Die Wahrheit verkündigen,
den Glauben verteidigen

Predigten des H.H. Prof. Dr. Georg May

Glaubenswahrheit.org  
4. Mai 1989

Die Totenerweckungen Jesu

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Geliebte im Herrn!

Als Johannes der Täufer von Herodes gefangengehalten wurde, hörte er von dem Wirken Jesu. Und er schickte zwei seiner Jünger zu ihm und fragte: „Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten?“ Jesus antwortete weder mit Ja noch mit Nein. Er verließ sich auf seine Taten. „Geht hin und meldet dem Johannes, was ihr gesehen und gehört habt: Blinde sehen, Lahme gehen, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote stehen auf, Armen wird Frohbotschaft verkündet! Und Heil dem, der sich an mir nicht ärgert!“

Wir haben in den vergangenen Sonntagen die wunderbare Tätigkeit unseres Herrn und Heilandes uns vor Augen geführt. Wohltaten spendend ging er durch die Lande. Er hat die geistig Kranken, er hat die seelisch Kranken, er hat die körperlich Kranken geheilt. Von ihm ging eine Kraft aus und heilte alle. Und das Volk drängte sich um ihn und suchte ihn zu berühren. Sie ließen ihm keine Ruhe, ja, so schreibt einmal der Evangelist Markus, er hatte nicht einmal Zeit, zu essen. So drängten die Massen zu Jesus, um teilzuhaben an seiner wunderbaren Heilskraft.

Es gibt eine Stufenfolge der Macht Jesu, die zugleich eine Stufenfolge des Wunderbaren ist. Er hat seelisch Kranke, geistig Kranke geheilt, er hat aber auch körperlich Kranke, bei denen die Ärzte jede Hoffnung aufgegeben hatten, geheilt. Er hat sogar Tote zum Leben erweckt. „Blinde sehen, Lahme gehen, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote stehen auf.“ Wir wollen uns am heutigen Tage die Totenauferweckungen unseres Herrn und Heilandes vor Augen führen.

Drei Totenerweckungen werden uns berichtet: die Auferweckung der Tochter des Jairus, die Erweckung des Jünglings von Naim und die Erweckung des Lazarus. Die erste dieser Totenerweckungen spielt in Kapharnaum. Kapharnaum war die bevorzugte Stadt des Wirkens unseres Heilandes. Hier hat er seine größten Wunder gewirkt, hier war er zu Hause, hier fühlte er sich geborgen bei seinen Freunden und Anhängern. Und in dieser kleinen Stadt in Galiläa spielt die erste der Totenerweckungen, nämlich die Erweckung der Tochter des Synagogenvorstehers namens Jairus. Es ist ganz selten im Neuen Testament, daß wir einmal den Namen eines der Beteiligten erfahren. Jairus lief zu Jesus, fiel ihm zu Füßen und bat ihn inständig: „Mein Töchterchen liegt in den letzten Zügen. Komm und leg ihm die Hände auf, damit es gesund werde und lebe!“ Jesus ging mit ihm. Viel Volk begleitete ihn und umdrängte ihn. Auf dem Wege zu dem Haus des Synagogenvorstehers ereignete sich eine andere Heilung, nämlich die Heilung der blutflüssigen Frau. Eine Frau, die schon viele Jahre am Blutfluß litt und die, wie der Evangelist Markus sagt, schon von vielen Ärzten behandelt worden war, die ihr ganzes Vermögen aufgewendet und doch keine Hilfe gefunden hatte, vielmehr war es noch schlimmer geworden. Diese Frau trat von hinten heran an Jesus, berührte sein Gewand, und sogleich wurde ihr Blutfluß gestillt.

Nicht dieses Wunder ist jedoch im Zentrum unserer Aufmerksamkeit, sondern das Wunder an der Tochter des Jairus. Während Jesus noch mit der Frau beschäftigt war, denn er hatte gemerkt, daß sie geheilt wurde, kamen Leute vom Synagogenvorsteher mit der Nachricht: „Deine Tochter ist gestorben. Warum belästigst du den Meister noch weiter?“ Sie meinten: Es hat keinen Sinn mehr; man kann ihn in Ruhe lassen. Jesus aber, der das auch gehört hatte, sagte zu dem Synagogenvorsteher: „Sei ohne Furcht! Glaube nur!“ Auf den Glauben kommt es an. Wer nicht glaubt, an dem wirkt Jesus keine Wunder, denn er will keine Schauwunder. Er ist kein Zauberkünstler, sondern er ist derjenige, der den Gläubigen Hilfe in der Not bringt. Aber eben nur den Gläubigen. Und deswegen: „Sei ohne Furcht! Glaube nur!“ Es ist ihm gar nicht daran gelegen, daß die Masse das miterlebt, was er vorhat. Er beschränkt die Teilnehmer an dem Wunder auf drei Zeugen, nämlich Petrus, Jakobus und Johannes. Mit ihnen begibt er sich in das Haus des Synagogenvorstehers. Dort vernimmt er das Lärmen und das laute Weinen und Wehklagen. Das sind die Angehörigen und die Freunde, die die Totenklage erheben. Es war üblich, daß sie sich nach dem Sterben eines Menschen in das Haus des Verstorbenen begaben und dort die Totenklage anstimmten. Als Jesus dieses Weinen und Wehklagen vernahm, sprach er zu ihnen: „Was lärmt und weint ihr? Das Mädchen ist nicht tot. Es schläft nur!“ Da lachten sie ihn aus. Sie wußten es besser, was mit dem Mädchen geschehen war. Er aber wies alle hinaus und ging mit dem Vater und der Mutter des Mädchens und seinen Begleitern dorthin, wo das Mädchen lag. Er faßte das Mädchen bei der Hand und sprach zu ihm: „Talitha kumi“. Das heißt: Mädchen, ich sage dir: Steh auf! Sogleich stand das Mädchen auf und lief umher. Es war nämlich zwölf Jahre alt.

Keine schamanenhaften Anstrengung, keine Anwendung von Apparaten oder Mitteln wirkt das Wunder, sondern nur das Ergreifen der Hand und das Ertönen des Befehlswortes: Talitha kumi – Mädchen, ich sage dir: Steh auf! An dieser Stelle – es ist die einzige neben dem anderen Wort „Epheta“ – hat der Evangelist sogar das aramäische Wort aufbewahrt, also das Wort in jener Sprache, die Jesus selbst gesprochen hat. Er sprach ja aramäisch. So wichtig war Markus das Wort, so bedeutsam die Handlung, daß er diese für griechische Leser völlig fremden Worte in sein Evangelium aufnahmen. Talitha kumi. Talitha bedeutet soviel wie 'Lämmlein', und das wurde auch auf das Mädchen angewendet. Mädchen, steh auf! Und auf diesen Befehl des Herrn über Himmel und Erde hin steht das Mädchen auf und geht umher, zum Beweise, daß es wirklich aus dem Tode auferweckt war. Das war selbstverständlich auch für die Zeitgenossen Jesu etwas Unerhörtes. Große Bestürzung ergriff die Leute. Bestürzung, weil es in ihrem ganzen Lebensbereich unerhört war, daß ein Mensch, der tot war, der unzweifelhaft tot war, ins Leben zurückgerufen wurde.

Nicht anders, meine lieben Freunde, war es in Naim. Naim liegt etwa 35 Kilometer von Kapharnaum entfernt in Galiläa, am Dschebel ed – Dahi, das ist ein Berg von 515 Meter Höhe. An Naim vorbei führt die Straße vom See Tiberias durch die Gegend Jesreel zum Mittelmeer. In dieser Stadt Naim ereignete sich die zweite Totenerweckung. Als sich Jesus dem Stadttor näherte, da trug man gerade einen Toten heraus. Die Toten durften nicht in der Stadt beerdigt werden, sondern nur außerhalb. Deswegen „trug man einen Toten heraus,“ -  Friedhöfe in der Stadt waren nicht  zulässig –, „den einzigen Sohn seiner Mutter, die Witwe war.“ Viel Volk begleitete ihn und die Mutter. Als der Herr sie sah, empfand er Mitleid mit ihr und sprach: „Weine nicht!“ Er suchte ihre Tränen zu stillen. Dann trat er hinzu und berührte die Bahre. Nicht den Jüngling, sondern die Bahre. Die Träger aber blieben stehen, und dann sprach er: „Jüngling, ich sage dir: Stehe auf!“ Der Tote richtete sich auf und fing an zu reden. Und er gab ihn seiner Mutter.

Das Mädchen ging umher zum Beweise der erfolgten Erweckung. Der Jüngling fängt an zu reden, ebenfalls zum Beweise der erfolgreichen Totenerweckung. Und wie reagiert das Volk? Alle ergriff Furcht! Furcht, weil das für das Volk Unbegreifliche und Unerhörte geschehen ist. Furcht, weil es spürt: Hier ist der Finger Gottes, hier ist die Hand Gottes am Werk. „Gott hat sein Volk heimgesucht.“

Schließlich das größte und letzte Wunder Jesu, die Erweckung des Lazarus. Lazarus war ein Freund des Heilandes. Er war mit der Familie gut bekannt, mit ihm und mit seinen Schwestern Maria und Martha. Sie lebten in Bethanien. Bethanien ist ein Ort, 2,7 Kilometer von Jerusalem entfernt, und zwar Bethanien diesseits des Jordan. Es gibt noch ein Bethanien jenseits des Jordan. Hier also jenes Bethanien, wo die Familie des Lazarus lebte. Es wurde Jesus gemeldet, daß Lazarus krank sei. „Herr, den du lieb hast, der ist krank.“ Natürlich bedeutet diese Meldung: Komm doch und mach ihn gesund! Aber Jesus tut nicht das, was die Schwestern erwarten. „Diese Krankheit führt nicht zum Tod, sondern dient zur Ehre Gottes.“ Als er hörte, Lazarus sei krank, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er war. Für die Jünger vollkommen unverständlich. Sie nahmen an, daß er sofort aufbrechen würde. Aber sie hatten auch wieder gewisse Sorgen, denn in der Nähe von Jerusalem war es gefährlich. „Eben wollten dich die Juden steinigen, und jetzt gehst du wieder dahin?“ „Unser Freund Lazarus schläft,“ sagte Jesus, „ich gehe hin, um ihn aufzuwecken.“ Das typische Mißverständnis der Jünger: „Ach, wenn er schläft,“ sagten sie, „da wird er wieder gesund.“ Dieses Mißverständnis klärt Jesus sofort auf. „Lazarus ist gestorben. Ich freue mich aber um euretwillen, daß ich nicht dort war, damit ihr glaubt. Laßt uns nun zu ihm gehen!“ Und dieser Gang war gefährlich. Deswegen sagt Thomas: „Laßt auch uns hingehen und mit ihm sterben!“

Als Jesus nun nach Bethanien kam, lag Lazarus bereits vier Tage im Grab. Am ersten Tag die Meldung, zwei Tage hat er gewartet, der vierte Tag ist der seines Hinmarsches. Die eine der Schwestern, nämlich Martha, eilt Jesus entgegen. „Herr, wärest du hier gewesen, so wäre mein Bruder nicht gestorben.“ Das klingt wie ein Vorwurf: Warum hast du deine Liebe nicht in der Heilung unseres Bruders bewiesen? Warum bist du ferngeblieben? Freilich ergänzt sie: „Auch jetzt weiß ich, daß Gott dir alles geben wird, worum du bittest.“ Jesus gibt ihr zunächst einen ziemlich entfernten Trost, nämlich: „Dein Bruder wird auferstehen!“ Martha denkt an die Auferstehung am Jüngsten Tage. „Das weiß ich,“ sagt sie, „daß er auferstehen wird bei der Auferstehung am Jüngsten Tage.“ Aber der ist, so muß man wohl ergänzen, noch weit entfernt. Und da erklärt ihr Jesus: „Ich bin die Auferstehung und das Leben.“ Das heißt: Ich bin der Herr der Auferstehung und des Lebens. Ich bin der Schöpfer der Menschen, die bei der Auferstehung neu gebildet werden. „Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist. Und jeder, der im Leben an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben!“ Er ist also der Lebendige, auf den niemand vergeblich seine Hoffnung setzt, der an ihn glaubt. Er kann den Tod besiegen, er kann die Auferstehung bewirken, ja, er kann machen, daß derjenige, der stirbt – körperlich zerfällt –, nicht den Tod seiner Seele erlebt. „Glaubst du das?“ „Ja, Herr, ich glaube!“ Dann kommt die andere Schwester, Maria, und sie sagt dasselbe wie ihre Schwester: „Wenn du hier gewesen wärst, wäre mein Bruder nicht gestorben.“

Jesus ist von der Begegnung mit den weinenden Schwestern und deren Begleitung erschüttert. „Er wurde im Inneren erschüttert und tief erregt.“ Das sind geheimnisvolle Worte. Warum war er erschüttert und erregt? Nur deswegen, weil sein Freund gestorben war? Nein, man muß hier mehr annehmen, nämlich die Erschütterung und die Erregung über die Macht des Todes und deren theologischen Hintergrund. Hier handelt es sich um eine grundsätzliche Konfrontation mit dem Teufel, dessen Trabanten ja Krankheit, Sünde und Tod sind. Deswegen die Erschütterung Jesu, deswegen seine tiefe Erregung. Ja, Jesus weint! Eine der wenigen Stellen, wo wir hören, daß Jesus weint. Er hat auch geweint, als er auf den Halden von Jerusalem saß und das Schicksal dieser Stadt bedachte. Da weinte Jesus über Jerusalem. Hier weint er über seinen Freund Lazarus.

„Jesus erschauerte“ – immer stärkere Ausdrücke gebraucht der Evangelist –, „erschauerte in seinem Inneren und ging ans Grab.“ Die Gräber in Palästina waren Höhlen, entweder in den Boden eingelassen oder, wo es Steine gab, in den Felsen gehauen, mit einer Platte bedeckt oder durch einen Rollstein versehen. Die Beerdigung war in Palästina immer am Sterbetag. Wegen des heißen Klimas konnte und wollte man die Leichname nicht aufbewahren, sondern am selben Tage, an dem jemand starb, wurde er auch beerdigt.

Jetzt kommt Jesus zu dieser Höhle. Ein Stein lag davor und Jesus befiehlt: „Nehmet den Stein weg!“ Offenbar eine unsinnige Maßnahme. Und selbst Martha, die eben noch ihren Glauben bekannt hatte, sagt: „Herr, er riecht schon, denn er ist bereits vier Tage tot.“ Da steigt ein leiser Unwille in Jesus auf: „Habe ich dir nicht gesagt, wenn du glaubst, werdest du die Herrlichkeit Gottes sehen?“ Nun hob man doch den Stein weg. Jesus sprach ein Gebet zu Gott: „Vater, ich danke dir, daß du mich erhört hast. Ich wußte zwar, daß du mich immer erhörst, aber wegen des Volkes, das herumsteht, habe ich es gesagt, damit sie glauben, daß du mich gesandt hast.“ Dann rief er mit lauter Stimme: „Lazarus, komm heraus!“ Da kam der Verstorbene heraus, Hände und Füße waren mit Tüchern verbunden, und sein Gesicht war mit einem Schweißtuch umwickelt. Jesus sagte zu ihnen: „Macht ihn los und laßt ihn gehen!“ Zum Beweise der Auferweckung kommt Lazarus aus dem Grabe; ja, wir hören noch nachher, daß er ein Gastmahl gab, ein Dankmahl, und viele nahmen daran teil. Er hatte jetzt Hunger, und er wollte auch seinen Freunden zu essen geben.

Das ist das größte und letzte der Totenerweckungswunder, die Jesus gewirkt hat. Selbstverständlich, meine lieben Freunde, kommen die nachkonziliaren Schriftgelehrten und sagen: Das sind Wundergeschichten, d.h. erfundene Erzählungen, die Jesus als den machtvollen Herrscher über Tod und Teufel dartun wollen. Einen Beweis für diese Behauptung vermögen sie nicht zu liefern. Das einzige, was sie anführen, ist ihr weltanschauliches Vorurteil, daß eben so etwas nicht passieren kann. Doch weil es passiert ist, deswegen sind die Evangelien geschrieben worden. Weil es geschehen ist, deswegen gibt es das Christentum, deswegen halten wir fest an unserem Herrn und Heiland, der Blinde sehend und Aussätzige rein macht und Tote auferstehen läßt.

Wenn man sagt: Warum geschieht das heute nicht mehr?, so ist darauf zu antworten: Weil heute der Herr nicht mehr sichtbar unter uns wandelt. Das ist einmal geschehen, und dieses einmalige Geschehen war von aufsehenerregenden Wundern begleitet. Diese Wunder haben ihn beglaubigt, wie ja hier im Johannesevangelium deutlich gesagt ist: „Ich wußte zwar, daß du mich immer erhörst, aber wegen des Volkes, das herumsteht, habe ich gesagt, damit sie glauben, daß du mich gesandt hast.“ Denn solche Wunder kann niemand wirken, den Gott nicht gesandt hat, den Gott nicht mit Wundermacht ausgerüstet hat.

Weil also einmal unser Herr auf Erden gewandelt ist, deswegen sind diese Wunder auch einmalig geblieben. Und selbst wenn sie heute geschehen würden, dem Unglauben bliebe auch heute die Ausflucht. Denn was hat die Erweckung des Lazarus denn bewirkt bei seinen Gegnern? Haben sie sich wegen dieses unerhörten Wunders zu Jesus bekehrt? O nein. Die Oberpriester und Pharisäer beriefen den Hohen Rat und sprachen: „Was tun wir, da dieser Mensch so viele Wunder wirkt? Wenn wir ihn gewähren lassen, so werden alle an ihn glauben. Dann werden die Römer kommen und uns die heilige Stätte und das Volk wegnehmen.“

Der Hohe Rat ist von irdischen Befürchtungen erfüllt, aber nicht gewillt, an Jesus zu glauben. Im Gegenteil! Einer von ihnen namens Kaiphas, der in jenem Jahre Hoherpriester war, sagte zu ihnen: „Ihr wisset nicht und bedenket nicht, daß es für euch besser ist, wenn ein einziger Mensch für das Volk stirbt, als wenn das ganze Volk zugrunde geht.“ Also was ist die Folge dieses Wunders? Der Todesentschluß! Von jenem Tage an waren sie entschlossen, Jesus zu töten. Und so wäre es auch, meine lieben Freunde, wenn Jesus hie und da in unserer Gegenwart Tote erwecken würde. Man würde das auf irgendwelche unbekannte Ursachen schieben, man würde es fehldeuten, man würde Ausflüchte suchen. Der Glaube läßt sich selbst durch solche unerhörte Wunder nicht erzwingen. Wer nicht will, dem kann man überhaupt nichts beweisen. Es muß eine Offenheit sein für Jesus und sein Wirken. Es muß eine Bereitschaft sein, dem Herrn zu glauben. Es muß auch ein letzter Willensentschluß vom Menschen gefaßt werden, sich zu ihm zu bekennen. Eine Erzwingung des Glaubens lehnt Jesus ab.

Und so wollen wir an diesem Tage, wo wir von unserem wunderbaren Heiland hören, dem Totenerwecker, unseren Glauben erneuern, wollen ihm bekennen, daß er der Sieger über den Tod ist, nicht nur persönlich für sein eigenes Leben, sondern daß er den Tod grundsätzlich besiegt hat, auch in den Erweckungen seines irdischen Lebens, daß er die Gottesherrschaft nicht nur mit Worten ausgerufen, sondern die Unheilssituation mit seinem machtvollen Wirken überwunden hat. 

Amen.

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