Die Wahrheit verkündigen,
den Glauben verteidigen

Predigten des H.H. Prof. Dr. Georg May

Glaubenswahrheit.org  
18. März 1990

Die Gerechtigkeit und Barmherzigkeit Gottes

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Geliebte im Herrn!

Überall hört und liest man in Predigten und Vorträgen, Vermeldungen und Schriften von kirchlichen Amtsträgern und Bediensteten, daß die Menschen aufgefordert werden, mitmenschliche Güte zu beweisen, ihre Mittel einzusetzen für die Verbesserung der Verhältnisse in der Dritten Welt. Die Verkündigung von Gott ist in den letzten Jahrzehnten in unserer Kirche an vielen Stellen zurückgetreten. Man spricht mehr vom Menschen, manchmal nur vom Menschen, und vergißt darüber, daß wir auf Erden sind, um Gott zu dienen, ihn zu lieben und dadurch in den Himmel zu kommen. Da sagt mir jemand: Wenn man Gutes tut, ist es doch recht! Jawohl, das ist recht, aber woher weiß ich denn, was gut ist? Der Inhalt dessen, was gut ist, wird ja nicht vom Menschen erfunden, sondern ist von Gott vorgegeben. Wenn ich also die Tugenden wie Keuschheit, Tapferkeit, Klugheit, Gerechtigkeit, Weisheit inhaltlich füllen will, dann muß ich mich an Gott wenden, dann muß ich die entsprechenden Eigenschaften Gottes aufsuchen, um zu wissen, was klug, was gerecht, was keusch, was mäßig, was weise ist. Also erst und nur Gott kann mir sagen, welches der Inhalt des Guten, welches der Inhalt der Tugenden ist.

Auch kann nur Gott die Tugenden verbindlich machen. Es mag sein, daß jemand das Gute schön findet und es deswegen tut, und das ist lobenswert. Aber verbindlich, zwingend wird das Gute erst dann, wenn eine Autorität dahintersteht, die sagt: „Du sollst das Gute tun und das Böse meiden!“ Also Gott ist auch dazu notwendig, um das Gute, um die Tugend verbindlich zu machen. Inhaltlich brauchen wir Gott und formal brauchen wir Gott, um das Gute zu erkennen und es pflichtmäßig zu tun.

Dieser Zusammenhang ist der Grund, meine lieben Freunde, warum wir uns seit geraumer Zeit mit Gott und mit den göttlichen Eigenschaften beschäftigen. Wir wollen heute zwei Eigenschaften des göttlichen Willens, zwei moralische Eigenschaften des göttlichen Willens uns vor Augen führen, nämlich

1. seine Gerechtigkeit und

2. seine Barmherzigkeit.

Gerechtigkeit – worin besteht die Gerechtigkeit? Gerechtigkeit ist der beharrliche Wille, jedem das ihm Zukommende zu geben. Diese Gerechtigkeit ist in Gott. Denn so sagt das I. Vatikanische Konzil: Omni perfectione infinitus – Gott ist in jeder Vollkommenheit unendlich. Die Heilige Schrift ist voll von Zeugnissen dafür, daß Gott gerecht ist. Etwa im 11. Psalm: „Denn der Herr ist gerecht, Gerechtigkeit liebt er.“ Der Herr ist gerecht, Gerechtigkeit liebt er. Die Kirchenväter, also die Zeugen des Glaubens, die der Erscheinung Christi besonders nahe sind, haben die Gerechtigkeit Gottes in lichtvoller Weise erklärt und verteidigt. Ja, auch verteidigt, denn es traten Männer auf – wie der Irrlehrer Marcion –, welche Gott zerteilten. Marcion, der im 2. Jahrhundert lebte, sagte: Es gibt einen gerechten und strafenden Gott, und er gehört dem Alten Testament an. Und dann gibt es einen gütigen und barmherzigen Gott; der ist der Gott des Neuen Testamentes. Gegen diese Zweigottlehre ist Irenäus aufgetreten und hat gesagt: „Du irrst, Martion. Der gerechte Gott ist zugleich gütig, und der gütige Gott zugleich gerecht. Ja, seine Gerechtigkeit ist Güte und seine Güte ist Gerechtigkeit. Denn Gott ist absolut einfach.“

Die Gerechtigkeit Gottes zeigt sich vor allem darin, daß er das Gute lohnt und das Böse straft. Immer wieder, an zahllosen Stellen der Heiligen Schrift wird gesagt: Gott wird richten nach den Werken, er wird jedem zuteilen nach seinen Werken. Die Gutes getan haben, werden in die Seligkeit eingehen, die Böses getan haben, werden verdammt werden. Gott lohnt das Gute und straft das Böse. Das tut Gott schon manchmal in dieser Zeit. Es kommt auch auf Erden vor, und vielleicht ist es sogar das Normale, daß das Gute seinen Lohn findet und das Böse seine Strafe. Freilich, die endgültige Abrechnung folgt nach dem Tode. Wer sich beklagen möchte über scheinbare Ungerechtigkeit Gottes, der darf versichert sein: Gott ist gerecht. Er wird vergelten. Er wird alles das lohnen, was wir für ihn getragen, getan, gelitten und gekämpft haben, wenn nicht hier, dann im Jenseits. Das muß offenbar so sein. Der heilige Augustinus hat einmal erklärt, warum Gott nicht alles hier schon lohnt und nicht alles hier schon straft. „Würde Gott schon jetzt einem jeden vergelten nach seinen Werken, dann bliebe nach der Meinung der Menschen nichts für das endgültige Gericht vorbehalten. Würde Gott aber nichts auf Erden lohnen und strafen, dann würden die Menschen an seiner Vorsehung zweifeln.“ Eine einleuchtende Erklärung, die Augustinus hier gegeben hat.

Gott ist beim Loben und beim Strafen ein gerechter Gott, d. h. er schaut auf den Menschen, auf das Objekt seines Handelns, auf seine Absichten und auf die Umstände seines Tuns. Er vergißt nicht, den zu lohnen, der einen Becher frischen Wassers einem anderen gereicht hat. Und er vergißt nicht zu strafen jedes unnützige Wort, das wir gesprochen haben. Die Gerechtigkeit Gottes ist weit über die der Menschen erhaben. Er selbst ist ja der gerechte Gott. Er selbst ist die Gerechtigkeit. Er steht nicht unter einem anderen Gerechtigkeitsideal, er ist sich selbst die Norm. Und deswegen findet sich in ihm die Gerechtigkeit in vollkommener Weise, sowohl die austeilende wie die legale Gerechtigkeit; die austeilende, die eben einem jeden vergilt nach seinen Werken, und die legale, die darin besteht, daß der Mensch von Gott durch seine Gebote angehalten wird, der Autorität das zu geben, was sie beanspruchen darf. Die legale Gerechtigkeit ist die Pflicht des Menschen gegenüber der rechtmäßig gebietenden Autorität, sei es eine menschliche, sei es die göttliche.

Die Gerechtigkeit Gottes im Strafen wird auch manchmal auf Erden schon sichtbar. Im Alten Testament werden viele Fälle dieser Art berichtet. Zum Beispiel jener des Aman, des persischen Ministers. Er hatte die Absicht, den Onkel der Esther ans Kreuz schlagen zu lassen, aber die Folge seines ungerechten Vorgehens war, daß der Spieß umgedreht wurde, und er selber kam ans Kreuz. Auch aus der Geschichte kann man manche Beispiele nennen, in denen der Glaube Gottes Gerechtigkeit am Werke sieht. Der englische König Heinrich VIII. verstieß seine rechtmäßige Gemahlin, die Spanierin Katharina von Aragonien, und nahm die Hofdame Anne Boleyn zum Weibe. Sie hatte sich mit Absicht dem König so lange verweigert, bis er sich entschloß, sie nicht nur zur Mätresse, sondern zur – wenn auch, kirchlich gesehen, illegitimen – Ehefrau zu nehmen. Aber das Glück war von kurzer Dauer. Wenige Jahre nach dieser mit großem Pomp gefeierten Heirat verstieß der König Anne Boleyn und nahm sich die Joan Seymour zur Frau, und die Anne Boleyn wurde hingerichtet. Sie hat also nicht nur den Gatten, sondern auch das Leben verloren.

Ähnlich ist es auch mit der Belohnung des Guten. Auch auf Erden lohnt Gott oft schon das Gute, das Menschen getan haben. Wir brauchen nur an die Beispiele des Alten Bundes zu denken, an die Frommen Noe un Abraham, oder an den ägyptischen Josef. An ihnen hat Gott das Gute, die Tugend belohnt, schon auf Erden. Aber noch einmal: Gott kennt in seiner Gerechtigkeit kein Ansehen der Person. Die Witwe im Tempel, die 2 Heller, also eine ganz geringfügige Summe, in den Opferkasten warf, stand ihm höher als die Reichen, die viele und große Summen spendeten. Warum? Weil sie von ihren geringen Mitteln relativ gesehen viel gab, während die anderen nur aus dem Überfluß schenkten. Im Buche des Lebens, das Gott führt, wird oft eine andere Buchführung vorgenommen als auf Erden. Viele, die jetzt in Konversationslexika glänzen, werden einmal im Buche des Lebens klein und sehr klein sein. Und die, denen man Denkmäler setzt, sind möglicherweise bei Gott nicht geachtet. Gott kennt kein Ansehen der Person. Er ist gerecht, er schaut ins Herz, und er sieht auf die Absicht und die Taten der Menschen.

Auf die Gerechtigkeit Gottes sollen wir antworten, meine lieben Freunde, mit Furcht, mit heiliger Gottesfurcht. „Die Gottesfurcht ist der Anfang der Weisheit“, heißt es in der Schrift. Sie ist eine Gabe des Heiligen Geistes. Von den sieben Gaben des Heiligen Geistes ist die Gottesfurcht eine. Und wir sollen Gott fürchten, indem wir alles vermeiden, was ihn kränken, betrüben, verletzen könnte – menschlich gesprochen, aber wir können ja von Gott nicht anders sprechen als menschlich. Wir sollen also Gott fürchten, damit wir die Sünde meiden, damit wir in der Tugend verbleiben, damit wir den endlichen Lohn finden. Wir sollen freilich keine knechtische Furcht haben. Die knechtische Furcht ist jene, die die Sünde nur deswegen meidet, weil sie Strafe verdient. Wir sollen die kindliche Furcht haben, die sich scheut, dem lieben Vater weh zu tun, die heilige Ehrfurcht, der es daran gelegen ist, den gütigen Gott nicht zu kränken und zu betrüben. Kindliche Furcht – timor filialis mit der Theologie gesprochen, nicht timor servilis sollen wir haben.

Das ist also die Gerechtigkeit Gottes. Nun zweitens die Barmherzigkeit. Die Barmherzigkeit ist die wohlwollende Güte, welche die Not des anderen zu beseitigen sucht. Die Barmherzigkeit Gottes ist also die wohlwollende Güte Gottes, welche die Not des Menschen, vor allem seine tiefste Not, die Sünde, beseitigt. Sie ist die Liebe zu der gefallenen Kreatur. Auch hier gilt: Die Barmherzigkeit ist in Gott, weil er an jeder Vollkommenheit unendlich ist. Die Heilige Schrift spricht oft und oft von der Barmherzigkeit Gottes, z. B. im Psalm 103: „Der Herr ist barmherzig und gnädig, geduldig und reich an Liebe. Darum hadert er nicht für immer und trägt nicht für ewig nach. Nicht nach unseren Sünden tat er an uns, nicht nach unserer Missetat vergalt er uns, denn so hoch der Himmel über der Erde, so groß ist seine Liebe zu seinen Frommen. So weit der Aufgang vom Untergang, so weit entfernt er von uns unsere Sünden. Wie ein Vater sich seiner Kinder erbarmt, so erbarmt sich der Herr seiner Frommen.“

Die Barmherzigkeit Gottes ist vielleicht die Eigenschaft, die wir am meisten schätzen, weil wir spüren, wie dringend wir auf sie angewiesen sind. Wir gefallenen Kinder Evas, wir verbannten Kinder Evas, wir wissen, daß wir von Gottes Barmherzigkeit leben. Und deswegen ist uns diese Eigenschaft Gottes vielleicht mehr wert als alle anderen.

Die Barmherzigkeit Gottes ist auch im Neuen Testament an vielen Stellen ausgesprochen. Aus barmherziger Liebe hat der Logos, die zweite Person in Gott, Fleisch angenommen, aus barmherziger Liebe ist er für uns am Kreuze gestorben. Kein Evangelist zeichnet den barmherzigen Heiland mehr als Lukas. Er ist der Evangelist, der besonders das Erbarmen unseres Herrn mit der gefallenen Kreatur herausstellt. Wie viele schöne Beispiele gibt es da im Neuen Testament! Das Erbarmen mit der Sünderin, die beim Ehebruch ertappt wurde; das Erbarmen mit der Frau, die seine Füße salbte und von der stadtbekannt war, daß sie eine Sünderin war; das Erbarmen, das der Herr schildert im Gleichnis vom verlorenen Sohn. Der Sohn ist noch gar nicht zu Hause, da sieht ihn der Vater schon aus der Ferne, und er wartet nicht, bis er kommt, er geht ihm entgegen und fällt ihm um den Hals und küßt ihn. So ist der Vater im Himmel in seiner Barmherzigkeit.

Wir können Gottes Barmherzigkeit in drei Sätzen fassen, nämlich erstens, Gott verzeiht auch dem größten Sünder, wenn er sich bekehrt. Wenn er sich bekehrt! Das ist eine Bedingung, die manche leicht vergessen. Es gibt also eine zwar grenzenlose, aber nicht eine bedingungslose Barmherzigkeit Gottes. Die Bedingung ist die Umkehr. Wer sich nicht bekehrt, kann auch nicht auf Gottes Barmherzigkeit rechnen. Der heilige Pfarrer von Ars hat einmal geschrieben und gesagt: „Niemand ist verdammt worden, weil er zu viel gesündigt hat, aber viele sind in der Hölle, weil sie eine Todsünde nicht bereuen wollten.“ Das ist das Wort eines Heiligen! Gott verzeiht, aber der Mensch muß sich bekehren. Das haben große Männer und Frauen der Geschichte getan. Denken Sie an David! David hat einem seiner Offiziere die Frau verführt, als er im Felde stand, und wurde dann vom Propheten Nathan zurechtgewiesen. Aber er hat sich bekehrt, er ist in sich gegangen, und Gott verzieh ihm die Sünde.

Auch aus der jüngeren Zeit gibt es wunderbare Beispiele der Bekehrung. Ich erwähne zum Beispiel den großen Pianisten und Komponisten Franz Liszt. Franz Liszt war Katholik. Er hat mehrere Jahre lang ein ehebrecherisches Verhältnis unterhalten, aber Liszt wußte, daß er fehlte. Er war niemals ungläubig, er war nur leidenschaftlich und schwach. Und eines Tages hat er sich bekehrt, und in Weimar konnte man ihn jeden Tag in der heiligen Messe sehen, und man konnte mitansehen, wie er bei den Worten des Confiteor tief zerknirscht die Worte des Sündenbekenntnisses sprach. Liszt hatte sich bekehrt und konnte deswegen auf Gottes Erbarmen rechnen. Sein Schwiegersohn Richard Wagner war ein anderer Typ. Richard Wagner hat dem Dirigenten Hans von Bülow die Frau ausgespannt, zunächst Ehebruch mit ihr getrieben und sie dann, nach der Scheidung, geheiratet. Richard Wagner hat niemals erkennen lassen, daß er diese Tat bereut hat. Es gibt keine öffentliche Äußerung, die zeigt, daß er dieses ungeheure Unrecht, das er getan hat, wirklich von Herzen verabscheut hat. Wir können niemandem ins Herz schauen. Wir wollen hoffen, daß auch er einen gnädigen Richter gefunden hat, aber aus der Öffentlichkeit ist nichts bekannt, das einer Bekehrung ähnlich wäre.

Gott ist bereit, dem größten Sünder die Sünden zu verzeihen, manchmal in letzter Stunde. Denken Sie an den Schächer am Kreuz. Dieser arme Mensch, der da neben dem Herrn hing, wollte nur ein Gedenken von diesem haben. Er wußte, daß er in der Hölle begraben wird, aber er wollte ein Gedenken haben, also sprach er: „Gedenke meiner, wenn du in dein Reich kommst!“ Das hat ihn schon getröstet, daß einmal ein guter Mensch, der neben ihm hing, seiner gedenken würde. Und da hat ihm der Herr den ganzen Himmel geschenkt. „Heute noch“ – heute noch! – „wirst du mit mir im Paradiese ein!“

Augustinus hat auch diese biblische Begebenheit sehr klug kommentiert. „Einen hat Gott in letzter Stunde gerechtfertigt, damit niemand an der Barmherzigkeit Gottes verzweifelt. Aber auch nur einen, damit niemand die Bekehrung bis zum Ende aufschiebt.“ Ein tiefes Wort des heiligen Augustinus.

Zweitens: Gott verzeiht dem Sünder, indem er ihn aufsucht, indem er ihm nachgeht. Der Herr hat uns das herrliche Gleichnis von dem Hirten gegeben. Eines seiner Schafe hat sich verirrt. Da macht er sich auf und sucht es; und wenn er es gefunden hat, dann befreit er es aus den Dornen und nimmt es auf seine Schultern und trägt es heim. Ein ergreifendes Bild für die suchende, für die nachgehende, barmherzige Liebe Gottes. Und dieses Suchen und Nachgehen kann durch Leid, aber auch durch Wohltaten geschehen. Der verlorene Sohn wurde durch Leid von Gott gesucht. Indem er sich als Schweinehirt verdingen mußte und Hunger litt, hat ihn Gott zur Heimkehr gebracht. Andere werden durch die Wohltaten Gottes zur Besinnung geführt, aber in jedem Falle gilt: Gott sucht den Sünder und geht ihm nach. Dem Petrus hat der Heiland einen einzigen Blick zugeworfen. Als er ihn verleugnet hatte im Vorhof des Hohenpriesters, wurde der Herr vorbeigeführt und schaute ihn an. Das war ein Blick, den Petrus nie mehr vergessen hat. Dieser Blick seines Meisters, den er verleugnet hatte, hat ihn zutiefst getroffen, und er ging hinaus und weinte bitterlich.

Drittens: Gott erweist dem bekehrten Sünder größeres Wohlwollen als zuvor. Er überschüttet ihn mit Gnaden und Gaben. Denken Sie an Paulus, der einmal Saulus war. Er wurde der große Apostel des Heilandes. Unermüdlich und rastlos war er tätig, aber auch mit hohen Gaben beschenkt; er wurde ja in den dritten Himmel entrückt, hatte Gesichte und war ein Gefäß der Gnade wie kaum ein anderer. Und so behandelt Gott gewissermaßen die Zurückgekehrten liebevoller als die Zurückgebliebenen. „Im Himmel ist mehr Freude über einen Sünder, der Buße tut, als über neunundneunzig Gerechte, die der Buße nicht bedürfen.“

Das also, meine lieben Freunde, ist die Barmherzigkeit Gottes. Gerechtigkeit und Barmherzigkeit sind Eigenschaften des Willens Gottes, und von da müssen wir ihren Inhalt entnehmen. Wir wollen, wenn wir an Gottes Gerechtigkeit denken, mit der Heiligen Schrift sprechen: „Durchbohre mein Herz mit der Furcht vor dir!“ Und wenn wir an Gottes Barmherzigkeit denken, dann wollen wir sagen, ebenfalls mit dem Psalmisten: „Erbarme dich meiner, o Gott, erbarme dich meiner nach deiner großen Barmherzigkeit!“   Amen.

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