Die Wahrheit verkündigen,
den Glauben verteidigen

Predigten des H.H. Prof. Dr. Georg May

Glaubenswahrheit.org  
3. November 2013

Das Bekenntnis des Glaubens

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Geliebte im Herrn!

Der Glaube ist die Haltung, die wir gegenüber Gott einzunehmen haben: die gläubige Übergabe, das vertrauensvolle Sichschenken an den gewaltigen ewigen Gott. Mit dem christlichen Glauben ist grundsätzlich und wesentlich die Pflicht des äußeren Bekenntnisses verbunden. Der Herr sagt: „Jeden, der mich vor den Menschen bekennt, werde ich vor meinem Vater im Himmel bekennen. Und jeden, der mich vor den Menschen verleugnet, werde ich vor dem Vater im Himmel verleugnen. Wer sich meiner und meiner Worte schämt, dessen werde ich mich schämen, wenn ich komme in Herrlichkeit.“ In der Kirche hat niemals ein Zweifel daran bestanden, dass der Christ verpflichtet ist, seinen Glauben zu bekennen. Der Apostel Paulus schreibt: „Mit dem Herzen glaubt man zur Gerechtigkeit, aber mit dem Munde bekennt man zum Heile.“ Das Bekenntnis zu Christus ist gefordert, wenn immer die Notwendigkeit dazu drängt. Der Apostel Petrus schreibt: „Wenn einer als Christ leidet, schäme er sich nicht, sondern verherrliche Gott, verherrliche diesen Namen.“ Die Todesleiden der Martyrer bezeugen, dass das Bekenntnis auf dieser Erde nicht gefahrlos ist. Die Bekenner des Glaubens sind stets bedroht durch die Feinde der Religion. Aber die Martyrer haben bewiesen, dass man den Glauben und das Bekenntnis des Glaubens höher schätzen muss als irdische Vorteile ja selbst, als das irdische Leben.

Die innere Berechtigung und die innere Verpflichtung für das Gebot, zu bekennen, ergibt sich aus der Ehre Gottes. Gott wird geehrt durch das Bekenntnis zu ihm. Er ist ja die Wahrheit, und er will, dass die Wahrheit an-genommen wird und dass die Wahrheit bewahrt wird und dass die Wahrheit weitergetragen wird, weitergetragen durch das Bekenntnis des Glaubens. Die wunderbare Erbschaft, die Christus uns hinterlassen hat (der Glaube), muss bekannt werden, denn der König, dem wir gehören, ist ein König der Wahrheit. Und die Wahrheit darf nicht verborgen bleiben.

Die Kirche ist eine Einrichtung der Öffentlichkeit. Öffentlich muss also auch ihr Glaube sein. Öffentlich muss das Bekenntnis des Glaubens sein, das die Glieder der Kirche ablegen. Auch die persönliche Sittlichkeit fordert das Bekenntnis: Wer seinen Glauben furchtsam verbirgt, der versündigt sich gegen die Wahrhaftigkeit. Sektenangehörige und Abgefallene aus unserer Gemeinschaft meinen, es sei nicht notwendig, den Glauben zu bekennen, weil jeder seinen eigenen Glauben hat. Aber das ist eben nicht die Lehre der Kirche. Denn die Kirche, die einen verbindlichen Glauben für alle hat, fordert – und muss fordern –, dass der Glaube bekannt wird. Diese Pflicht, den Glauben zu bekennen, gilt immer, aber nicht für immer, d.h. nicht bei jeder Gelegenheit, sondern nur bei bestimmten Anlässen. Ein solcher Anlass ist, wenn die Ehre Gottes ein positives Bekenntnis verlangt. Wenn also durch Unterlassung des Bekenntnisses der Glaube verleugnet, Gott verunehrt und dem Nächsten Ärgernis gegeben wird. Wenn die Obrigkeit fragt, welchen Glauben man hat, muss man ihn angeben. Die Gründe für die Kundgebung können verschieden sein: Wenn eine bestimmte Pflicht zu erfüllen ist, z.B. bei der Angabe der Lohnsteuer: da muss man eintragen „rk“ – römisch-katholisch. Beim Sakramentenempfang muss man den Glauben bekennen, denn die Sakramente sind Sakramente des Glaubens. Sie fordern den Glauben, und sie setzen ihn voraus. Auch das eigene Seelenheil und das geistliche und sittliche Wohl des Nächsten können ein Bekenntnis fordern. Wer den Glauben schamhaft verschweigt, verlässt den Nächsten, lässt ihn im Stich bei einer Glaubensprobe, ist mit schuld, dass er den Glauben vielleicht verleugnet. Nachgiebiges Schweigen kann die Glaubenstreue erschüttern und kann anderen, die gefährdet sind, zum Ärgernis werden. Das Kirchengesetz gebietet das Glaubensbekenntnis bei bestimmten Gelegenheiten: etwa bei der Taufe, bei der Konversion, auch bei der Übernahme eines Amtes. Wir Priester haben mehrfach das Glaubensbekenntnis abgelegt: vor der Weihe und bei Übernahme eines Amtes. Auch wenn man zum Doktor promoviert wird – zum Doktor der Theologie –, ist das Glaubensbekenntnis abzulegen.

Keine Verleugnung des Glaubens ist es, wenn man in einer Verfolgung flieht. Der Heiland hat sich selbst verborgen, als er bedroht war. Und die Heiligen haben es uns vorgemacht, dass man sich nicht unbedingt und in jedem Falle ausliefern muss, wenn Verfolgung ist; man kann fliehen. Cyprian, der Bischof von Karthago, hat ein Beispiel gegeben: Als die Verfolgung ausbrach, floh er in die Berge. Athanasius, der Bischof von Alexandrien, ist wiederholt vor der Verfolgung ausgewichen. Das ist keine Verleugnung des Glaubens. Die Pflicht zum Bekenntnis gilt zwar immer, aber nicht für immer, also nur bei bestimmten Gelegenheiten.

Die negative Pflicht, den Glauben nicht zu verleugnen, gilt immer und für immer. Den Glauben darf man niemals, unter keinen Umständen und unter keinen Verhältnissen, verleugnen. Die Verleugnung des Glaubens kann eine unmittelbare sein, eine direkte und eine indirekte, eine mittelbare: Unmittelbar verleugnet man den Glauben durch Worte, durch Zeichen, durch Handlungen, z.B. wenn man die heiligen Bücher ausliefert – das waren die „traditores“, die Auslieferer in den Zeiten der Christenverfolgung. Auch durch Wiedertaufe bei den Sekten kann man den Glauben verleugnen, denn es gibt nur eine Taufe. Der zivilrechtliche Austritt aus der Kirche kann als Glaubensverleugnung erscheinen. Ich weiß, dass es auch andere Motive geben kann, den bürgerlichen Kirchenaustritt zu erklären, aber nach außen hin ist es eine Distanzierung von der Kirche und kann bei denen, die davon erfahren, Ärgernis erregen. Eine mittelbare Verleugnung liegt dann vor, wenn irgendwelche Handlungen und Unterlassungen geschehen, die zwar nicht eine Verleugnung darstellen, aber durch die Umstände als solche erscheinen, z.B. wenn man den Besuch des Gottesdienstes unterlässt aus Furcht, aus Scham, aus Angst vor den anderen, die darüber reden. Es ist leider häufig der Fall bei Urlauben und Urlaubsreisen, dass Gläubige nicht wagen, dem Busfahrer oder der veranstaltenden Stelle zu sagen: „Bitte sorgen Sie dafür, dass ich am Sonntag eine Heilige Messe besuchen kann.“ Manchmal werde ich gefragt, ob es eine Verleugnung des Glaubens ist, wenn man im Gasthaus vor dem Essen – vor der Mahlzeit – nicht betet. Nun, meine lieben Freunde, man kann beten, auch ohne die Hände zu falten. Also derjenige, der nicht die Hände faltet, ist nicht unbedingt jemand, der nicht betet. Aber freilich, das Falten der Hände ist ein äußeres Zeichen dafür und kann auch auf andere ansteckend wirken oder jedenfalls erhebend. Deswegen empfiehlt es sich, auch im Beisein von Andersgläubigen die Hände zu falten, das Kreuzzeichen zu machen und zu beten.

Zur Bekenntnispflicht gehört auch die Verbindlichkeit, Gefahren für den Glauben abzuwenden. Gefahren für den Glauben entstehen durch religiösen Umgang mit Nichtglaubenden und Andersgläubigen, vor allem also im Umgang mit Protestanten. Gestatten Sie eine Vorbemerkung, meine lieben Freunde: Ich bin kein „Protestantenfresser“. Die evangelischen Christen sind mir als Mitmenschen, als Mitbürger und z.T. als Mitchristen lieb und wert. Es gibt Protestanten, die mit ihrem Eifer und in ihrer Christusliebe vorbildlich sind. Das alles ist unbestritten. Aber das ändert nichts daran, dass das protestantische Religionssystem irrig ist. Es stammt aus dem Abfall, und es führt zum Abfall. Meine kritischen Bemerkungen gelten also nicht dem einzelnen evangelischen Christen, sondern dem protestantischen Religionssystem. Welche Gefahren erheben sich hier? Nun, es geht vor allem um zwei: nämlich um Religionsgespräche und um religiöse Handlungen, wie Gebete und Gottesdienste. Heute wird von „oben“ her in unserer Kirche – von „oben“! her – zu Religionsgesprächen mit Nichtkatholiken ermuntert. Wer über einen Gegenstand sprechen will, muss Wissen haben über diesen Gegenstand. Wenn ich über die Elektrizität sprechen will, muss ich etwas von Physik verstehen. Wer Glaubensgespräche mit protestantischen Christen führen will, muss erst mal den katholischen Glauben in seiner Tiefe und Weite kennen, sonst vermag er die katholische Lehre weder darzustellen noch zu verteidigen. Ich frage: Wie viele katholische Christen sind so bewandert in ihrem Glauben, dass sie dies vermögen? Wer Gespräche mit evangelischen Christen führen will, muss deren Religion kennen. Wo sind die Fachleute, die Geschichte, Lehre und Entwicklung des Protestantismus kennen? Es sind schon unter den studierten Theologen nur ganz wenige, die umfangreiche Kenntnisse über die protestantische Lehre haben – unter den Nichtstudierten sind es noch viel weniger. Wie kann man über einen Gegenstand reden, von dem man nichts versteht? Aber in Budenheim finden solche Gespräche statt. Worüber sollen wir mit den Protestanten sprechen? Über den Glauben? Wo finden wir den Glauben? Der Protestant wird sagen: „In der Bibel.“ Richtig. Aber in der Auslegung der Bibel gehen die Erklärer auseinander. Ich bin überzeugt: Es gibt keine einzige Stelle in der Heiligen Schrift, in deren Bedeutung sich die Exegeten (die Erklärer der Schrift) einig sind. Wenn zur Bibel nicht die Überlieferung, die Tradition kommt, ist eine Gewissheit über den Sinn, über den gültigen Sinn, der biblischen Aussagen nicht zu gewinnen. Aber die Überlieferung lehnt der Protestantismus ab! „Sola scriptura“, „allein durch die Schrift“, sagt er, soll der Glaube gewonnen werden. Außerdem haben die Protestanten eine andere Bibel als die Katholiken. Sie verwerfen Schriften des Alten und des Neuen Testamentes, welche die katholische Kirche als heilige Bücher annimmt. Luther lehnte vier Schriften des Neuen Testamentes ab: den Jakobusbrief, den Hebräerbrief, den 2. Petrusbrief und die Apokalypse. Im Alten Testament werden sieben Bücher abgelehnt von den Protestanten – sieben alttestamentliche Bücher: Tobias, Judith, Weisheit, Sirach, Baruch, 1 und 2 Makkabäer. Katholiken und Protestanten haben nicht dieselbe Bibel! Viele protestantische Theologen sehen in dem Verzeichnis der Heiligen Schriften gar keine Glaubensaussage, sondern etwas rein Geschichtliches, ohne jede Verbindlichkeit.

Worüber sollen wir mit den Protestanten sprechen? Über ihre Bekenntnisschriften: das Augsburger Bekenntnis, die Schmalkaldischen Artikel, die Konkordienformel, die beiden Katechismen von Luther? Kein Protestant ist an diese Schriften gebunden. Ein jeder besitzt die Freiheit, sich darüber hinwegzusetzen. Es gibt im Protestantismus kein Lehrgesetz, dem sich der einzelne Protestant beugen müsste. Ein jeder ist befugt, die Bibel in die Hand zu nehmen und aus ihr herauszulesen, was er glauben will und glauben muss. Gespräche, welche die protestantischen Bekenntnisschriften als Basis benutzen, machen eine Prämisse, die nicht trägt! Worüber sollen wir mit den Protestanten sprechen? Über die grundwesentlichen christlichen Wahrheiten, über Jesus Christus? Meine lieben Freunde, ich habe in den vergangenen Jahren dutzende, wenn nicht hunderte Bücher von evangelischen Theologen gelesen und lese sie noch heute. Es ist eine unwiderlegliche Tatsache, dass das Gros der protestantischen Theologen in Christus einen „bloßen Menschen“ sieht, nicht den metaphysischen Gottessohn. Das Dogma von Chalcedon „zwei Naturen in einer Person“, das Dogma von Chalcedon verfällt der Ächtung. Mit der Leugnung der Gottessohnschaft Jesu stürzt aber der christliche Gott, der dreieinige Gott, in sich zusammen. Vielleicht macht jemand den Einwand: „Es gibt doch auch gläubige evangelische Theologen.“ Ja, Gott sei Dank, solche gibt es, und ich kenne sie. Aber woran erkennt man sie? Wer weiß, auf was für einen Theologen er trifft, wenn er mit ihm ein Gespräch führen oder ein Gebet sprechen will? Und was gilt? Was der gläubige oder der ungläubige Theologe sagt? Was gilt? Welcher von beiden hat Recht? Dies ist zu beachten: Auch der gläubige evangelische Theologe hat nur einen kleinen Teil des Glaubens mit der katholischen Kirche gemeinsam – nur einen kleinen Teil –, weit überwiegend sind die Differenzen: Sie beginnen im Gottesbegriff und enden in der Sakramentenlehre. Und Sie erleben es ja fortwährend: Immer wieder entziehen sich führende protestantische Persönlichkeiten und Gremien dem Anspruch des Wortes Gottes. Sie geben die überzeitlichen Wahrheiten als zeitbedingt und überholt aus. Die Ökumeniker haben vier Bände mit Dokumenten angeblich wachsender Übereinstimmung herausgegeben. Ich kenne sie und besitze sie. Aber dazu ist festzustellen: Die Lehrvereinbarungen zwischen katholischen und protestantischen Gesprächspartnern vollziehen sich, in der Regel, so, dass Kompromissformeln gefunden werden, die auf beiden Seiten verschieden verstanden werden oder dass von katholischer Seite Abstriche am präzisen Lehrgehalt des verhandelten Gegenstandes gemacht werden. Unter unseren katholischen Ökumenikern sind manche Verräter! Außerdem kann sich der Protestant jeder Festlegung auf einen Glaubenssatz mit dem Argument entziehen: „Ich sehe das anders.“ Es gibt keine Stelle im Protestantismus, die die Protestanten verpflichten kann, eine bestimmte Aussage als verbindlich anzunehmen. Der Protestantismus hat kein autoritatives Lehramt.

Die zweite Weise, wie man mit Nichtkatholiken heute umgeht, im „Zeichen des Ökumenismus“, sind Gebete und Gottesdienst. Unaufhörlich ergeht die Aufforderung zu gemeinsamem Tun von Katholiken und Protestanten. Was sollen wir gemeinsam tun? Politisch handeln? In der Politik? Selbstverständlich, wenn es möglich ist. Aber wo ist es möglich? Die Möglichkeit richtet sich nach der gemeinsamen Überzeugung. Auf wie vielen Gebieten besteht eine solche gemeinsame Überzeugung? Denken Sie an die Abtreibung: Der katholische Christ muss sie ausnahmslos verwerfen. Der evangelische Christ erklärt: „Es kann verpflichtend sein, eine Abtreibung vorzunehmen.“ Das ist evangelische Ethik. Oder denken Sie an die Ehe: Der katholische Christ sieht sich an das Verbot der Trennung durch Christi Willen gebunden. Der evangelische Christ hat keine Einwände gegen Scheidung und Wiederverheiratung. Viele evangelische Pfarrer sind geschieden und wiederverheiratet oder leben – wie der Bundespräsident – mit einer anderen Frau zusammen, ohne geschieden zu sein. Das ist die evangelische Ethik. Denken Sie an die Homosexualität: Die katholische Kirche sieht darin – in homosexueller Betätigung – eine himmelschreiende Sünde. Der Protestantismus „segnet“ homosexuelle Partnerschaften und stellt sie neben die Ehe.

Was sollen wir gemeinsam tun, meine lieben Freunde? Beten? Religiöses Tun, wie Gebete und Gottesdienst, setzt religiöses Glauben voraus. Nur wenn der Glaube übereinstimmt, ist gemeinsames Gebet möglich. Es gilt das Prinzip: Das Gesetz des Glaubens ist das Gesetz des Betens. Man kann nur so beten, wie man glaubt. Durch falsches Beten kommt man zu einem falschen Glauben. Zu welchem Gott betet der Protestant, der belehrt worden ist, dass der dreifaltige Gott eine „Verirrung“ des theologischen Denkens ist? Zu welchem Gott betet der Protestant, der gehört hat, dass Christus ein „Mensch wie du und ich“ ist und nichts anderes?

Es ist selbstverständliche Pflicht eines jeden katholischen Christen, dem Nichtkatholiken – getauft oder ungetauft – Achtung und Nächstenliebe zu erweisen. Das ist seine heilige Pflicht. Es ist ebenso selbstverständliche Pflicht des katholischen Christen, mit dem Nichtkatholiken zum gemeinsamen Wohle zusammenzuarbeiten, wo immer dies möglich ist. Aber es ist ausgeschlossen, dass der katholische Christ seinen Glauben missachtet und sein Gewissen verletzt, um Nichtkatholiken gefällig zu sein. Es ist keine Frage, dass im Zuge der Propagierung des Ökumenismus die Gefahren, die aus dem religiösen Umgang mit Nichtkatholiken sich ergeben können und auch tatsächlich ergeben, heruntergespielt oder gänzlich übergangen werden. Die Bischöfe, die den Ökumenismus beschlossen haben, haben eine Lawine losgetreten! Und diese Lawine verschlingt zahllose katholische Christen! Die Masse der katholisch getauften Christen ist heute schon – in größerem oder geringerem Umfang – protestantisiert. Sie folgt protestantischen Vorstellungen im Glauben und protestantischen Regeln im Verhalten. Es lebt sich angenehmer im Protestantismus als im Katholizismus. Wenn jetzt der Heilige Vater eine Befragung über bestimmte dogmatische und ethische Fragen vorgesehen hat, anordnet und vielleicht auch durchführt, da kann ich nur sagen: „Diese Befragung ist überflüssig!“ Ich kann ihm schon vorher sagen, was dabei herauskommt, nämlich der weit gediehene Abfall der meisten katholischen Christen von der katholischen Glaubens- und Sittenlehre.

Ich verkenne nicht, dass hinter dem ökumenischen Bemühen viel guter Wille steht, aber noch mehr Selbsttäuschung und Illusion. Es ist mir gewissensmäßig und erkenntnismäßig nicht möglich, etwas anderes zu sagen als: „Der Ökumenismus ist eine gigantische Verirrung und eine tödliche Gefahr!“ Für den gläubigen katholischen Christen kann es kein Abgehen vom Evangelium, wie es in seiner Kirche gelehrt wird, geben. Für ihn gibt es nur die Treue in der Mahnung: „Halte, was du hast, damit dir niemand deine Krone raube!“

Amen.

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