbekenntnis aufgenommen. Das Glaubensbekenntnis des Trienter Konzils hebt also hervor, dass Gott in der Hl. Messe ein wahres, eigentliches, sühnendes Opfer dargebracht wird, für Lebende und Tote. Dass in der Eucharistie wahrhaft, wirklich und wesentlich Leib und Blut, Seele und Gottheit Christi gegenwärtig sind. Dass in der Wandlung die ganze Brotsubstanz in den Leib und die ganze Weinsubstanz in das Blut Christi verwandelt wird. Das II. Vatikanische Konzil hat bedauerlicherweise kein Glaubensbekenntnis formuliert. Ein bedenklicher Mangel, aber der Papst des Konzils, Paul VI., hat dann nachträglich das Glaubensbekenntnis des Gottesvolkes formuliert, das ich hier vor mir habe. Meine lieben Freunde, es ist eine der Merkwürdigkeiten der nachkonziliaren Szene, dass dieses Glaubensbekenntnis nur durch Privatdrucke verbreitet ist. Nur durch Privatdrucke, nicht durch amtliche! Ich glaube, dass unter Ihnen kaum jemand ist, der einen Text dieses Glaubensbekenntnisses von Paul VI. besitzt. Und es ist so reich und es ist so eindeutig und es ist so klar. Ich zitiere eine einzige Nummer: „Christus kann in diesem Sakrament“, damit ist die Eucharistie gemeint, „Christus kann in diesem Sakrament nicht anders gegenwärtig sein als durch die Verwandlung der Substanz des Brotes in seinen Leib und die Verwandlung der Substanz des Weines in sein Blut. Diese geheimnisvolle Verwandlung nennt die Kirche auf sehr treffende Weise Transsubstantiation.“ Hier kommt alles das zur Sprache, was auf diesem Konzil vergessen wurde.

Es ist ein unaussprechliches Glück, den Glauben zu kennen und im Glauben zu leben. Wer glaubt, meine Freunde, gewinnt Zugang zu einer ganz neuen, ja, zu der entscheidenden Dimension der Wirklichkeit. Wer nicht glaubt, verpasst die ausschlaggebende Realität. Wer glaubt, erkennt den tiefsten Sinn und den höchsten Zweck seines Lebens. Wer nicht glaubt, läuft in die Irre. Wer glaubt, hat in Gottes Geboten einen untrüglichen Führer für ein Gelingen des Lebens. Wer nicht glaubt, verfällt den Verirrungen seiner Triebe. Vor einiger Zeit wurde ein Film gezeigt mit dem Titel „Erde“. Ein Film, der weltanschaulich den Materialismus als einzige Wirklichkeit vertritt. In diesem Filme stirbt ein alter Bauer. Man reicht ihm einen schönen rotwangigen Apfel. Mit der letzten Kraft seiner zitternden Hände packt ihn der Sterbende. Und wie er ihn langsam und mühsam verzehrt, er hat ja kaum noch Zähne im Munde, da verklärt sich sein Gesicht zu höchster Verzückung. Das soll dieses Mannes heilige Wegzehrung sein, der Apfel, die edle Frucht der Erde, als Sinnbild der Materie, des Stoffes, den man als einzigen Gott verehrt. Und sein Genuss als Sakrament der Erde wird mit der Kommunion verglichen. Das alles ist mit meisterhafter Technik und ganz raffiniert zusammengestellt, aber nur darauf berechnet, das vom Schöpfer in den Menschen gelegte Verlangen nach einem jenseitigen, ewigen Leben zu zerstören. Es gibt, meine lieben Freunde, keinen Bauern in der ganzen Welt, dessen abgearbeitetes Gesicht in der Todesstunde sich deshalb verklärt zu heiliger Erhabenheit, weil er Aussicht hat, nun bald unter die Erde zu kommen und als Dünger für kommende Generationen zu dienen. Aber schon manches harte Antlitz, in Kummer und Not hart gewordene Antlitz, hat sich verklärt, und das habe ich selbst gesehen, wenn ich dem Christen in seiner Todesstunde den Leib des Herrn reichen und ihm die Gewissheit vermitteln konnte, dass Christus mit ihm in die Ewigkeit gehen wird. Der Apostel Paulus, der große Herold des Glaubens, hat seine Gemeinden und seine Schüler eindringlich dazu aufgerufen, am unverfälschten Glauben festzuhalten. Der Gemeinde in Galatien schreibt er: „Wenn euch jemand ein anderes Evangelium verkündigen würde als ich es verkündigt habe, der sei verflucht.“ Seinem Schüler Timotheus ruft er zu: „Bleibe bei dem, was du gelernt hast und was dir anvertraut wurde.“

Ach, meine lieben Freunde, dass wir doch mit dem Apostel Paulus sprechen könnten: „Nun lebe nicht ich mehr, sondern Christus lebt in mir. Was ich aber jetzt im Fleische lebe, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich für mich dahingegeben hat.“

Amen.

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