Die Wahrheit verkündigen,
den Glauben verteidigen

Predigten des H.H. Prof. Dr. Georg May

Glaubenswahrheit.org  
3. August 2014

Fleisch und Geist

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Geliebte im Herrn!

In einer seiner schwersten Stunden sagte Jesus zu seinen auserwählten Jüngern: „Wachet und betet, damit ihr nicht in Versuchung fallet. Der Geist ist zwar willig, aber das Fleisch ist schwach.“ Der Herr hat hier den Gegensatz zwischen Geist und Fleisch angesprochen. Dieses Thema: Fleisch und Geist ist einer der Hauptgegenstände in der Verkündigung des Apostels Paulus. Wir haben ja soeben in der Lesung aus dem Römerbrief gehört, welcher Gegensatz zwischen Fleisch und Geist besteht. Wir wollen zusehen, was dieser Gegensatz bedeutet, was die Lehre von Fleisch und Geist uns zu sagen hat.

Paulus verwendet das Begriff Fleisch in mannigfacher Bedeutung. Oft bedeutet Fleisch nichts anderes als Mensch, der Mensch in seiner Hinfälligkeit, in seiner Gebrechlichkeit. „Kein Fleisch“, sagt er einmal in seinem Brief an die Galater, „wird aus Gesetzeswerken gerechtfertigt, sondern nur durch den Glauben Jesu Christi.“ Ähnlich gebraucht er auch die Verbindung Fleisch und Blut für den Menschen, und zwar im Sinne des natürlichen Menschen: „Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht erben.“ Auch von der leiblichen Abstammung gebraucht Paulus das Wort Fleisch: „Ich könnte auf mein Fleisch bauen“, sagt er den Philippern – er ist ja ein Jude, er stammt ja aus dem Stamm Benjamin, und die Juden sind das auserwählte Volk, deswegen: „Ich könnte auf mein Fleisch bauen, aber ich will es nicht. Ich vergesse, was hinter mir liegt, und schaue nach dem, was vor mir liegt.“ Und das ist der Glaube und – wie wir gleich sehen werden – der aus dem Glauben erworbene Geist. „Niemand hat sein eigenes Fleisch je gehasst, sondern er hegt und pflegt es.“ Das ist ein Hinweis auf die leibliche Verfassung des Menschen – Fleisch gleich Leib. Auch der Christ lebt im Fleische: „Ob wir auch im Fleische leben, so kämpfen wir doch nicht nach dem Fleische.“ „Im Fleische“ ist etwas wesentlich anderes als „nach dem Fleische“ leben und handeln. „Im Fleische“ sind wir alle, aber „nach dem Fleische“ handeln die ohne den Geist Christi. „Fleisch“ wird auch oft gebraucht von Paulus für den irdischen Sinn, für die Menschen, die nach dem Fleische wandeln. An die Kolosser schreibt der Apostel einmal von „solchen, die ohne Grund aufgeblasen sind, in ihrem fleischlichen Sinn“. Der fleischliche Sinn ist diese irdische Gesinnung. Es sind die pseudoreligiösen Wichtigtuer. Was sie tun und empfehlen, hat keinen Wert vor Gott, sondern dient nur zur Befriedigung des Fleisches. Es sind jene, die sich rühmen nach dem Fleische, nach ihrer irdischen Verfasstheit. Mit dem Fleische dient der Mensch der Sündenmacht. „Als wir im Fleische waren, wirkten die sündigen Leidenschaften in unseren Gliedern, sodass wir dem Tode Frucht brachten.“ Im Fleische wohnt nichts Gutes. Das ganze siebente Kapitel im Römerbrief – das ich Ihnen sehr zur Lektüre empfehle –, das ganze siebente Kapitel im Römerbrief ist dem Gegensatz von Geist und Fleisch gewidmet. Der Apostel schreibt: „Ich sehe ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, in meinem Fleische als in meinem Geiste. Das Fleisch begehrt wider den Geist. Der Geist aber begehrt aber wider das Fleisch. So sind sie einander gegengesetzt.“ Was Paulus hier ausspricht, ist ja unsere alltägliche Erfahrung. Wir alle spüren den Kampf in unserem Inneren zwischen hochgemuten Entschlüssen und kläglichem Versagen, zwischen der Anziehungskraft des Guten und dem Lockruf des Bösen. Und deswegen ruft Paulus am Ende des siebenten Kapitels aus: „Ich unglückseliger Mensch! Wer wird mich von diesem todbringenden Leibe erlösen?“ Theologisch versteht Paulus unter „Fleisch“ den unerlösten Menschen: Den Menschen ohne Geist, ohne Christus, der ist fleischlich, verkauft unter die Sünde. Unter der unerbittlichen Herrschaft der Sündenmacht setzt das Fleisch dem Gesetze seinen Widerstand entgegen. „Ich weiß, dass in mir (d.h. in meinem Fleische) nichts Gutes wohnt, denn das Wollen liegt mir nahe, aber das Vollbringen des Guten nicht.“ Mit dem Begriff Fleisch bezeichnet der Apostel also den Menschen in seiner Ohnmacht vor Gott, nachdem Tod und Sünde ihre Herrschaft über die Welt angetreten haben. Es gibt für Paulus nur zwei Arten von Menschen: die erlösten und die unerlösten, die im Geiste lebenden und die im Fleische lebenden. Einen neutralen Menschen gibt es nicht, sondern nur den gefallenen oder den vom Fall aufgerichteten. Wer nach dem Fleische lebt, muss sterben. Und Paulus zählt wiederholt die Werke des Fleisches auf: „Die Werke des Fleisches sind Unzucht, Unreinheit, Zügellosigkeit, Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Hader, Eifersucht, Zornausbrüche, Streitereien, Zwistigkeiten, Spaltungen, Neid, Trunkenheit, Gelage und ähnliche Dinge, von denen ich euch schon oft gesagt habe: Wer das tut, der kann nicht das Reich Gottes erben.“ Diese Werke des Fleisches sind uns nur allzu gut bekannt. Wir verabscheuen sie und wir leiden unter ihnen. Der fleischliche Mensch ist also nicht zuerst und allein der geschlechtlichen Dingen hingegebene Mensch, sondern der Mensch ohne Christus und ohne Gott, der gottferne, der gottfeindliche Mensch, das ist der Mensch im Fleische.

Aber da hat sich etwas getan, denn der fleischliche Mensch ist begraben worden in der Taufe. „In Christus habt ihr eine Beschneidung empfangen“, nicht mit Händen gemacht, wie sie im jüdischen Volke üblich war, sondern jene Beschneidung, die im Ablegen des Fleischesleibes besteht, die christliche Beschneidung, d.h. die Taufe. Die Taufe bringt den Menschen aus dem Bereich des Fleisches in den Bereich des Geistes. Geist ist das Wesen Gottes. Gott ist Geist, das weiß Paulus. Und das eigentliche Merkmal des Christen ist der Besitz des Geistes. Wer den Geist besitzt, nimmt an Gottes innernstem Wesen Anteil. Geist ist das Göttliche im Menschen. Und insofern stehen Geist und Fleisch in ausschließlichem Gegensatz. Das Fleisch begehrt wider den Geist, der Geist aber wider das Fleisch; das sind einander gegengesetzte Mächte. Das Sinnen des Fleisches ist Tod, das Sinnen des Geistes aber ist Leben und Friede. Den Geist, den göttlichen Geist, den Heiligen Geist empfangen die Menschen durch Glauben und Taufe. Er fragt die Galater: „Das allein möchte ich von euch wissen: Habt ihr den Geist aufgrund von Gesetzeswerken empfangen oder wegen der Annahme des Glaubens?“ „Der euch den Geist verleiht, tut er es wegen eurer Gesetzeswerke oder um der Annahme des Glaubens willen?“ Glaube und Taufe gehören zusammen. Die Taufe ist ja das Sakrament des Glaubens. In der Taufe verleiblicht sich der Glaube. Und deswegen kann Paulus ebenso die Taufe wie den Glauben als Ursache für den Geistempfang ausgeben. „Ihr seid abgewaschen, ja geheiligt und gerechtfertigt im Namen unseres Herrn Jesus Christus und im Geiste unseres Gottes.“ „In einem Geiste sind wir alle zu einem Leibe getauft, und alle sind wir mit einem Geiste getränkt.“ Die Begabung mit dem Geiste durch Glaube und Taufe ist keine vorübergehende Sache. Der Geist ist bleibend in den Christen, er wohnt in ihnen. „Ihr lebt im Geiste“, schreibt er an die Römer „wenn anders Gottes Geist in euch wohnt“. Er hat Wohnung aufgeschlagen in den Herzen der Christen. „Wisst ihr nicht“, fragt er die Korinther, „wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt, den ihr von Gott habt?“ Der Geist verwandelt das Leben des Christen. Von nun an werden sie vom Geiste getrieben. Eine der schönsten Stellen aus dem Römerbrief, die ich kenne, lautet: „Alle, die sich vom Geiste Gottes leiten lassen, sind Kinder Gottes.“ Jetzt wissen wir, meine Freunde, woran wir erkennen können, ob wir Kinder Gottes sind: Wenn wir uns vom Geiste Gottes leiten lassen. Im Galaterbrief schreibt er noch einmal: „Lasst euch vom Geiste leiten, dann steht ihr nicht mehr unter dem Gesetz.“ Die Christen werden vom Geiste auch belehrt. „Kein Auge hat es geschaut, kein Ohr hat es gehört, in keines Menschen Herz ist es gedrungen, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben. Uns aber hat es Gott geoffenbart durch seinen Geist.“ Der Geist ist die Kraft der Offenbarung. Er ist auch die Norm unseres Lebens. Wenn der heilige Paulus so oft von der Freiheit spricht, die der Geist bringt, dann meint er: Wir sind deswegen nicht mehr unter dem Gesetz stehend, weil der Geist uns alles das von sich aus erfüllen lässt, was das Gesetz gebietet. Wir brauchen nicht auf das Gesetz zu starren, um zu wissen, was wir tun müssen; wir brauchen uns nur vom Geist treiben zu lassen. Wer im Geiste lebt, der hat die Norm seines sittlichen Handelns in sich. Dieser Geist ist es auch, in dem wir beten. „Mit allerlei Bitten und Gebeten flehet allezeit zu Gott im Geiste.“ Der Geist tritt mit unaussprechlichem Seufzen für uns ein, denn wir wissen ja nicht, was wir bitten sollen, aber der Geist weiß es und tritt mit unaussprechlichen Seufzern bei Gott für uns ein. Im Geist erwarten wir auch, aufgrund des Glaubens, die erhoffte Gerechtigkeit.

Jetzt kommt aber eine Wendung, die bei Paulus sehr häufig ist, nämlich die Geistbegabung erspart dem Christen nicht die Anstrengung. Was er besitzt, das muss er ständig neu erwerben. Auf den Indikativ, die Ansage: „Ihr habt den Geist“, folgt der Imperativ: „so wandelt also auch im Geiste.“ Wer den Geist empfangen hat, muss nach ihm leben. Er muss das aus freier Gnade Geschenkte Tag für Tag verwirklichen. „Daher, meine Brüder, sind wir Schuldner nicht des Fleisches, um nach dem Fleische zu leben. Denn wenn ihr nach dem Fleische lebt, werdet ihr sterben. Wenn ihr aber durch den Geist die Taten des Fleisches tötet, werdet ihr leben.“ „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und dass der Geist Gottes in euch wohnt? Wenn aber einer den Tempel Gottes zerstört (durch die Sünde), den wird Gott zerstören. Denn der Tempel Gottes ist heilig und der seid ihr. Wisst ihr nicht, dass ihr nicht euch selbst gehört? Um hohen Preis seid ihr erkauft. Verherrlicht Gott in eurem Leibe! Wandelt im Geiste, dann werdet ihr die Werke des Fleisches nicht erfüllen. Leben wir durch den Geist, so lasst uns auch im Geiste wandeln.“ Wer dies tut, erbringt die Früchte des Geistes. Und die werden von Paulus genauso geschildert wie die Werke des Fleisches, die Früchte des Geistes: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit. Das sind die Früchte des Geistes. Wir kennen diese Früchte, wir lieben sie, wir sehnen uns nach ihnen und wir möchten sie erbringen. Unser Streben und Ringen geht danach, die Früchte des Geistes in unserem Leben hervorzubringen. An diesen Früchten, meine lieben Freunde, können wir erkennen, ob wir im Geiste leben. Also fragen wir uns: Haben wir Liebe, Freude, Friede, Langmut – das ist dasselbe wie Geduld –, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit? Wenn wir das haben, dann wissen wir, wir leben im Geiste. Mit diesen Früchten bekennen wir unsere Zugehörigkeit zu Christus. Mit diesen Früchten werben wir für den Glauben unserer Kirche. Gottes Geist wohnt in uns und wirkt in uns. Im Römerbrief schreibt Paulus wiederholt: „Gottes Geist wohnt in euch. Der Geist dessen, der Christus von den Toten erweckt hat, wohnt in euch.“ Den Galatern schreibt er: „Weil ihr nun Söhne seid (Söhne Gottes), hat Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen gesandt, der da ruft: Abba, lieber Vater!“ Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist. Das Reich Gottes ist nicht Speise und Trank, auch nicht Imbiss und Umtrunk, das Reich Gottes ist Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist. Paulus spricht auch oft von der Kraft des Geistes. Der Geist ist eine Kraft. „Keiner, der im Geiste Gottes redet, sagt: Verflucht sei Christus. Und keiner kann außer im Geiste reden und sagen: Herr ist Christus.“ Die ganze Fülle des Geistes hat selbstverständlich in Christus selbst gewohnt.

Der Geist ist der Geist Christi, d.h. er besitzt ihn, er ist Geistträger. Er ist Geistträger in einem Sinne wie kein anderer Mensch. Der Geist Gottes ruht auf ihm, treibt ihn in die Wüste, lässt ihn das Duell mit dem Satan bestehen, triumphiert mit ihm über den Tod. In der Auferstehung hat sich die Macht des Geistes an Christus am deutlichsten geoffenbart. „Jesus“, schreibt Paulus im Eingang des Römerbriefes, „Jesus stammt dem Fleische nach aus dem Geschlecht Davids. Er wurde dem Heiligen Geiste nach machtvoll als der Sohn Gottes erwiesen durch seine Auferstehung von den Toten.“ Der erste Mensch wurde zum lebenden Wesen, der letzte Mensch, der zweite Adam, wurde zum lebendig machenden Geist.

Nun ist noch ein Problem zu besprechen, meine lieben Freunde. Es gibt nämlich Theologen – evangelische Theologen –, die behaupten, der Geist sei eine unpersönliche Kraft. Er sei also ein Geschöpf Gottes und nicht Gott selbst. Das ist ein sehr schwerwiegender Einwand, denn wir bekennen ja im Glaubensbekenntnis: „Ich glaube an den Heiligen Geist, den Herrn und Lebensspender, der vom Vater und vom Sohne ausgeht.“ Es gibt Stellen in der Heiligen Schrift, in denen von der Kraft des Geistes die Rede ist. Und diese Stellen akzeptieren wir, aber man muss sie mit denen vergleichen, wo der Heilige Geist eindeutig als Person bezeichnet wird. Wenn der Geist im Menschen wohnt, dann ist offenbar an seine Personalität gedacht. Wenn die Gemeinde „Tempel des Geistes“ genannt wird, dann ist offenbar die personale Struktur des Geistes angesprochen. Der Geist bezeugt unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind. Das Bezeugen ist eine Tätigkeit, die einer Person zugehört. Eine Reihe von Stellen schreiben dem Geist persönliches Handeln zu in einer Art, die offensichtlich über Personifizierungen hinausgeht. Der Geist bezeugt unserem Geiste, dass wir Kinder Gottes sind. Er tritt für uns ein in unaussprechlichen Seufzern. Er ruft – er ruft! – im Herzen der Christen, er lehrt, er lehrt Worte göttlicher Weisheit. Gewiss hat Paulus nicht zu einer letzten begrifflichen Klarheit in seinen Ausführungen über den Geist gefunden. Die Theologie fing ja mit ihm erst an. Und das Nachdenken musste sich weiter mit dem Geist beschäftigen, und das ist in den folgenden Jahrhunderten geschehen in den Kämpfen der christologischen und trinitarischen Auseinandersetzungen. Das Konzil von Chalzedon hat feierlich erklärt, „dass ein und derselbe Christus in zwei Naturen unvermischt und unverwandelt, ungeteilt und ungetrennt anzuerkennen ist“. Hier, in Chalzedon 451, wurde das Dogma aufgestellt, das bis heute unseren Glauben beherrscht und das – ich muss es leider sagen – fast von allen evangelischen Theologen verworfen wird. Die göttliche und die menschliche Natur sind in der Einheit der Person miteinander verbunden. Das Konzil von Konstantinopel 381 hat den Passus in das Glaubensbekenntnis aufgenommen, das wir an jedem Sonntag in der heiligen Messe beten: „Ich glaube an den Heiligen Geist, den Herrn – das ist derselbe Ausdruck, der Gottvater und Christus zukommt – den Herrn und Lebensspender. Er wird mit dem Vater und dem Sohne zugleich angebetet. “ Ja, natürlich nur deswegen, weil er selber Gott ist. Hier ist die Personalität des Geistes, seine göttliche Wesenheit ausgesprochen. Er ist Gott und Herr wie der Vater und der Sohn.

Diese Lehre vom Heiligen Geist bietet uns ein wichtiges Lehrstück unseres Glaubens, meine lieben Freunde. Dieser Glaube ruht auf Schrift und Überlieferung, nicht auf der Schrift allein, sondern auf Schrift und Überlieferung. Er kann nicht allein auf der Schrift ruhen, weil die Schrift vielfältiger Auslegung fähig ist. Ohne die authentische und unfehlbare Auslegung der Kirche wird die Schrift zum Spielball der Meinungen. Es ist derselbe Geist, den die Schrift zum Urheber hat und dem sie ihre Auslegung verdankt. Der Geist hat also die Schrift fertiggestellt, hat aber nicht abgedankt. Er lebt weiter in unserer Kirche und legt die Schrift durch seine Kirche aus. Der Geist leitet die Erkenntnis und widerspricht sich nicht. Die Dogmen der Kirche verfälschen nicht die Schrift; sie verbürgen ihren Sinn. Die Lehre der Schrift und die Definitionen der Dogmen passen aufeinander wie die Versatzstücke einer Rohrleitung. Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir in unserer Kirche eine untrügliche, eine unfehlbare, authentische Auslegung der Schrift, der Offenbarung der Schrift besitzen. Wenn wir dem Lehrwort der Kirche vertrauen, führt uns der Geist in alle Wahrheit ein, wie es der Heiland verheißen hat.

Amen.

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