Die Wahrheit verkündigen,
den Glauben verteidigen

Predigten des H.H. Prof. Dr. Georg May

Glaubenswahrheit.org  
26. August 2012

Gott sieht weiter

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Geliebte im Herrn!

Eine alte Legende erzählt, eine Frau hatte ihren einzigen Sohn verloren. Der einzige Sohn einer Witwe, wie im Evangelium berichtet. Ihr Mutterherz wollte brechen vor Kummer, ihre Tränen waren nicht zu stillen und in ihrer Seele da stieg die Frage auf, die bohrende Frage: „Wie konnte der Herrgott mir dieses schwere Leid antun?“ Da hatte die Frau einen Traum. Von einer merkwürdigen Macht getrieben, ging sie nächtens in die Kirche, und das große Gotteshaus war mit nur einer einzigen Kerze erhellt. In ihrem fahlen Lichte sah die Frau, dass alle Bänke besetzt waren. Sie stieß in der letzten Bank eine dieser Gestalten an, um Platz zu machen. Da grinste sie ein Totenschädel an und ein Finger verwies sie nach vorne. So war es in der zweiten und dritten Bank, bis sie ganz vorne in der ersten war. Und was war da? Da richtete sich die Frau auf. Vor ihr stand ein Galgen, und an diesem Galgen hing ihr Sohn. Da packte sie ein Entsetzen. Eine Stimme sprach: „Frau, dorthin wäre dein Sohn gekommen, wenn er länger gelebt hätte. Gott war barmherzig gegen ihn und hat ihn abberufen.“ So sprach die Stimme. In diesem Augenblick zerriss der Traum, und die Frau wurde wach. Aber sie hat fortan nicht mehr über den Verlust des Sohnes geklagt.

Gott sieht weiter als wir Menschen. Niemand braucht von einem verstorbenen Angehörigen anzunehmen, er wäre am Galgen geendet, wenn er länger gelebt hätte. Niemand! Nein, aber dass sein Tod für ihn und für die Seinigen und für die Umgebung besser war, als wenn er noch länger gelebt hätte, dessen darf man gewiss sein. Was Gott tut, das ist wohlgetan. Gott sieht weiter. Schon der weise Platon sagt: „Niemand weiß, was der Tod ist. Ob er nicht die größte Wohltat für den Menschen ist.“ Ob er nicht die größte Wohltat für den Menschen ist. Von Friedrich Nietzsche stammt das Wort: „Viele sterben zu spät, wenige sterben zu früh. Noch fremd klingt die Botschaft: Stirb zur rechten Zeit!“ Die rechte Zeit weiß Gott. Wir wissen nicht, wovor der Tod einen Menschen bewahrt. Wir wissen nicht, ob das Weiterleben zu seinem Heile gewesen wäre. Man kann natürlich fragen: Warum musste Mozart mit 35 Jahren sterben? Und Franz Schubert mit 31 Jahren? Hätten sie noch zwanzig, dreißig Jahre gelebt, mit welcher Fülle von Melodien hätten sie uns beschenken können! So kann man denken. Vielleicht ja, vielleicht auch nein – wir wissen es nicht. Es hätte ja auch gehen können mit ihnen wie mit Rossini. Rossini schrieb mit 37 Jahren seine letzte Oper: Wilhelm Tell. Er starb aber erst mit 76 Jahren. In dieser Zeit hat er sein Talent vergraben. Er widmete sich der Kochkunst zum guten Essen. Der Physiker Albert Einstein entwickelte zwischen dem sechsundzwanzigsten und siebenunddreißigsten Lebensjahr die spezielle und die allgemeine Relativitätstheorie. Mit 42 Jahren bekam er den Nobelpreis. Er starb mit 76 Jahren. Und die folgenden Jahrzehnte brachte er unproduktiv zu, ja er sträubte sich gegen die moderne Entwicklung in der Physik. Er führte ein bequemes Leben mit einem hohen Verbrauch an Frauen. Nicht die Länge eines Lebens entscheidet über seinen Wert, sondern sein Inhalt. Nicht immer mehrt ein langes Leben die Leistung und den Nutzen. Manchmal mehrt es nur die Schuld. Es scheint ein Gesetz göttlichen Handelns zu sein, dass Gott seine liebsten Kinder früher aus dem Leben ruft, als wir es für angebracht halten. Früher, ehe die Sonne sie sticht; früher, ehe der Wurm sie berührt. Der heilige Aloysius starb mit dreiundzwanzig Jahren. Die hl. Theresia von Lisieux mit 24 Jahren. Der gläubige Christ sollte bereit sein, zu leben oder zu sterben, wie es Gott gefällt. Wer in Gott hinein lebt, der vermag auch in Gott hinein zu sterben. „Das Ende krönt das Werk, das Leben ziert der Tod, wie herrlich stirbt der Mensch, der treu war seinem Gott“, hat Angelus Silesius gedichtet. Das Ende krönt das Werk, das Leben ziert der Tod, wie herrlich stirbt der Mensch, der treu war seinem Gott. Der Tod kommt nie zu plötzlich, wenn man sich durch ein gutes Leben auf ihn vorbereitet hat.

In der heutigen Marine gibt es ein Schiff, ein Segelschulschiff, das trägt den Namen „Gorch Fock“. Gorch Fock war ein Mann, ein Dichter. Er ist in der Seeschlacht am Skagerrak am 31. Mai 1916 mit seinem Kreuzer untergegangen. Bevor er an Bord ging, hat er seiner Mutter einen Brief geschrieben. In dem Brief heißt es wörtlich: „Wenn Du hören solltest, dass unser Kreuzer gesunken ist und niemand gerettet wurde, dann weine nicht. Das Meer, in das mein Leib versenkt ist, ist nur die hohle Hand meines Heilandes, aus der mich nichts entreißen kann.“ Ist nur die hohle Hand meines Heilandes, aus der mich nichts entreißen kann.

Im 18. Jahrhundert gab es einen berühmten Maler in England namens Thornhill. Er malte die Kuppel der St. Pauls-Kathedrale in London aus, des größten anglikanischen Gotteshauses. Eines Tages stand er auf dem Gerüst und hatte gerade einen Teilabschnitt seines Werkes vollendet. Da trat er ein paar Schritte rückwärts, um seine Arbeit von weitem zu überprüfen. Er dachte nur an die Malerei und gedankenverloren schritt er immer weiter zurück. Ohne, dass er es ahnte, stand er bereits am Rande des Gerüstes. Tat er noch einen einzigen Schritt rückwärts, dann stürzte er in die Tiefe. Ein Geselle sah die Gefahr, in der der Meister schwebte. Was sollte er tun? Rufen – das brachte nichts, denn dann würde Thornhill sich vor Schreck umwenden und von Schwindel ergriffen noch sicherer abstürzen. Was tat der Geselle? Er nahm einen Pinsel, tauchte ihn in die Farbe und warf ihn in das Gemälde, das der Meister geschaffen hatte. Voll Zorn und Wut stürzte sich der Meister auf den Gesellen, aber – er war besänftigt, als er erfuhr, weswegen der Geselle diese Tat verrichtet hatte. Unsere Lage, meine lieben Freunde, ist ähnlich dem Meister Thornhill. Wir stehen auch auf einem schwankenden Gerüst, und das ist unser Leben. Mancher hat sich in mühevoller Arbeit ein Glück geschaffen: Ehre, Reichtum, Liebe, nichts fehlt ihm mehr. Restlos glücklich fühlt er sich schon im Diesseits und vergisst dabei leicht das Jenseits. Das Sprichwort sagt: „Im Glück vergisst man die Heiligen.“ Im Irdischen steht der Mensch, ohne dass er es weiß, am Rande des ewigen Unglücks. Dauert sein Glück noch eine Weile an, dann kann es geschehen, dass er in die Sünde, in den Tod, in die Hölle stürzt. Wer zu viel Glück im Diesseits findet, der steht oft in Gefahr, ewig unglücklich zu werden. Man bedarf weit größerer Tugenden, um das Glück zu ertragen, als das Unglück. Friedrich Schiller hat die Gefahren des Glücks eindringlich geschildert. „Noch keinen sah ich glücklich enden, auf den mit immer vollen Händen, die Götter ihre Gaben streuen.“ Noch keinen sah ich glücklich enden, auf den mit immer vollen Händen, die Götter ihre Gaben streuen. Und in seinem Drama „Wallenstein“, da sagt der Feldherr: „Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, nicht Hoffnung möcht ich schöpfen aus dem langen Glück, dem Unglück ist die Hoffnung zugesendet. Furcht soll das Haupt des Glücklichen umschweben, denn ewig wanket des Geschickes Waage“, so spricht Wallenstein in dem Drama Schillers. Ein Mensch meint alles erreicht zu haben, was man im irdischen Leben erreichen kann. Und da fliegt plötzlich, wie ein Pinsel voll trüber Farbe, das Unglück in das wundervolle Bild des irdischen Glücks: Unfälle, Verluste, Krankheit, Armut kommen über den Menschen. Da hört man die Menschen klagen: „Warum gerade ich?“ Warum ich nicht, sollte man fragen! Warum sollte gerade ich ohne Leiden sein? Es leiden doch alle. Es leidet die ganze Menschheit. Dein Leiden ist nichts anderes als der dich treffende Teil des allgemeinen Leides. Und gerade das Leid kann einem zum Gewinn dienen. Es kann einen vor dem Fall in die ewige Finsternis zurückreißen. „Der Schmerz ist der große Lehrer der Menschheit“, schreibt Marie von Ebner-Eschenbach. Der Schmerz ist der große Lehrer der Menschheit; unter seinem Hauch entfalten sich die Seelen. „Dir war das Unglück eine strenge Schule“, sagt einer in Schillers Drama zu Maria Stuart. Dir war das Unglück eine strenge Schule. In dieser Schule ist Maria Stuart gereift, sodass sie gefasst und gottergeben zu ihrer Hinrichtung schreiten konnte. Zwar gilt das Wort: „Frei geht das Unglück durch die ganze Welt.“ Frei geht das Unglück durch die ganze Welt. Dennoch können wir häufig erkennen, wozu ein Unglück hilfreich und nützlich ist.

Im 118. Psalm, den wir Priester jeden Sonntag beten, im 118. Psalm heißt es: „Bevor ich leiden musste, ging ich irre. Nun aber achte ich sorglich auf dein Wort.“ Bevor ich leiden musste, ging ich irre. Jetzt aber, nachdem ich Leiden auf mich genommen habe, achte ich sorglich auf dein Wort. Leid führt den Menschen in Gottes Absicht zu seinem Schöpfer und Herrn. Man muss nur ohne Vorurteil fragen, wozu ein Leid dienen kann und wodurch ich es verdient habe. Gott hat nicht alles im Dunkel gelassen, damit man nicht behauptet, es gebe keine Vorsehung. Er hat aber auch nicht alles der Erkenntnis zugänglich gemacht, damit die Höhe der Erkenntnis den Menschen nicht zur Selbstüberhebung verleidet. Gott und die Vorsehung gehören zusammen. Wer die Vorsehung leugnet, leugnet auch Gott. Und wer glaubt, dass es einen Gott gibt, der muss auch an die Vorsehung glauben.

Es war, meine lieben Freunde, am 29. August – ich habe es als Knabe miterlebt – am 29. August 1935, am Vierwaldstätter See, in der Schweiz. Die Gegend ist ja, wie Sie wissen, ein Stück Paradies. Hohe schneebedeckte Alpenberge, an den Abhängen grüne Matten mit weidenden Herden. Unten im Tal der blaue See. Wie ein Märchen, so schön ist das Land. Am See entlang führt eine Straße. Ein Auto fährt daher. Der am Steuer sitzt ist ein König, Leopold von Belgien. Astrid, die Königin, sitzt neben ihm. Schön ist die Königin. Drei Kinder hat sie geboren. Das Volk vergöttert sie. Der Gatte trägt sie auf den Händen. Beide sind glücklich, namenlos glücklich. Herz hat sich zu Herz gefunden. Auf einmal gerät am 29. August 1935 das Auto ins Schleudern. Der König bremst, doch es ist zu spät. Mit aller Wucht rennt der Wagen gegen einen Straßenstein und stürzt den Abhang hinunter. Die Königin ist sofort tot. Der König ist in wenigen Tagen um Jahre gealtert und fragt: „Warum, warum? Wir waren doch so glücklich!“ Diese Begebenheit, die ich als Kind miterlebt habe, legt manchen Gedanken nahe. Da sagt manchmal ein Mensch: „Ja, die Reichen, die Fürsten, die oberen Zehntausend, die können sich alles leisten. Die haben Autos, die können reisen, die haben jeden Tag ein gutes Essen. Die haben Reitpferde, die haben Geld, o so viel Geld, und ich bin ein armer Schlucker und muss kümmerlich dahinleben.“ Das spricht jemand. O meine Freunde! Wir müssen ihm sagen, du sprichst wie ein Kind, das keine Ahnung vom Leben hat. Weißt du nicht, dass das Leid in jedem Hause vorhanden ist? Oft ist es in den Palästen noch eher als in den Hütten. Nur ein kleiner Unterschied besteht, nämlich der: bei den Palästen liegen die Fenster so hoch, dass man nicht hineinschauen kann. Unsere Häuser haben niedere Fenster, durch die jeder, der vorübergeht, das Leid sehen kann. Das ist der einzige Unterschied. Aber das Leid wohnt in jedem Hause.

Ein anderer meint: „Warum komm‘ ich nicht heraus aus meinem Leid, immer wieder neues Unglück, Krankheit, Geldsorgen, Steuern, Streit, böse Nachbarn? Wann nimmt das mal ein Ende? Und ich bin doch ein treuer Christ, besuche den Gottesdienst, bete, sorge für christliche Erziehung meiner Kinder.“ Wer so spricht, dem möchte ich ein Wort des großen Arztes Sauerbruch entgegenhalten. Er schreibt einmal: „Leid wird im Christentum erkannt als Gottes weise und heilige Fügung, zur Prüfung, als Mittel zur Charakterbildung und Läuterung“, so Ferdinand Sauerbruch.

Gott prüft. Er hat die Prüfung nicht nötig, aber wir haben sie nötig. So weiß Gott, wie wir auf die Prüfung reagieren werden. Gott weiß es, aber er will uns zeigen, wie wir auf die Prüfung reagieren. Der Mensch kennt sich selbst nicht, wenn er sich nicht in der Prüfung kennen lernt. Es ist schon so: Tausend und wieder tausend Prüfungen müssen die Geliebten Gottes über sich ergehen lassen. Je christlicher einer lebt, desto härter wird er geprüft. Das ist ein Gesetz! Warum? Erstens: Gott will die Echtheit, die Selbstlosigkeit der Frömmigkeit erproben. Er will sehen, ob der Mensch, der vorgibt, ihm zu gehören, auch treu ist in schlimmen Zeiten. Zweitens: Diejenigen, die in den Himmel kommen, müssen auf Erden büßen und Kreuz tragen, um im Jenseits belohnt zu werden. Es wird keiner gekrönt, er kämpfe denn recht. Erst muss man die Kämpfe und Leiden dieser Erde in rechter Weise auf sich genommen haben, bevor man den Lohn empfangen kann. Es gibt einen solchen Lohn. „Über den Sternen, da wird es einst tagen, da wird dein Hoffen und dein Sehnen gestillt; was du gelitten und was du getragen, dort ein allmächtiger Vater vergilt“. Dieser schöne Vers stammt von der Gräfin Hahn-Hahn, deren Name heute eine Straße in Mainz ehrt. „Über den Sternen, da wird es einst tagen, da wird dein Hoffen, dein Sehnen gestillt; was du gelitten und was du getragen, dort ein allmächtiger Vater vergilt.“

Die Heilige Schrift belehrt uns oft darüber, dass Gott eine besondere Pädagogik hat. „Den Frommen wie den Gerechten prüft der Herr“. „Wie das Silber im Feuer und das Gold im Schmelzofen geprüft wird, so prüft der Herr die Herzen“. Die Drangsal zeigt, wie es um die Glaubenstreue eines jeden Menschen bestellt ist.

Ich erkenne, drittens, auch noch eine andere Absicht, die Gott mit den Leiden verfolgt. Dass über die Menschen, die Gottes Freunde sind, Prüfungen kommen, ist auch um der übrigen Menschen willen notwendig. Wenn Frömmigkeit mit Verschonung von Leid belohnt würde, würden auf einmal alle Menschen fromm werden, aus Berechnung, aus Geschäftssinn, dann stürbe die Liebe, die Gott selbstlos liebt. Nein, der Glaube, die Frömmigkeit darf kein Vehikel zum zeitlichen Gewinn, zum irdischen Nutzen sein, zur Bewahrung vor Leid. Indem Gott auch die Frommen prüft, heimsucht, mit Plagen bedenkt, zeigt er, dass er geliebt werden will ohne Eigennutz, ohne Berechnung, ohne Geschäftssinn.

Noch einen letzten Wink gibt uns das Unglück am Vierwaldstätter See. Im Königsschloss zu Brüssel, da wohnte ein hohes Glück. Es waren zwei Königskinder, die hatten einander so lieb. Alle Welt kannte das hohe Glück. Es warf seine Strahlen über die ganze Erde. In ein paar Sekunden war das Glück vorüber, wurde aus höchstem Glück tiefstes Leid. Wie sagt das Sprichwort: „Glück und Glas, wie leicht bricht das.“ Zeiten langen Glückes zerrinnen oft in einem Augenblick. „Glück und Glas, wie leicht bricht das.“ „Mein Glas zersprang, als es am lautesten klang. Als ich anstieß auf gutes Glücke, da ging es in die Stücke“, so hat Friedrich Rückert gedichtet. Glück und Glas, wie leicht bricht das. Mein Glas zersprang, als es am lautesten klang. Als ich anstieß auf gutes Glücke, ging es in die Stücke.

Norwegen, meine lieben Freunde, ist ein reiches Land. Das Pro-Kopf-Einkommen in Norwegen ist das Höchste in ganz Europa. Das Erdöl und das Erdgas spülen Milliarden in die Kassen, auch des kleinen Mannes. Das Volk ist glücklich. Und da steht plötzlich ein Mörder auf, Breivik, bringt auf einmal 77 Menschen um, das ganze Land ist erschüttert. Ob das furchtbare Geschehen den Menschen auch zur Bekehrung dient? Vor drei Jahren zog ein junges Ehepaar neben mir ein in das Haus. Ich sagte der Frau: „Das Haus war ein Haus des Leides.“ „Oh“, sagte sie: „Es wird jetzt ein Haus der Freude werden.“ Vor wenigen Wochen sagt mir der Mann: „Wir trennen uns. Das Haus wird verkauft.“ „Sei nicht übermütig, sondern fürchte dich“, ruft uns Paulus im Römerbrief zu. „Wer meint zu stehen, der sehe zu, dass er nicht falle.“

Es ist klug, es ist christlich, sein Herz nicht zu fest an irdisches Glück zu hängen. Wer zu viel Glück für sich verlangt, der kommt nicht aus im Leben. Besser ist es, man nimmt beides, Glück und Unglück, aus Gottes Hand an. Ohne Leid geht niemand über diese Erde. Und anderseits birgt zu viel Glück oft großes Unglück in sich. Deswegen möge Gott beides geben. So viel Leid und so viele Freude, wie wir jemals imstande sind zu tragen. Überlassen wir Gott, was er geben und was er nehmen will. Er sorgt für uns besser, als wir selbst für uns sorgen können. Sprechen wir, meine lieben Freunde, gläubig: „Ich vertraue auf dich, o Herr. Mein Gott bist du. In deiner Hand sind meine Geschicke.“

Amen.

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