Die Wahrheit verkündigen,
den Glauben verteidigen

Predigten des H.H. Prof. Dr. Georg May

Glaubenswahrheit.org  
5. April 2015

Der Herr ist in verklärter Leiblichkeit auferstanden

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Geliebte, zur Feier der Auferstehung unseres Heilandes Versammelte!

Alle Aussagen der Christuswirklichkeit haben die Voraussetzung und die Mitte in dem Zeugnis über den Auferstandenen. Wer Christus nicht als den verklärt-leibhaftig Auferstandenen bekennt, der sollte aufhören, von Christus zu sprechen. Aber gerade in der Rede von der Auferstehung begegnet uns heute eine Menge von verworrenen und gegensätzlichen Ansichten. Die Flut der Missdeutungen und massiven Irrlehren an dieser Stelle ist stärker, als die kirchenamtliche Publizistik es wahr haben will. Wir müssen deswegen unsere Aufgabe dahin sehen, die biblischen Grundlinien der Ostergeschehnisse herauszuarbeiten. Das urchristliche Zeugnis: „Der Herr ist wahrhaft auferstanden“ ist eine umstürzende Meldung von einem konkreten Ereignis, das allen Erfahrungen widerstreitet. Diese Botschaft besitzt eine Bedeutung für die Verkündigung der Apostel, für die Erweckung des Glaubens der Gemeinde und für die Entstehung der christlichen Kirche. Ohne Auferstehung hätte es niemals eine christliche Kirche gegeben. Die Behauptung der Auferstehung schlägt jeder bloßen Vernunftgläubigkeit ins Gesicht; sie offenbart eine neue Wirklichkeit. Das eigentliche Ärgernis des Kreuzes besteht darin, dass der Gehängte, Jesus, der Auferstandene, der Lebendige, der Welterlöser ist. Das Auferstehungsgeschehen besitzt einen unüberbietbaren Fundamentcharakter, ist das Schlüsselerlebnis des Christentums.

Der Inhalt des Auferstehungsgeschehens wird von Paulus im 1. Brief an die Korinther mit eindeutigen Worten geschildert: „Das Evangelium, das ich euch verkündet habe, welches ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch gerettet werdet, wenn ihr es festhaltet, wie ich es euch verkündet habe, dieses Evangelium lautet, dass Christus gestorben ist für unsere Sünden, nach der Schrift, dass er begraben wurde und dass er auferstanden ist am dritten Tage, nach der Schrift, und dass er gesehen wurde.“ Das glaubensbegründende und erlösende Evangelium hat sein Herzstück in dem Auferstandenen. Das ist der Grundakkord aller Theologie, das ist das Grundthema der christlichen Predigt. Als Petrus seine erste Predigt in Jerusalem hielt, da sagte er: „Männer von Jerusalem, ihr habt Jesus von Nazareth durch die Hände der Gesetzlosen ans Kreuz geschlagen und umgebracht; ihn hat Gott auferweckt, indem er die Wehen des Todes löste.“ Es war unmöglich, dass der Tod ihn festhielt. Ebenso bestimmt es den Inhalt des urchristlichen Bekenntnisses: „Wenn du mit dem Munde Jesus als den Herrn bekennst, und im Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat, wirst du gerettet.“ Das ist eindeutig das Bekenntnis der christlichen Gemeinde von Anfang an. Wer am Christentum festhalten will, ohne die wahre Auferstehung Jesu zu bekennen, betreibt Falschmünzerei. Das ganze neutestamentliche Schrifttum ist überhaupt nur entstanden, um Antwort auf die Frage zu geben: Wer war denn dieser Christus, der auferstanden ist, den Gott auferweckt hat? Hieraus ergibt sich die Bestätigung der Identität der personalen Einheit des Auferstandenen mit dem Gekreuzigten. Der auferstandene Herr kann nicht  – wie evangelische Theologen sagen – mit dem kerygmatischen Christus gleichgesetzt werden. Christus, so sagen sie, ist in die Verkündigung auferstanden. Ja, meine lieben Freunde, die Verkündigung sind Worte. Wenn Christus nur in die Verkündigung auferstanden ist, dann werden Worte gemacht ohne einen Rückhalt, ohne einen Hinterhalt in einem Geschehnis. Ich habe heute Morgen noch einmal die Äußerung des evangelischen Theologen Hans Conzelmann gelesen. Er schreibt: „Die Kirche lebt davon, dass die Ergebnisse der Leben-Jesu-Forschung nicht bekannt sind.“ Das heißt also: Wenn diese Ergebnisse, diese sog. Ergebnisse bekannt sind, dann ist es mit der Kirche zu Ende, dann ist es mit der Kirche aus. Es ist eine totale Verkehrung der österlichen Wirklichkeit, wenn man an die Stelle von gottgewirkten Tatsachen bloße menschliche Worte setzt. Wenn Christus nicht wahrhaft auferstanden ist, dann ist die Verkündigung leeres Gerede. Zwei Fragen sind es, die sich seit fast 2000 Jahren stellen und eine eindeutige Antwort verlangen, nämlich:

1.    Ist an Ostern überhaupt etwas geschehen?   

2.    Was hat sich, wenn sich etwas ereignet hat, zugetragen?

Es ist eine unerträgliche Verletzung der urchristlichen Botschaft, wenn man sich mit der bloßen Feststellung begnügt, dass Jesus wie alle großen Persönlichkeiten eine bleibende Wirkungsgeschichte ausgelöst hat. Die Rede von der Auferstehung verwandelt sich bei diesen Leuten dahin, dass sie sagen: Dadurch wird die Bedeutsamkeit des Kreuzes ausgedrückt. Ja, aber wie kann denn das Kreuz bedeutsam sein, wenn es gar nicht in der Auferstehung geendet hat? Man sagt, die Sache Jesu gehe weiter. Es gehen viele Sachen weiter; die Sache von Karl Marx geht auch weiter. Diese Theologen sind Gefangene ihrer weltanschaulichen Voraussetzung. Sie machen die Prämisse: In der ganzen Weltgeschichte kann sich nichts anderes ereignen als das, was jeden Tag passiert. Etwas Unerhörtes, Einmaliges, noch nie Dagewesenes, das kann es nicht geben; und damit schließen sie von vorneherein das Geheimnis der Auferstehung aus. Diese Nivellierung des Auferstehungszeugnisses zu einer bloßen Symbolik, zu einer Bedeutsamkeit steht im schroffen Widerstreit zu sämtlichen biblischen Bezeugungen. Die Wirklichkeit des tatsächlichen Geschehenseins der Auferstehung des gekreuzigten und gestorbenen Jesus von Nazareth ist der Inhalt des biblischen Zeugnisses. Dieses Geschehen wird zurückgeführt auf ein unmittelbares, souveränes Eingreifen Gottes. Die Auferweckung Jesu ist die majestätische Allmachtstat des himmlischen Vaters, die an dem Gottessohn als dem Passionschristus und dem Gekreuzigten handelt. „Diesen Jesus hat Gott auferweckt; das bezeugen wir“, sagt Petrus in seiner ersten Predigt. Die Aktivität des allmächtigen Gottes führt das Ostergeschehen herbei und macht daher das Auferstehungsereignis zum Höhepunkt des Offenbarungshandelns. Es gibt keine andere Offenbarung, meine lieben Freunde, als jene, in der der Höhepunkt die Auferweckung Jesu durch Gottes Macht ist. Wer nicht mehr an die Auferstehung glaubt, der verfeht sich gegen Gott. Bei dem muss man fragen, ob er noch an die wirkliche, persönliche Gottherrlichkeit glaubt, ob er noch an den Gott glaubt, der das Nichtsein in das Sein ruft und der Tote lebendig macht. Die Auferstehung Jesu hat Bedeutung für ihn, aber auch für die ganze Welt, das ganze Weltganze. Die Auferweckung des Sohnes besitzt universalen Charakter. Mit seiner Auferstehung ist der ganzen Welt in geheimnisvoller Weise etwas geschehen, eine Art Neugeburt, eine Art Neuschöpfung.

Der Vorgang der Auferstehung wird in keinem Evangelium geschildert. Warum nicht? Weil keiner dabei war. Die Jünger waren nicht zugegen, als der Vater im Himmel seinen Sohn aus dem Grabe rief. Es spricht für die Redlichkeit der Evangelisten, dass sie nicht gesponnen und erfunden haben, sondern dass sie schwiegen, wovon sie kein Wissen hatten. Aber eine neue Dimension wird durch die Auferstehung Jesu herbeigeführt. „Der Auferstandene hat dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht“, heißt es im 2. Brief an Timotheus. Er hat den Tod überwunden. Diese neue Lebenswirklichkeit jenseits der Todeswelt entzieht sich unserer Nachprüfung. Die Neuschöpfung, die sich in der Auferstehung Jesu ankündigt, ist genauso real wie die erste Schöpfung. Sie ist gewissermaßen das Urwunder, das wir in unserem Glaubensbekenntnis festhalten müssen. Dieser neuen schöpferischen Tat Gottes entspricht es, dass das Zeugnis von der Auferstehung wesenhaft durch die Aussage über eine neue verklärte Leiblichkeit gekennzeichnet ist. Natürlich kann nicht von der Wiederherstellung des geschichtlichen Leibes Jesu die Rede sein. „Ein toter Leib kann nicht wieder lebendig werden“, sagt einer dieser evangelischen Theologen – ja, das sagen die Fleischer auch. Aber das ist ja gar nicht die Osterbotschaft. Die Osterbotschaft sagt nicht, dass ein toter Leib wieder lebendig geworden ist, sondern dass ein toter Leib in verklärter Gestalt wiederhergestellt worden ist. Nicht der irdische Leib ist wiederhergestellt worden, sondern der irdische Leib ist verwandelt worden. Dieses Ganzheitsgeschehen der Auferweckung hat natürlich zu Fragen Anlass gegeben, und Paulus hat sich bemüht, den Unterschied zwischen dem geschichtlichen und dem pneumatischen, dem geistlichen Leib Jesu herauszuarbeiten. „Was man sät“, sagt er, „ist ein sinnenhafter Leib, was auferweckt wird, ein geistlicher Leib. Der erste Mensch ist irdisch, der zweite Mensch ist himmlisch. Wie wir das Bild des Irdischen trugen, werden wir auch das Bild des Himmlischen tragen.“ Diese Wirklichkeit der Neuschöpfung kann nur wahrgenommen werden im Glauben. Es besteht ein erheblicher Unterschied zwischen dem vorösterlichen Glauben an Jesus und dem nachösterlichen Glauben. Das Auferstehungszeugnis von der Großtat Gottes kann nur ein Zeugnis einer schlechthin unvergleichlichen Tat Gottes sein. Eine neue Existenz ist in Jesus erkennbar geworden.

Aber die neue Wirklichkeit des Auferstandenen ereignet sich in Raum und Zeit, ist also in der Geschichte festgelegt. So sehr das Ostergeschehen geschichtsüberlegen ist, so sehr ist die Geschichtsbezogenheit dieses Ereignisses grundlegend. Der Niederschlag dieses Geschehens repräsentiert sich in ganz bestimmten konkreten, persönlichen, nicht auswechselbaren historischen Fakten. Der Glaube bleibt auf den geschichtlichen Anstoß und die geschichtliche Konkretion angewiesen. Insofern hat auch die Geschichte glaubensbegründende Funktion. Beim Verständnis der Kette dieser Ereignisse, die sich in einer bestimmten Zeitperiode bis zur Himmelfahrt Christi abspielen, kommt es in erster Linie darauf an, sich darüber klarzuwerden, dass diese Geschehnisse nicht mit psychischen Phänomenen wie Visionen, Halluzinationen, Träumen gleichgesetzt werden dürfen. Sie tragen einen völlig außergewöhnlichen Charakter und sprengen jeden Vergleich, auch mit der visionären Schau der Propheten. In der Person des Auferstandenen tritt vielmehr die neue Dimension der Welt Gottes in Erscheinung. Dieses Hervortreten und Sichzeigen mit den Wundmalen des Gekreuzigten wird zu dem eigentlichen geschichtlichen Ermöglichungsgrund der Osterverkündigung. Dabei ist zu beachten, meine lieben Freunde: die Begegnungen mit dem Auferstandenen brechen nicht von innen, aus dem Gefühl, aus der Sehnsucht der Apostel auf, nein, sie drängen sich ihnen von außen auf. Diese Geschehnisse sind ihnen nicht verfügbar, sie können sie nicht abrufen, sondern sie müssen sie hinnehmen. Diese Geschehnisse sind nicht Erzeugnisse von Nostalgie und Wunschdenken, sondern Widerfahrnisse, die über sie kommen, denen sie sich nicht entziehen können. Die Erscheinungen des Auferstandenen waren für die Jünger genauso überraschend wie für uns; sie waren ihnen gleichsam ausgeliefert. Sie haben sie nicht erzeugt, sondern entgegengenommen. Sie konnten nicht über sie verfügen, sondern sie mussten sie geschehen lassen. Diese Geschehnisse aber sind die Grundlage für das Apostolat. Nur der kann Apostel werden, kann den Judas ersetzen, der ein Zeuge der Auferstehung Jesu ist. Als es darum ging, einen Ersatzmann zu wählen, da sagten die Apostel: „Es muss einer sein, der fähig und gewillt ist, Zeuge der Auferstehung Jesu zu werden.“ Zeuge, meine lieben Freunde, aber wird man nicht durch Einbildung, sondern Zeuge wird man durch Wahrnehmung. „Was wir gesehen und gehört haben“, sagt Petrus vor dem Hohen Rat, „das bezeugen wir.“

    Das Offenbarwerden des Auferstandenen vollzieht sich in einer doppelten Weise. Auf der einen Seite ereignet sich das Wiederkommen wie mit dem geschichtlichen Jesus: er spricht zu ihnen – er spricht zu ihnen. Einer dieser ungläubigen Theologen sagt, Jesus habe nicht in satzhafter Weise zu ihnen gesprochen. Ja, meine lieben Freunde, ein normaler Mensch spricht in satzhafter Weise. Das ist der Anfang der Leugnung. Er spricht mit ihnen, er isst und trinkt mit ihnen, er gibt ihnen Aufträge. Das ist die eine Seite der Erscheinungen, auf der anderen sind sie von ganz anderer Art: sie offenbaren und lassen die göttliche Andersartigkeit durchscheinen. Das neue Sein des Auferstandenen hat die Abhängigkeit vom irdischen Dasein hinter sich gelassen. Dem Auferstandenen braucht man nicht die Tür zu öffnen; er steht plötzlich vor ihnen, auch bei verschlossener Tür. Diese Handlungen des Auferstandenen sind nicht von der Gemeinde erfunden und ihm zugeschrieben worden, wie die ungläubigen Theologen behaupten, denn mit erfundenen und zugeschriebenen Handlungen kann man nichts beweisen, da täuscht man sich selbst und andere. Die Handlungen des Auferstandenen wurden von den Zeugen erlebt und wahrgenommen; sie konnten und wollten ihre Tatsächlichkeit nicht verleugnen.

Es ist überaus aufschlussreich, dass im Zeitalter des Modernismus die urchristliche Überlieferung vom leeren Grab angefochten wird. Gerade die Anerkennung dieses Faktums gehört aber zur Theologie der Auferstehung. Gewiss, das Leerwerden des Grabes hätte auch anders erklärt werden können. Maria Magdalena dachte ja zunächst daran, der Gärtner habe Jesus fortgetragen. Aber die Botschaft und die Kunde vom leeren Grab sind untrennbar mit der Auferstehungsverkündigung verbunden. Rein historisch ist es ja undenkbar, dass in Jerusalem die Auferstehung Jesu verkündet wurde, wenn das Grab noch besetzt war. Man hätte ja hingehen und sich überzeugen können, dass der Hingerichtete noch darin war. Aber sogar die Juden bestreiten nicht, dass das Grab leer war, nur erklären sie es anders, nämlich durch Diebstahl der Jünger. Es müsste ferner zu denken geben, dass in sämtlichen Evangelien das historische Faktum des leeren Grabes einhellig bezeugt wird. Es hat in der Urgemeinde niemals eine Auferstehungsverkündigung ohne das leere Grab gegeben. Das gilt auch für Paulus. Da wird von den ungläubigen Theologen gern gesagt, Paulus kennt das leere Grab ja gar nicht. Er kennt es! Warum schreibt er denn im 1. Korintherbrief im 15. Kapitel, dass Jesus begraben wurde und dass er auferstanden ist? Warum erwähnt er denn, dass er begraben wurde? Weil das Grab leer war. Für Paulus war die Öffnung des Grabes durch Gottes Macht ein fester Bestandteil seiner Auferstehungsverkündigung. Die vorliegende Quellenlage widerspricht eindeutig einer Bestreitung der geschichtlichen Tatsache. Ihre Leugnung ergibt sich aus einer weltanschaulichen Voraussetzung. Die Freiheit des Grabes von dem Leichnam, das Leerwerden des Grabes hat eine große theologische Bedeutung. Es bezeugt nämlich den schöpferischen Eingriff Gottes, die Neugestaltung und die Verwandlung der individuellen Leiblichkeit des Jesus, der ins Grab gelegt wurde. Ob die Rede von der Auferstehung Jesu ernst genommen wird, das sieht man daran, ob man das Zeugnis von seiner Person ernst nimmt. Schon die Besinnung auf die Erscheinungen müsste erkennen lassen, dass dieses Geschehnis seine Einzigartigkeit gerade in der personalen Selbstkundgabe und Selbstbezeugung des Auferstandenen besitzt. An diesem vom Tode auferweckten Jesus aber ist etwas geschehen: Er wurde von Gott zum Kyrios, zum Herrn erhöht. Ihm ist jetzt alle Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben. „Gott hat diesen Jesus zu einem Herrn und Christus gemacht“, sagt Petrus in seiner ersten Predigt. Gott hat diesen Jesus zu einem Herrn und Christus gemacht. Der Auferstandene ist noch derselbe wie der geschichtliche Jesus, der am Kreuze starb, aber zugleich mehr und anders, denn Gott hat ihn erhöht und ihm einen Namen gegeben, der über alle Namen ist. Durch diese göttliche Inthronisation zum universalen Weltherrn wird aus dem vergangenen Jesus Christus, der allgegenwärtige Herr. Dieser Auferstandene ist der himmlische und zugleich gegenwärtige Herr, der sein Amt ausübt, für uns einzutreten. „Ob auch jemand gesündigt hat“, heißt es im Hebräerbrief, „so haben wir doch einen Anwalt beim Vater: Jesus Christus, der gerecht ist. Er, der zur Rechten des Vaters sitzt, er, der Erhöhte, tritt für uns ein.“  Und die christliche Gemeinde hat den Auferstehungsvorgang so verstanden. Hier ist nicht ein neutrales Geschehen passiert, ein Es, nein, hier ist die Person des Auferstandenen uns geschenkt. Im Jahre 96 n. Chr. schrieb der Statthalter Plinius der Jüngere an den Kaiser Trajan: „Christen sind Leute, die Jesus göttliche Verehrung erweisen, „carmina quasi deo“ – sie singen Christus Lieder als Gott.“ Was Plinius damals beschrieben hat, das ist die Wirklichkeit des Ostergeschehens. Die Christuswirklichkeit ist eine personale Wirklichkeit, die in eine Situation des persönlichen Gesprächs im Gebet zu Jesus und in der Anbetung Jesu mündet. Deswegen kann Lukas in seinem Evangelium schreiben: „Sie beteten ihn an.“

Amen.

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