Die Wahrheit verkündigen,
den Glauben verteidigen

Predigten des H.H. Prof. Dr. Georg May

Glaubenswahrheit.org  
27. März 2011

Die heilbringende Wirkung der Taufe

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Geliebte im Herrn!

Die Taufe ist das notwendigste Sakrament. Sie ist notwendig, um das Heil zu gewinnen; denn der Herr hat zu Nikodemus gesagt: „Wenn jemand nicht wiedergeboren wird aus dem Wasser und dem Geiste, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen.“ Notwendigkeit der Taufe! Von Anfang an hat die Kirche aber gewußt, dass es Menschen gibt, zu denen die Kunde von der Erlösung durch Jesus, zu denen die Nachricht von der Notwendigkeit der Taufe nicht gelangt. Was ist mit diesen Menschen, die nichts von Christus gehört haben und die nicht wissen, dass die Taufe die Eingangspforte in das Paradies ist?

Der Herr, so war immer die Überzeugung der Kirche, will nicht, dass diese Menschen verlorengehen. Wenn sie Gott suchen und ihrem Gewissen folgen, können sie gerettet werden. Sie empfangen zwar nicht die Taufe in der Wirklichkeit, aber sie empfangen die Taufe in der Sehnsucht, die Begierdetaufe. Wenn sie wüßten, diese Menschen guten Willens, dass man nur durch die Taufe gerettet werden kann, dann würden sie die Taufe empfangen. Und dieses Wissen um den Willen Gottes, auch wenn sie die Einzelheiten dieses Willens nicht kennen, dieses Wissen um den Willen Gottes, das Nachstreben dieses Willens kann ihnen das Heil verschaffen. Das Verlangen, die Begierde nach der Taufe kann ausdrücklich sein wie bei den Taufbewerbern, den Katechumenen. Sie sind ja auf dem Wege zur Taufe. Es kann aber auch dieses Begehren eingeschlossen sein in dem Willen, alles zu tun, was nach Gottes Plan von ihnen verlangt wird. Das Konzil von Trient hat gelehrt, dass die Rechtfertigung des Sünders nicht möglich ist ohne das Bad der Wiedergeburt oder das Verlangen nach demselben. Oder das Verlangen nach demselben.

Die Begierdetaufe verleiht ähnliche Wirkungen wie die Taufe selbst. Sie rechtfertigt den Sünder, d.h. sie läßt ihm die Erbsünde nach, die persönlichen Sünden und auch die ewige Sündenstrafe. Wir wissen nicht, bei welchen und bei wie vielen Ungetauften diese Voraussetzungen zutreffen. Man sollte sich vor großem Optimismus hüten, denn wie viele Menschen folgen wirklich ohne Makel und ausschließlich ihrem Gewissen, so dass sie am Ende ihres Lebens sagen können: Ich habe immer getan, was ich nach Gottes Willen vom Herrn erfahren habe zu tun? Wer kann das sagen? Wenn das schon für die Getauften gilt, wie wird das erst recht für die Ungetauften gelten?

Es gibt aber noch einen anderen Ersatz der Wassertaufe. Das ist die Bluttaufe. Wenn jemand das Martyrium erleidet als Ungetaufter, also wenn jemand um des Glaubens willen, um der Tugenden des Glaubens willen den Tod erleidet, so empfängt er auch eine Taufe. Es ist eine Bluttaufe. Und diese Bluttaufe verleiht die Rechtfertigungsgnade wie die Taufe. Der heilige Augustinus hat einmal geschrieben: „Es ist eine Beleidigung, für einen Martyrer zu beten. Wir sollen uns vielmehr seinen Gebeten empfehlen.“ Warum ist es eine Beleidigung? Weil er eben unser Gebet nicht nötig hat. Er ist gerettet durch seine Bluttaufe.

Die Taufe ist das 1. Sakrament. Sie führt uns ein in die Übernatur. Sie bereitet die Bahn für ein christliches Leben. Sie ist auch die Pforte zum Empfang der anderen Sakramente. Die übrigen Sakramente würden ungültig gespendet, wenn einer nicht getauft ist. Es soll ja heute Leute geben, die Mohammedanern – Mohammedanern! – die Kommunion reichen. Ein unerhörter Frevel. Nein, die Taufe ist notwendig als Pforte zum sakramentalen Leben. Und wegen dieser grundlegenden Bedeutung, weil sie den Menschen von Anfang an in der Gnade bergen soll, taufen wir die Kinder, taufen wir die Säuglinge. Wir sind überzeugt, dass ihnen das Heil nicht vorenthalten werden darf. Es soll nicht nur ihr späteren Leben in der Gnade verbracht werden, nein, auch ihr unbewußtes oder wenig bewußtes Leben soll in der Gnade vollzogen werden. Deswegen hat die Kirche immer gewünscht, dass die Kinder so früh wie möglich nach der Geburt getauft werden.

Der unvergeßliche Erzbischof von München, Kardinal Faulhaber, hat einmal das schöne Wort gesagt: „Die Taufgnade kann nicht warten, weil die Erbsünde nicht gewartet hat.“ Wie richtig! Manche machen den Einwand, kleine Kinder, Säuglinge, können nicht glauben, und Glaube und Taufe gehören doch zusammen. O gewiß, Glaube und Taufe gehören zusammen. Aber der Glaube dieser unmündigen Kinder wird ersetzt durch den Glauben der Kirche. Für sie stehen die Eltern und die Paten mit ihrem Glauben ein.

Der Zusammenhang zwischen Glaube und Taufe wird auch von der kirchlichen Rechtsordnung gewahrt. Im kirchlichen Gesetzbuch steht geschrieben: „Ein Kind darf nur dann erlaubt getauft werden, wenn begründete Hoffnung besteht, dass es in der katholischen Religion erzogen wird.“ Fundata spes – begründete Hoffnung muss bestehen, dass es in der katholischen Religion erzogen wird. O ich weiß, meine Freunde, wie schwach begründet oft diese Hoffnung ist, wie schwach begründet sie ist unter den heutigen Verhältnissen, in der nachkonziliaren Katastrophe. Manche machen einen anderen Einwand und sagen: Die Taufe wird den Kindern aufgezwungen. Meine lieben Freunde, Gott ist es, der im natürlichen wir im übernatürlichen Bereich die grundlegenden Vorentscheidungen fällt. Ein jeder wird hineingeboren in ein bestimmtes Volk, in eine bestimmte Familie, und er kann sie sich nicht aussuchen. Und ähnlich ist es mit dem Hineingeboren-Werden in das Volk Gottes. Es wird eine göttliche Vorentscheidung getroffen durch die Taufe, aber der Täufling hat es, wenn er zum Vernunftgebrauch kommt, wenn er reif wird, in seiner Hand, die Taufe zu bejahen oder sie abzulehnen. Die Entscheidung wird ihm nicht abgenommen. Er muss in einem späteren Stadium die Taufe entweder bejahen, und dann lebt er seinsgerecht, oder er lehnt sie ab, und dann lebt er seinswidrig.

Die Kirche hat ausdrücklich die Ansicht verworfen, dass die Personen, die als Kinder getauft wurden, in reifem Alter gefragt werden müssen, ob sie bestätigen wollen, was die Paten in ihrem Namen versprochen haben, und dass man sie, wenn sie antworten, sie wollen es nicht halten, ihrem eigenen Gutdünken überlassen müsse. Nein, meine lieben Freunde, die Entscheidung für oder gegen Christus wird dem reifen Menschen nicht abgenommen, aber sie ist ihm nicht zur freien Wahl gestellt, sondern Gott will, dass er sein Taufgeschehen bejaht. Er muss sich diesem Taufgeschehen als Mündiger stellen, und er hat dafür die besten Voraussetzungen, denn die Taufe gibt ihm eine Anlage zum Glauben. Sie schafft eine Geneigtheit zum Glauben. Wer also getauft ist, hat gewissermaßen schon einen Vorlauf zum Glauben durch die eingegossene Tugend des Glaubens.

Die Taufe hat wunderbare Wirkungen. Sie ist das Sakrament der Wiedergeburt, Wiedergeburt nicht für das irdische, sondern für das himmlische, für das übernatürliche Leben der Gnade. Die Christen sind neue Menschen. Ich habe fünf Jahre in der ehemaligen Ostzone zugebracht und erlebt, wie die Marxisten einen neuen Menschen schaffen wollten. Aber einen neuen Menschen schaffen ohne die Gnade, ohne Christus, das ist ausgeschlossen. Der neue Mensch des Sozialismus ist der Materialist, der in der Sorge für das Diesseits aufgeht. Der neue Mensch, den Christus schafft, ist ein anderer. Wir wissen, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist. Diese Mitkreuzigung ist die Taufe. „In Christus Jesus hat weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas zu bedeuten, sondern nur eine neue Schöpfung“, schreibt Paulus im Galaterbrief. Diese neue Schöpfung ist die Wirkung der Taufe. „Wer in Christus ist, ist ein neues Geschöpf; das alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden durch die Taufe.“

Die Christen sind neue Menschen, und zwar deswegen, weil der alte Mensch der Sünde in der Taufe untergegangen ist. Die Taufe schafft alles weg, was Schuld und Sünde bedeutet. Erbsünde und persönliche Sünden werden vergeben, die ewige Sündenstrafe wird in den Abgrund des Erbarmens Gottes geworfen. „Er hat uns gnädig alle Sünden vergeben“, heißt es im Kolosserbrief, „er hat uns gereinigt im Wasserbad durch das Wort des Lebens.“ Den Korinthern, den einfachen Leuten in dieser Hafenstadt, ruft Paulus zu: „Jetzt seid ihr abgewaschen, ja geheiligt, ja gerechtfertigt im Namen unseres Herrn Jesus Christus und im Geiste unseres Gottes.“

Die Taufe bewirkt die Zugehörigkeit zu Christus. Wir werden Brüder und Schwestern Christi. Wir werden Christus verähnlicht. Wir nehmen teil an seinem Priestertum. Jawohl, alle Getauften sind durch Christus zu Priestern geworden, zu allgemeinen Priestern, zu Inhabern des allgemeinen Priestertums, von dem das besondere Priestertum unterschieden ist. Aber sie werden teilhaftig des Priestertums Christi, und er erkennt sie als seine Brüder und Schwestern an. Diese Christusverbundenheit ist unverlierbar. Auch die Verdammten tragen sie noch an sich.

Die Taufe bewirkt die Eingliederung in die Kirche. „In einem Geiste sind wir zu einem Leibe getauft, ob Juden oder Griechen, ob Sklaven oder Freie.“ Die Taufe begründet ein neues Volk, das Volk Gottes. Diese seinsmäßige Zugehörigkeit zum Volke Gottes ist unverlierbar. Es gibt Menschen, Gott sei es geklagt, die den Glauben aufgeben. Es gibt Menschen, die den bürgerlichen Kirchenaustritt vollziehen. Die ontologische, die seinsmäßige Prägung der Kirchengliedschaft wird durch solche Handlungen nicht zerstört. Wenn ein solcher Abtrünniger sich bekehrt, wird er nicht noch einmal getauft, denn die Taufe hat ihre Gültigkeit und ihre Kraft behalten. Die Wiederholung der Taufe ist ausgeschlossen.

Nun sind zu allen Zeiten Menschen zur Kirche gestoßen, die außerhalb der Kirche getauft wurden, von Häretikern, von abgespaltenen Sekten. Da stellte sich für die Kirche die Frage: Wie ist mit diesen Leuten zu verfahren? Ist die Taufe, die sie außerhalb der Kirche empfangen haben, gültig? In Afrika, das damals ja (soweit es zum römischen Reich gehörte) christlich war, haben sich die Christen dafür entschieden, dass die Ketzertaufe, also die Taufe, die von Nichtkatholiken gespendet ist, ungültig ist, und sie haben die Taufe noch einmal gespendet. An der Spitze dieser Bewegung stand der bedeutende Kirchenschriftsteller Tertullian. Er schrieb in griechisch und lateinisch eine eigene Schrift über die Taufe, wo die Ansicht vertreten wird: Die Ketzertaufe ist ungültig. Die Taufe muss von neuem gespendet werden. Sogar der heilige Martyrer Cyprian schloß sich dieser Meinung an. Aber Rom dachte anders. Der Glaube, der in Rom eine untrügliche Stätte hat, dieser Glaube lautete so: Wer außerhalb der Kirche getauft ist nach dem von der Kirche vorgeschriebenen Ritus und in der Absicht, einen Christen zu machen, der ist wirklich getauft. Eine Wiederholung der Taufe ist ausgeschlossen. Das hat im 3. Jahrhundert Papst Stephan nach Afrika geschrieben und nach Kleinasien, und diese Lehre hat sich in der Kirche immer behauptet und durchgesetzt. Wie kamen Tertullian und Cyprian zu der anderen Meinung? Nun, sie machten die Wirksamkeit der Gnadenmittel von der Rechtgläubigkeit und von der sittlichen Würdigkeit des Spenders abhängig. Sie behaupteten, nur ein rechtgläubiger Spender, nur ein im Gnadenstand befindlicher Spender kann die Gnade vermitteln. Diese Ansicht hat die Kirche verworfen. Das persönliche und ethische Moment wurde von denen, die die Wiedertaufe gelehrt haben, überbetont. Es kommt nach katholischer Ansicht allein darauf an, daß das sakramentale Zeichen richtig gesetzt wird. Rom hat die Lehre von der objektiven Wirksamkeit der Sakramente immer vertreten. Und diese Lehre ist zum Dogma erhoben worden spätestens vom 4. Laterankonzil. Dieses Konzil lehrt: Im Notfall kann auch ein Laie, ja sogar ein Heide oder ein Häretiker taufen, sofern er nur die Form der Kirche wahrt und die Absicht hat, zu tun, was die Kirche tut; sofern er nur die Form der Kirche wahrt und die Absicht hat, zu tun, was die Kirche tut.

Das ist eigentlich sehr leicht zu begreifen, denn wer die Wirkungen der Taufe hervorbringt, ist ja Gott! Nicht der Spender, nicht das Wasser, sondern Gott bringt sie hervor durch den Spender und durch das Wasser. Der menschliche Taufspender ist nur Gottes Werkzeug. Wer tauft, teilt nicht von sich aus die Gnade mit, sondern vermittelt ein fremdes Gnadengeschenk, das von Gott kommt. Das Sakrament wird vollzogen nicht durch die Gerechtigkeit des Menschen, der das Sakrament spendet, sondern durch die Kraft Gottes. Die sakramentalen Zeichen haben nicht in sich die Kraft, Göttliches hervorzubringen, sondern Christus bzw. der Heilige Geist ist es, der durch sie die Gnade bewirkt, das Heil schafft. Die Zeichen sind Werkzeuge des Heilswirkens Christi. Durch sie fließt die Heilsgnade hindurch. In diesem Sinne schreibt der heilige Augustinus: „Petrus mag taufen; es ist Christus, der tauft. Judas mag taufen; es ist Christus, der tauft.“ Wenn wir sagen: Christus tauft, dann verstehen wir das nicht von der äußeren Dienstleistung, denn die wird von einem Menschen vollzogen, sondern von der verborgenen Kraft. Christus hat nicht aufgehört zu taufen, sondern tut dies noch jetzt, nicht durch äußere körperliche Verrichtung, sondern durch ein unsichtbares Werk seiner göttlichen Majestät.

Diese Lehre, meine lieben Freunde, ist außerordentlich tröstlich. Warum? Ja, dadurch wird ja die Spendung der Sakramente der Unzulänglichkeit des Spenders enthoben. Der Empfänger ist nicht dem sittlichen Zustand des Spenders preisgegeben. Wäre es anders, müßten wir ja heute besorgt sein um die Wirksamkeit so mancher Sakramente, um die Wirksamkeit so mancher Konsekration. Nein, wenn der Spender nur den Willen hat, Christus bei dem Vollzug des Sakramentes als menschliches Werkzeug zu dienen, kommt das Sakrament gültig zustande.

Heute hört man häufig die Meinung: Die Taufe haben alle Christen gemeinsam. Alle Konfessionen haben die Taufe gemeinsam. Zu meinem Schmerz muss ich sagen, dass diese Feststellung nicht zutrifft. Sie trifft weder für die getrennten schismatischen Orientalen zu noch für die Protestanten. Wenn jemand aus der katholischen Kirche zu der orthodoxen Kirche übertritt, wird er noch einmal getauft. Ist das nicht unerhört? Das ist unerhört! Aber es geschieht. Da sieht man, dass die Schismatiker keine Tauflehre haben, wie sie uns von der Kirche vermittelt wird. Sie haben auch noch andere Abweichungen. Sie erkennen zum Beispiel nicht die bedingungsweise gespendete Taufe an. Sie ist aber notwendig; wenn man nicht weiß, ob jemand gültig getauft ist, dann muss man, um das Sakrament nicht ungültig werden zu lassen, eine Bedingung setzen: Wenn du noch nicht getauft bist, taufe ich dich. Das erkennen die Orientalen nicht an. Sie beharren auch auf einer bestimmten Taufformel. „Getauft wird der Diener Gottes auf den Namen.“ Das ist die Taufformel, die sie allein anerkennen, also nicht die, die wir gebrauchen: „Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Die Orientalen haben nicht dieselbe Tauflehre wie wir. Bei den Protestanten ist es genauso. Die Protestanten sind ja für ihre Lehre auf die Meinung der Professoren angewiesen. Das Lehramt in der evangelischen Kirche wird praktisch wahrgenommen von den Professoren, und sie gehen weit, weit auseinander. Die einen sagen: Die Taufe hat keine spezifische sakramentale Wirkung. Sie ist nur ein äußeres Zeichen, aber sie hat keine Wirkung. Sie bietet die Gnade an, sagen andere, aber sie verschafft sie nicht. Sie bietet die Gnade an, erreicht wird die Gnade nur durch den Fiduzialglauben, nicht durch die Taufe. Und schließlich leugnen viele protestantische Professoren die Heilsnotwendigkeit der Taufe Man kann das Heil auch erlangen ohne Taufe, auch wenn man sie ablehnt. Auch wird die Notwendigkeit der Anrufung des dreieinigen Gottes bestritten. Man kann die Taufe auch anders spenden als im Namen des dreieinigen Gottes. Die Tauflehre der Protestanten ist wesentlich verschieden von der Tauflehre der katholischen Kirche. Ich sage das mit Schmerz, denn wir wünschen ja alle, dass wir über die Taufe dieselbe Lehre vertreten.

Getauftsein verpflichtet. Wir Getaufte sind, wie wir gehört haben, auf den Tod Christi getauft. Wir sind gleichsam mitbegraben mit ihm, durch die Taufe auf seinen Tod, und mit ihm zusammengewachsen. Nun ist aber Christus auferstanden von den Toten und lebt in der Herrlichkeit des Vaters. Also muss er uns mitnehmen in die Herrlichkeit des Vaters und in die Auferstehung. Jetzt haben wir nur die Anwartschaft auf das ewige Leben und auf die Auferstehung. Sie wird einmal in die Vollendung übergehen. Was wir jetzt tun können und tun müssen, ist der neue Lebenswandel. Das neue Leben müssen wir in unserem Verhalten bezeugen. Was in der Taufe geschehen ist, muss im täglichen Leben verwirklicht werden, bewährt werden. Wir haben es ja gerade gehört in der Epistel, dass Unzucht und andere Laster unter uns nicht einmal genannt werden dürfen. Was in der Taufe geschehen ist, muss im Geist und im Tun ständig neu angeeignet werden. „Erneuert eure Gesinnung. Zieht an den neuen Menschen“, schreibt der Apostel Paulus den Ephesern. „Zieht an den neuen Menschen, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit.“

Ja, meine lieben Freunde, wir sind neue Menschen. Wir sind neue Menschen, Menschen, die suchen, was droben ist, wo Christus ist, Menschen, die nach dem trachten, was droben ist, nicht nach dem, was auf der Erde ist. Möchten doch alle unsere Mitmenschen spüren, dass wir getauft sind, dass wir zu Christus gehören, dass wir Glieder der Kirche sind! Möchten doch alle erleben, dass wir nicht dem eigenen Gutdünken folgen, sondern dem Willen Gottes! Möchte sich doch, meine lieben Freunde, in uns bewahrheiten, was der Apostel Paulus von sich sagen konnte: „Mit Christus bin ich gekreuzigt. Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir!“

Amen.

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